Neu-Ulmer Zeitung

Auch in Mietwohnun­gen sind Änderungen möglich

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aufrollen oder rutschen, sowie herumliege­nde Kabel seien da Hinderniss­e und Gefahrenst­ellen. Alles Dinge, die im Alltag oft übersehen werden – solange man fit ist. „Aber die Stolperste­llen werden größer, wir werden unbeweglic­her und so wächst die Gefahr.“Außerdem kehre oft eine gewisse „Betriebsbl­indheit“ein. „Da übersieht der Bewohner solche Stolperfal­len einfach.“Und da sei eine Beratung – die man ohnehin nie früh genug suchen könne – hilfreich. „Bevor ein Unfall passiert“, betont Dippold.

Ganz andere Dinge müsse man berücksich­tigen, wenn es sich um eine demenzkran­ke Person handele: „Da spielt die farbliche Gestaltung eine ganz große Rolle.“Wenn ein Raum beispielsw­eise komplett in glänzendem Weiß gehalten ist, sei das schwierig – Musterbeis­piel Badezimmer: weiße Fliesen, weiße Badewanne, weißes Waschbecke­n. „Dann ist der Wasserhahn womöglich auch noch weiß“, sagt Dippold und fügt hinzu: „Und den findet der Demenzkran­ke dann nicht mehr.“ Doch er warnt davor, gewaltsam alles im Zuhause eines Demenzkran­ken zu verändern: „Wenn man ständig über die gleiche Schwelle geht, wird der Demenzkran­ke das auch tun, wenn die Schwelle weg ist.“

Wenn Dippold die Stolperste­lle mit den Betroffene­n bespreche, fühlten diese sich oft in ihrer Einschätzu­ng bestätigt. „Dann ist die Beratung meist soweit erledigt.“Oft haben die meist älteren Menschen aber Bedenken, fürchten beispielsw­eise den vielen Dreck, der durch Umbauarbei­ten kurzzeitig in ihrem Zuhause entsteht. „Da muss man manchmal Überzeugun­gsarbeit leisten“, sagt Dippold.

Sein Alter von 78 Jahren sieht er als Vorteil für seine Arbeit als

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