Neuer Name für das Hindenburg Areal
Das frühere Kasernen-Gelände am Eselsberg heißt ab jetzt „Am Weinberg“. Dort sollen mehr als 900 Wohnungen entstehen. Das sind die nächsten Schritte
Vor wenigen Tagen hat die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben das 8,6 Hektar große Grundstück am Eselsberg offiziell an die Stadt Ulm übergeben. Das frühere Gelände der Hindenburgkaserne wird in den nächsten Jahren zu einem neuen Wohnquartier. Etwa 2000 Menschen sollen dort künftig wohnen. Mehr als 900 neue Wohnungen sind vorgesehen. Die Pläne wurden jetzt erneut überarbeitet und im Bauausschuss des Gemeinderats vorgestellt. Doch vorher bekam das Großprojekt noch einen neuen Namen.
Gemeinderat und Verwaltung waren sich seit längerem darüber einig, dass das neue Stadtquartier nicht wie die frühere Kaserne heißen soll, die nach Reichspräsident Paul von Hindenburg benannt war. Es gab deshalb einen Namenswettbewerb. Ulmer Bürger reichten insgesamt 371 Vorschläge ein, darunter „Eselsberg-Areal“, „Quartier am Fort“oder „Wohnpark Mähringer Weg“. Eine Jury aus Vertretern des Gemeinderats, der Verwaltung und der Regionalen Planungsgruppe Eselsberg beriet darüber und entschied sich schließlich einstimmig für den Namen „Am Weinberg“. So heißt auch der Bebauungsplan für das Areal, für den nun der Aufstellungsbeschluss gefasst wurde.
Anfang September beginnt der Abbruch eines Großteils der Kasernengebäude. Das wird bis zu einem Jahr in Anspruch nehmen. Stehen bleiben die drei alten Mannschafts- gebäude und die Panzerhalle. In einer Veranstaltung im Bürgerzentrum Eselsberg (Virchowstraße 4) am Donnerstag, 27. Juli, ab 19 Uhr informiert die städtische Sanierungstreuhand die Anwohner über das Vorhaben. Nächstes Jahr soll dann der Bebauungsplan eingetütet werden. Mit der Erschließung geht es 2018 los. Ab 2019 wird gebaut. Die ersten 240 Wohnungen sollen bis 2022 fertig sein, darunter 80 geförderte Objekte, die von der Ulmer Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft (UWS) gebaut werden.
Die Stadt hat den Sieger-Entwurf des Wettbewerbs zum HindenburgAreal – das jetzt nicht mehr so heißt – weiter entwickelt. So sollen die Gebäude an einigen Stellen höher als zunächst vorgesehen gebaut wer- den, nämlich fünf Geschosse plus Staffelgeschoss. Dadurch können zusätzlich etwa 90 Wohnungen entstehen. Insgesamt wären es dann deutlich über 900. An der Ecke Weinbergweg/Mähringer Weg soll sogar ein achtgeschossiges Gebäude als „städtebauliche Dominante“möglich sein. Im nordöstlichen Teil des Grundstücks ist ein Parkdeck mit etwa 190 Stellplätzen vorgesehen. Etwa 125 davon könnten als Besucherparkplätze dienen.
Auf etwa 10000 Quadratmetern soll es außerdem Platz für Gewerbe geben. Die Stadt hat dafür bestimmte Bereiche vorgesehen, etwa um den geplanten Stadtteilplatz herum oder am Mähringer Weg, wo künftig die Straßenbahn hält. Denkbar wären beispielsweise die Ansiedlung von Start-up-Unternehmen der Uni Ulm, Ingenieurbüros oder ein Ärztehaus. Auch eine Gaststätte oder eine Kneipe steht bei den Räten auf dem Wunschzettel. Größere Ladenflächen soll es hingegen nicht geben, weil das bestehende Einkaufszentrum am Stifterweg nicht geschwächt, sondern gestärkt werden soll. „Wir sind dabei, frei werdende Gebäude zu kaufen“, sagte Volker Jescheck, Leiter der Hauptabteilung Stadtplanung, Umwelt und Baurecht. So sei die Ansiedlung eines Discounters am Stifterweg vorstellbar.
„Alles wunderbar“, sagte Bertram Holz (CDU) über die Pläne für das neue Wohngebiet. Nur die fünf Geschosse plus Staffelgeschoss hielt er für überdimensioniert. Der Antrag, mit maximal vier Geschossen weiter zu planen, wurde allerdings mit deutlicher Mehrheit abgelehnt. „Es ist städtebaulich zu vertreten, dass man an bestimmten Stellen einen Stock höher geht“, sagte Gerhard Bühler (FWG). Auch Brigitte Dahlbender (SPD) fand es eher positiv, „dass etwas mehr verdichtet gebaut wird“. Annette Weinreich (Grüne) meinte: „Hier ist ganz klar auf Urbanität gesetzt worden.“Die CDU setze mehr auf Qualität als auf Quantität, sagte hingegen Siegfried Keppler. Dem hielt Baubürgermeister Tim von Winning entgegen: Mehr Dichte bedeute nicht weniger Qualität. Es komme auf die Qualität der Freiflächen und auf das Angebot in der Umgebung an. Der Vorschlag der Verwaltung wurde letztlich bei einer Enthaltung beschlossen. Das Geld einer Ulmerin hat am späten Montag ein Dieb gestohlen. Wie die Polizei mitteilt, fand eine Zeugin am Dienstag in Söflingen in ihrem Garten zwei Handtaschen. Sie verständigte die Polizei. Wie sich herausstellte, wurden die Handtaschen am Abend zuvor aus einer Wohnung in der Ochsengasse gestohlen. Die Bewohnerin war von 22.30 Uhr bis kurz vor Mitternacht schnell aus dem Haus. Sie hatte aber die Terrassentür nicht verschlossen. Das nutzte ein Dieb. Er fand die Handtaschen mit dem Geld der Frau. Die Ulmer Polizei sucht jetzt den Dieb und bittet um Hinweise auf ihn. Die Polizei mahnt, die Wohnung immer rundum zu verschließen. Auch wenn man nur kurz weggeht. (az) Überschlagen hat sich ein Auto am frühen Dienstag bei Oberstadion (Alb-Donau-Kreis). Mit dem Fahrzeug war kurz vor 6 Uhr eine 51-Jährige unterwegs. Sie kam von Hundersingen, als ihr in der Kurve ein Fuchs vors Auto rannte. Die Frau wich aus, laut Polizei aber zu abrupt. Der VW schleuderte neben die Straße. Der Rettungsdienst brachte die Fahrerin zur Untersuchung ins Krankenhaus. Den Schaden am Auto schätzt die Polizei auf rund 10 000 Euro. (az)