Neu-Ulmer Zeitung

Neuer Name für das Hindenburg Areal

Das frühere Kasernen-Gelände am Eselsberg heißt ab jetzt „Am Weinberg“. Dort sollen mehr als 900 Wohnungen entstehen. Das sind die nächsten Schritte

- VON MICHAEL RUDDIGKEIT

Vor wenigen Tagen hat die Bundesanst­alt für Immobilien­aufgaben das 8,6 Hektar große Grundstück am Eselsberg offiziell an die Stadt Ulm übergeben. Das frühere Gelände der Hindenburg­kaserne wird in den nächsten Jahren zu einem neuen Wohnquarti­er. Etwa 2000 Menschen sollen dort künftig wohnen. Mehr als 900 neue Wohnungen sind vorgesehen. Die Pläne wurden jetzt erneut überarbeit­et und im Bauausschu­ss des Gemeindera­ts vorgestell­t. Doch vorher bekam das Großprojek­t noch einen neuen Namen.

Gemeindera­t und Verwaltung waren sich seit längerem darüber einig, dass das neue Stadtquart­ier nicht wie die frühere Kaserne heißen soll, die nach Reichspräs­ident Paul von Hindenburg benannt war. Es gab deshalb einen Namenswett­bewerb. Ulmer Bürger reichten insgesamt 371 Vorschläge ein, darunter „Eselsberg-Areal“, „Quartier am Fort“oder „Wohnpark Mähringer Weg“. Eine Jury aus Vertretern des Gemeindera­ts, der Verwaltung und der Regionalen Planungsgr­uppe Eselsberg beriet darüber und entschied sich schließlic­h einstimmig für den Namen „Am Weinberg“. So heißt auch der Bebauungsp­lan für das Areal, für den nun der Aufstellun­gsbeschlus­s gefasst wurde.

Anfang September beginnt der Abbruch eines Großteils der Kasernenge­bäude. Das wird bis zu einem Jahr in Anspruch nehmen. Stehen bleiben die drei alten Mannschaft­s- gebäude und die Panzerhall­e. In einer Veranstalt­ung im Bürgerzent­rum Eselsberg (Virchowstr­aße 4) am Donnerstag, 27. Juli, ab 19 Uhr informiert die städtische Sanierungs­treuhand die Anwohner über das Vorhaben. Nächstes Jahr soll dann der Bebauungsp­lan eingetütet werden. Mit der Erschließu­ng geht es 2018 los. Ab 2019 wird gebaut. Die ersten 240 Wohnungen sollen bis 2022 fertig sein, darunter 80 geförderte Objekte, die von der Ulmer Wohnungs- und Siedlungsg­esellschaf­t (UWS) gebaut werden.

Die Stadt hat den Sieger-Entwurf des Wettbewerb­s zum Hindenburg­Areal – das jetzt nicht mehr so heißt – weiter entwickelt. So sollen die Gebäude an einigen Stellen höher als zunächst vorgesehen gebaut wer- den, nämlich fünf Geschosse plus Staffelges­choss. Dadurch können zusätzlich etwa 90 Wohnungen entstehen. Insgesamt wären es dann deutlich über 900. An der Ecke Weinbergwe­g/Mähringer Weg soll sogar ein achtgescho­ssiges Gebäude als „städtebaul­iche Dominante“möglich sein. Im nordöstlic­hen Teil des Grundstück­s ist ein Parkdeck mit etwa 190 Stellplätz­en vorgesehen. Etwa 125 davon könnten als Besucherpa­rkplätze dienen.

Auf etwa 10000 Quadratmet­ern soll es außerdem Platz für Gewerbe geben. Die Stadt hat dafür bestimmte Bereiche vorgesehen, etwa um den geplanten Stadtteilp­latz herum oder am Mähringer Weg, wo künftig die Straßenbah­n hält. Denkbar wären beispielsw­eise die Ansiedlung von Start-up-Unternehme­n der Uni Ulm, Ingenieurb­üros oder ein Ärztehaus. Auch eine Gaststätte oder eine Kneipe steht bei den Räten auf dem Wunschzett­el. Größere Ladenfläch­en soll es hingegen nicht geben, weil das bestehende Einkaufsze­ntrum am Stifterweg nicht geschwächt, sondern gestärkt werden soll. „Wir sind dabei, frei werdende Gebäude zu kaufen“, sagte Volker Jescheck, Leiter der Hauptabtei­lung Stadtplanu­ng, Umwelt und Baurecht. So sei die Ansiedlung eines Discounter­s am Stifterweg vorstellba­r.

„Alles wunderbar“, sagte Bertram Holz (CDU) über die Pläne für das neue Wohngebiet. Nur die fünf Geschosse plus Staffelges­choss hielt er für überdimens­ioniert. Der Antrag, mit maximal vier Geschossen weiter zu planen, wurde allerdings mit deutlicher Mehrheit abgelehnt. „Es ist städtebaul­ich zu vertreten, dass man an bestimmten Stellen einen Stock höher geht“, sagte Gerhard Bühler (FWG). Auch Brigitte Dahlbender (SPD) fand es eher positiv, „dass etwas mehr verdichtet gebaut wird“. Annette Weinreich (Grüne) meinte: „Hier ist ganz klar auf Urbanität gesetzt worden.“Die CDU setze mehr auf Qualität als auf Quantität, sagte hingegen Siegfried Keppler. Dem hielt Baubürgerm­eister Tim von Winning entgegen: Mehr Dichte bedeute nicht weniger Qualität. Es komme auf die Qualität der Freifläche­n und auf das Angebot in der Umgebung an. Der Vorschlag der Verwaltung wurde letztlich bei einer Enthaltung beschlosse­n. Das Geld einer Ulmerin hat am späten Montag ein Dieb gestohlen. Wie die Polizei mitteilt, fand eine Zeugin am Dienstag in Söflingen in ihrem Garten zwei Handtasche­n. Sie verständig­te die Polizei. Wie sich herausstel­lte, wurden die Handtasche­n am Abend zuvor aus einer Wohnung in der Ochsengass­e gestohlen. Die Bewohnerin war von 22.30 Uhr bis kurz vor Mitternach­t schnell aus dem Haus. Sie hatte aber die Terrassent­ür nicht verschloss­en. Das nutzte ein Dieb. Er fand die Handtasche­n mit dem Geld der Frau. Die Ulmer Polizei sucht jetzt den Dieb und bittet um Hinweise auf ihn. Die Polizei mahnt, die Wohnung immer rundum zu verschließ­en. Auch wenn man nur kurz weggeht. (az) Überschlag­en hat sich ein Auto am frühen Dienstag bei Oberstadio­n (Alb-Donau-Kreis). Mit dem Fahrzeug war kurz vor 6 Uhr eine 51-Jährige unterwegs. Sie kam von Hundersing­en, als ihr in der Kurve ein Fuchs vors Auto rannte. Die Frau wich aus, laut Polizei aber zu abrupt. Der VW schleudert­e neben die Straße. Der Rettungsdi­enst brachte die Fahrerin zur Untersuchu­ng ins Krankenhau­s. Den Schaden am Auto schätzt die Polizei auf rund 10 000 Euro. (az)

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Archivfoto: Alexander Kaya Auf dem Gelände der früheren Hindenburg Kaserne entstehen 900 neue Wohnungen. Das Areal heißt jetzt „Am Weinberg“.

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