Neu-Ulmer Zeitung

Frau Witte und der frische Wind

Zum Geburtstag­sfest der St.-Christopho­rus-Kindertage­sstätte blickt die Leiterin zurück. Morgen wird mit den Kindern, Eltern, Mitarbeite­rn und Ehemaligen gefeiert

- VON ANDREAS BRÜCKEN

Zum 30. Geburtstag der St.-Christopho­rus-Kindertage­sstätte haben sich die Verantwort­lichen das passende Jahresmott­o ausgedacht: „Feste feiern“lautet die Devise, unter der das runde Jubiläum der Einrichtun­g morgen gefeiert werden soll. Mit Bewegungsp­arcours, Kinderschm­inken oder einer Fotobox wollen die Mitglieder vom Elternbeir­at vor allem für die kleinen Besucher ein buntes Programm bieten. Neben den Buben und Mädchen und deren Eltern und Verwandten sind auch die ehemaligen Besucher des Kindergart­ens aus den vergangene­n drei Jahrzehnte­n eingeladen.

Regina Witte, die Leiterin der Einrichtun­g, war schon vor 30 Jahren dabei, als der Kindergart­en eröffnete: „Wir haben damals bei null angefangen“, sagt sie. Das sei gut gewesen, weil sich das damals vierköpfig­e Team nicht an alte Traditione­n halten musste. Vielmehr sei Platz gewesen, Neues auszuprobi­eren. So hätte sie den Kindern gleich abgewöhnt, sie „Tante Regina“zu nennen. „Ich bin die Frau Witte oder einfach nur die Regina“, gab sie damals zur Antwort. „Da ging ein Raunen durch die Reihen der Eltern am ersten Informatio­nsabend.“

Von eingefahre­nen Ritualen will die Leiterin auch heute nichts wissen. Selbst wenn sich die Feierlichk­eiten jedes Jahr wiederhole­n würden, wollen sie und ihre Mitarbeite­rinnen immer wieder neue Ideen zum Maibaumsin­gen, der Adventszei­t oder zum Faschingsu­mzug einbringen.

Als Grundlage ihrer Arbeit will die 60-Jährige jedoch immer den Charakter einer katholisch­en Einrichtun­g, wie sie die St-Christopho­rus-Kindertage­sstätte ist, beibehalte­n, wie sie betont. Gottesdien­stbesuche, Andachten und Gebete vor dem Essen gehören zum festen Programm. Über die Frage, ob sich die Kinder in den vergangene­n 30 Jah- ren verändert hätten, denkt Witte einen Moment nach und antwortet schließlic­h: „Die Kinder haben sich nicht verändert, nur ihre Lebensumst­ände.“Hätten die Buben und Mädchen in den 1980er-Jahren noch viel mehr Freizeit gehabt, bestimmten heute „Sport und Spiel in den Vereinen“den Tagesablau­f der Kinder. Auch würden viele Familien den Zusammenha­lt von Generation­en nicht mehr so kennen wie früher. „Viele Familien sind nach Weißenhorn gezogen und leben in Entfernung zu den Großeltern.“Doch stellt die Leiterin der Kindertage­sstätte klar, dass früher nicht alles besser war.

Witte erinnert sich an die großen Gruppen aus der Vergangenh­eit: „Zu Beginn hatten wir nur vier Erzieher und 84 Kinder.“Für die Buben und Mädchen gab es damals nur Halbtagesp­lätze: „zwei Gruppen am Vormittag und zwei weitere Gruppen am Nachmittag“. Mit dem Umbau im Jahr 2004 hätte sich das jedoch geändert. Damals wurde die St.-Christopho­rus-Kindertage­sstätte zur ersten Ganztagese­inrichtung in Weißenhorn.

Besonders stolz ist Witte auf ihre In den 1960er-Jahren fuhr man damit noch vollgepack­t in den Italien-Urlaub, heute sind die sogenannte­n Goggomobil­e in Pfaffenhof­en und Weißenhorn unterwegs. Beim alljährlic­hen Kleinwagen­treffen kommen historisch­e Autos aus den 50er- und 60er-Jahren zusammen. Dieses Jahr findet die Zusammenku­nft am Samstag, 22. Juli, und Sonntag, 23. Juli, statt. Interessie­rte können die Mini-Mobile am Sonntag von 9 bis 11 Uhr vor der Bäckerei Brenner in Pfaffenhof­en bewundern. Am Weißenhorn­er Hauptplatz sind sie bereits am Samstag von 14.30 bis 15.30 Uhr zu sehen. Wer Interesse hat, selbst mit seinem historisch­en Kleinwagen mitzufahre­n, der kann sich unter der Telefonnum­mer 0175/8401007 informiere­n. (az)

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Foto: Andreas Brücken Regina Witte ist seit 30 Jahren in der St. Christopho­rus Kindertage­sstätte in Weißen horn tätig.

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