Real Areal wird wiederbelebt
Jahrelang lag das Gelände des ehemaligen Supermarkts in Elchingen brach. Jetzt will der Investor Robert Straub wieder Leben in die „Obere Mühlau“bringen. Was er geplant hat
Noch liegt das riesige Gelände rund um den ehemaligen Real-Markt im Elchinger Gewerbegebiet „Obere Mühlau“brach. Doch bald soll wieder Bewegung in die leer stehenden Hallen an der Nersinger Straße kommen. Der Ulmer Investor Robert Straub nimmt allein für die Umbaumaßnahmen rund 8,5 Millionen Euro in die Hand, um das Areal aus seinem Dornröschenschlaf zu wecken: „Kaum noch jemand hat daran geglaubt – doch jetzt sind die Verträge mit den zukünftigen Mietern unter Dach und Fach.“Einziehen werden dann ein Lidl- sowie ein EdekaMarkt, eine Filiale der Drogeriekette Müller sowie Schuhe und Mode Hermann. Die Mietverträge sind laut Straub bereits unterschrieben.
Bei der Sanierung des Gebäudes aus dem Jahr 1992 will Straub Tempo machen. Bereits im späten Sommer oder zum Herbstanfang des kommenden Jahres sollen die neuen Mieter eingezogen sein: „Der Bau muss komplett entkernt und die Technik sowie der Brandschutz auf den aktuellen Stand der Zeit gebracht werden“, erklärt Straub. Weil seit rund sechs Jahren am Gebäude nichts gemacht wurde, sei der Bestand dementsprechend heruntergekommen. Zuletzt wurde das Gelände nur noch von ungebetenen Gästen genutzt: Lastwagenfahrern, die mit ihren Trucks auf dem Parkplatz des verlassenen Supermarkts übernachteten. Der Asphalt sei jedoch nicht für Schwerlasten vorgesehen, weshalb die Fahrbahndecke deutliche Schäden davongetragen habe, sagt Straub. Die Oberfläche rund um das Gebäude wird deshalb abgefräst und erneuert. 260 Stellplätze für die Kunden sollen danach neu entstehen. Die Tankstelle, die als einzige Einrichtung auf dem Areal noch in Betrieb ist und täglich bis zu 800 Kunden anzieht, soll ebenfalls umgebaut und um eine Waschanlage erweitert werden.
Die auffälligste Veränderung wird der Neubau für den Discounter sein: Südöstlich des bestehenden 7300 Quadratmeter großen Gebäudekomplexes sollen weitere 2200 Quadratmeter Handelsfläche entstehen. „Mit einer großen Glasfassade und attraktivem Innendesign will hier Lidl sein neues Ladenkonzept umsetzen.“Dafür zieht der Discounter sogar aus seinem bisherigen Gebäude um, das nur einen Steinwurf vom neuen Standort entfernt ist. Ein Nachmieter wird sich nach der Wiederbelebung des RealMarkt-Areals recht schnell finden, ist sich Straub sicher.
Für sein Vorhaben setzt der Investor auf Zustimmung aus dem Rathaus. Im Dezember des vergangenen Jahres gaben die Gemeinderäte bereits grünes Licht für das Projekt. Laut dem Bebauungsplan, der für das Areal mehr als 50 Jahre alt ist, gilt übrigens fast keine Beschränkung. Damit kann Straub auf das Bestandsrecht pochen, wenn es um die Größe der Handelsflächen geht. Auch die Händler der umliegenden Gewerbegebiete in Nersingen und Laupheim können sich, wie Straub sagt, „beruhigt zurücklehnen“. Denn vom neuen Einzelhandelszentrum in Elchingen würde keine Konkurrenz ausgehen. Laut einer aktuellen Studie der GesellLidl schaft für Markt- und Absatzforschung (GMA) sei die 9300 Einwohner große Gemeinde momentan unterversorgt, wenn es um die regionale Versorgung geht.
Dass sich zwei Supermärkte in direkter Nachbarschaft kannibalisieren könnten, glaubt Straub nicht. Vielmehr würden sich Discounter wie Lidl und Vollsortimenter wie Edeka gegenseitig suchen: „Die Kunden gehen dorthin, wo sie alles bekommen.“Derweil tut sich auch an der Nersinger Straße etwas: Dort soll noch in diesem September ein „Sonderpreis Baumarkt“eröffnen, kündigte Straub an (wir berichteten).
Nun ist es offiziell: Das 41. Pfuhler Dorffest am 7. Juli 2018 soll auf dem Parkplatz zwischen Seehalle, Jahn- und Holzstraße sowie dem TSV-Sportareal stattfinden. So jedenfalls fiel das einstimmige Votum in geheimer Wahl bei der jüngsten Sitzung aus. Insgesamt wurde mehr als zwei Stunden lang getagt und diskutiert. Dabei ging es auch um das abgesagte Dorffest.
Wie berichtet, entschieden sich die Organisatoren vor wenigen Wochen dafür, die Feier wegen unsicherer Wetterlage abzusagen. Weil das damals nicht alle Vereinsmitglieder nachvollziehen konnten, teilte Vorsitzender Stefan Mayer nun mit, dass der Vorstand künftig – egal welche Wetterprognosen es gibt (außer es wird ein Orkan oder eine andere Katastrophe angekündigt) – das Dorffest durchziehen oder in abgespeckter Form veranstalten wird. Kurz vorher soll es jedoch eine Sitzung geben.
Indes wurde verhältnismäßig zügig über die Verlegung des Dorffestes von der Hauptstraße zur Seehalle abgestimmt. Andreas Gröner hatte bereits in einer Juni-Sitzung detailliert über das mit der zuständigen städtischen Abteilung abgestimmte Dorfplatz-Konzept informiert. Er machte damals deutlich, weshalb überhaupt nach einem neuen Standort gesucht wurde: Dadurch hoffen die Pfuhler, dass das Dorffest wieder attraktiver wird und dass sich wieder mehr Vereine einbringen. So wäre etwa auf dem Parkplatz ein gebündelter Festaufbau möglich – anders als bisher auf der lang gezogenen Hauptstraße. An den neuen Platz ist außerdem die große Hoffnung auf zusätzliche Gäste geknüpft. Als positiven Aspekt hob Gröner unter anderem die natürliche Beschattung durch die vorhandenen großen Bäume hervor, ebenso müssten die städtischen Busse nicht umgeleitet werden. Positiv wurde auch der angrenzende TSVTrainingsplatz gewertet – mehr Platz für ein größeres Kinderprogramm und ein erweitertes Sicherheitskonzept. Außerdem hätten die Ehrenamtlichen bei der Seehalle mehr Zeit für den Auf- und Abbau. Allerdings müssten etliche Nachteile in Kauf genommen werden, etwa Mehrkosten für Wasser und Strom sowie eventuelle Schwierigkeiten mit den Nachbarn. Erarbeitet haben das Konzept Gröner, Wolfgang Kraus (Vereinsring), Günter Kammerer (SPD), Sigi Schüssl (Seejockel) und Alexander Delp (Feuerwehr). (pfl)