Neu-Ulmer Zeitung

Auf Wiedersehe­n Bayern – Aloha Hawaii

Die 19-jährige Caroline Braun aus Illerzell wird ab August zwölf Monate auf der Insel im pazifische­n Meer verbringen. Was sie dort macht und wie sie zu dem Auslandsja­hr kam

- VON DORINA PASCHER

Freunde, die am Strand Cocktails aus halben Kokosnüsse­n trinken oder die sich an der französisc­hen Atlantikkü­ste auf dem Surfbrett versuchen: So sehen momentan viele Bilder auf Facebook oder Instagram aus. Einige Bekannte sind im Urlaub. Meist ein bis drei 40 Stunden gemeinnütz­ige Arbeit nach dem Auslandsja­hr vorweisen. Am liebsten würde sie in einem Obdachlose­nheim aushelfen.

In Kaneohe ist die 19-Jährige bei einer Gastfamili­e untergebra­cht. Sie haben ihr bereits ein Foto geschickt. Darauf ist ein junges Paar zu sehen. „Mein Gastvater ist gerade mal 33 Jahre alt und surft“, sagt Braun und lacht. Er und seine Frau haben vor ein paar Jahren selbst an dem gleichen Austauschp­rogramm teilgenomm­en. Bei der Gastfamili­e wird die Illerzelle­rin ein ganzes Jahr verbringen. „An Weihnachte­n wird es bestimmt komisch, wenn es dann heiß ist und die Sonne vom Himmel brennt.“In knapp zwei Wochen geht die Reise los.

Möglich macht ihr das das Parlamenta­rische Patenschaf­ts-Programm (PPP) des Deutschen Bundestage­s (s. Infokasten). Das Pro- ist speziell auf junge Berufstäti­ge und Auszubilde­nde ausgericht­et. Braun macht gerade eine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanage­ment an der Handwerksk­ammer in Ulm. „Das Stipendium ist perfekt für mich“, erzählt die 19-Jährige und bewarb sich im vergangene­n September. Es war bereits drei Tage vor Fristende, als die 19-Jährige ihre Bewerbung geschickt hat. „Damals hatte ich schon ziemlichen Stress.“

Der Andrang für das PPP ist groß. Rund 400 bis 500 Bewerber gäbe es, aber gerade mal 75 junge Erwachsene bekommen das Stipendium. Im November vergangene­n Jahres musste die junge Kauffrau dann zum Bewerbungs­gespräch nach Bonn. Dort wurden ihr Allgemeinw­issen und ihre Englischke­nntnisse geprüft. Zudem musste sie auch im persönlich­en Gespräch überzeugen. „Auf einmal wurde die Unterhaltu­ng auf Englisch geführt“, erinnert sich die 19-Jährige. Für sie sei das aber kein Problem: „Ich lese englische Bücher und schaue Serien im Original, da trainiert man ein bisschen.“Doch nach dem Tag in Bonn war die Bewerbungs­phase noch nicht vorbei. Braun musste sich im Februar dieses Jahres noch bei dem CSU-Bundestags­abgeordnet­en Hans-Jörg Durz aus Augsburg vorstellen. Das Gespräch dauerte nur 15 bis 20 Minuten. „Schon am nächsten Tag bekam ich den Anruf, dass ich das Stipendium habe“, sagt Braun mit einem Lächeln im Gesicht.

Noch war aber nicht klar, wohin es für die junge Frau geht. Dass es die USA werden, war sicher. Es hätte ihr dort aber alles blühen können: von glühender Hitze und Wüste in Texas bis hin zu der pulsierend­en Metropole New York. Braun erinnert sich: „Ich sagte damals zu meigramm ner Betreuerin: ,Alaska wäre okay, auf dem Festland ist es mir egal, wo ich hinkomme. Hawaii wäre der Jackpot.“Den Traum, auf Hawaii zu leben, verfolgt die Jugendlich­e seit geraumer Zeit. „Ich schaue schon länger die Serie Hawaii Five0. Die Faszinatio­n für die Insel kommt wohl daher“, sagt Braun und lacht. Wo sich Hawaii befindet,

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Foto: Alexander Kaya Caroline Braun aus Illerzell freut sich schon auf das Jahr im Ausland: Das Parlamenta­rische Patenschaf­ts Programm schickt sie nach Kaneohe auf Hawaii.
 ?? Foto: Barbara Munker ?? Ab August wird die 19 Jährige nur eine knappe halbe Stunde mit dem Auto zum welt berühmten Waikiki Strand brauchen.
Foto: Barbara Munker Ab August wird die 19 Jährige nur eine knappe halbe Stunde mit dem Auto zum welt berühmten Waikiki Strand brauchen.

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