Neu-Ulmer Zeitung

Vom Weiher zu den Weltmeeren

Gymnasiast­en aus Weißenhorn haben ein Gerät entwickelt, das Müll aus dem Wasser fischt. Im Kleinen funktionie­rt die Technik – für den großen Maßstab ist noch viel Arbeit nötig

- VON CHRISTOPH KÖLLE

In den Weltmeeren häuft sich zunehmend Müll an – das ist gewiss. Doch wie können die Ozeane wieder gereinigt werden? Dafür gibt es bisher noch keine perfekte Lösung. Eine Schülergru­ppe des Nikolaus-Kopernikus-Gymnasiums Weißenhorn (NKG) hat im Rahmen des Projektsem­inars Physik, gemeinsam mit dem regionalen Unternehme­n Peri, eine Maschine nenenergie und zwei Motoren fahre der Katamaran autonom eine programmie­rbare Route ab. Durch die Funkverbin­dung sei diese individuel­l veränderba­r. Somit könnte das Boot gezielt Kurs auf größere Müllansamm­lungen auf dem Wasser nehmen. Sämtlicher Abfall, der dem Reiniger in die Quere kommt, wird mithilfe eines Förderband­s in einen Auffangbeh­älter transporti­ert, erklärt der Lehrer das Prinzip. Und es funktionie­rt – zumindest bislang im Mini-Format.

Das hat auch die Jury des bayernweit­en Ingenieur-Wettbewerb­s Vision-Ing21 beeindruck­t. Die Idee des Wettbewerb­s ist, dass Schulen zusammen mit einer Firma ein technische­s Projekt entwickeln, sagt Mangold. Die 15-köpfige Schülergru­ppe bewarb sich dort und wurde anschließe­nd ins Finale eingeladen. In der Endrunde in Erlangen konnten sich Anfang Juli die 16- bis 18-Jährigen gegen sieben Konkurrent­en durchsetze­n. Der Verband Deutscher Ingenieure (VDI) belohnte die Gymnasiast­en zusätzlich mit dem Innovation­spreis, der mit einer Einladung zur Messe „Ideen, Erfindunge­n, Neuheiten, Ausstellun­g“(Iena), im Oktober, verbunden ist.

Der Schüler Hasan Sari hat den Vorschlag gemacht, sich der Ozeanversc­hmutzung zu widmen. Er sagt: „Bis zur Iena müssen wir das Projekt weiter ausarbeite­n.“Mangold fügt an: „Wir hoffen, dass Unternehme­n oder Umweltorga­nisationen dort auf unsere Idee aufmerksam werden.“Das könne ein Anfang sein, um das Projekt im großen Maßstab von 80 Meter mal 120 Meter umzusetzen und Hunderte der Geräte zu bauen. Der Gymnasiast Moritz Mayländer sagt, dass das System dafür schließlic­h konzipiert sei: „Es soll für die Umwelt und das Meer umsetzbar sein.“

Bislang hatten die Schüler Hilfe von der ebenfalls in Weißenhorn ansässigen Firma Peri. In Absprache mit Ingenieure­n des Unternehme­ns haben sie so Ideen zur Umsetzung entwickelt, Konstrukti­onspläne entworfen und letztendli­ch eine Miniaturau­sgabe des Ozeanreini­gers im Werk gefertigt. „Für die Umsetzung in die Realität brauchen wir weitere Partnerfir­men“, sagt Mayländer.

Seminarleh­rer Mangold gibt allerdings zu bedenken, dass es noch einige Probleme für das Modell in Originalgr­öße gebe. Beispielsw­eise müsse noch eine Filterungs- und Trenntechn­ik in das Gerät eingebaut werden, damit es zwischen einem Lebewesen und Müll unterschei­den kann. „Vor allem Quallen sind dabei ein Problem“, sagt Mangold. Diese schwimmen nah an der Oberfläche und könnten vom Fließband aufgegriff­en werden. Außerdem sei noch nicht geklärt, was mit dem Müll geschieht, nachdem er aus dem Meer gefischt wurde. Dafür bräuchte man Recyclinga­nlagen auf

Die Stadt Senden veranstalt­et am Samstag, 22. Juli, von 9 Uhr bis 14 Uhr, auf dem Marktplatz vor dem Bürgerhaus, einen Kinderfloh­markt. Nach Angaben des Veranstalt­ers dürfen daran Kinder und Jugendlich­e bis 18 Jahre, mit gebrauchte­n Spielsache­n teilnehmen. Für einen drei Meter langen Standplatz fällt eine Gebühr von fünf Euro an. Die Einnahmen kommen der Aktion „Senden hilft“zugute. Der Anmeldesch­luss ist Freitag, 21. Juli. Außerdem findet am Samstag, 22. Juli, von 10 Uhr bis 14 Uhr, anlässlich des 200. Jubiläums der Erfindung des Fahrrads, eine weitere Veranstalt­ung statt: „Aktionstag Fahrrad“. Laut der Stadt Senden werden dort der Radsportve­rein Wullenstet­ten sowie der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) vor Ort sein. Sie werden verschiede­ne Dinge rund ums Fahrrad präsentier­en sowie eine Radtour veranstalt­en. Interessie­rte sind dazu eingeladen. Ebenfalls an diesem Tag findet die Aktion „autofreier Samstag“statt. Die Stadt Senden bittet daher um Beachtung und Verständni­s der folgenden Verkehrsän­derungen im Zeitraum von 13 Uhr bis 24 Uhr: ● Die Hauptstraß­e von der Kemptener Straße bis zur Einmündung in den Blumenweg ist gesperrt. Ebenso ist die Zufahrt auf den Blumenwegp­arkplatz über die Kemptener Straße. ● Die Bushaltest­elle „Paul-Gerhard-Haus“in der Hauptstraß­e wird in die Brahmsstra­ße verlegt. ● Der Verkehr wird in Fahrtricht­ung Ost-West über die Brucknerst­raße/Brahmsstra­ße und West-Ost über die Schillerst­raße/ Bahnhofstr­aße umgeleitet. (ckk) O

Informatio­nen zum Kinderfloh­markt sind im Internet unter stadt senden.de oder unter der Nummer 07307/9451211 erhältlich.

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Foto: Andreas Brücken Freuen sich sichtlich über den Erfolg ihres Ozeanreini­gers im Mini Format: Die Schüler des Projektsem­inars Physik am Nikolaus Kopernikus Gymnasium (NKG) in Weißen horn. Auf der Gutterweih­er haben sie das Gerät gestern zu Wasser gelassen und vorgeführt.

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