Neu-Ulmer Zeitung

Für immer Ferien

Monika Janson war zwölf Jahre lang Rektorin an der Grundschul­e in Ay und hat für die Einrichtun­g viel erreicht. Nun verabschie­det sie sich in den Ruhestand

- VON ANGELA HÄUSLER

Nach zwölfjähri­ger Tätigkeit als Leiterin der Grundschul­e Ay und insgesamt 40 Jahren im Schuldiens­t sagte Rektorin Monika Janson ihrem Arbeitspla­tz Servus. Blumensträ­uße und Päckchen im Rektorat zeugen davon, dass das Lehrerkoll­egium die Rektorin mit einer gemeinsame­n Feier in den Ruhestand verabschie­det hat. Für Monika Janson war das eine emotionale Stunde, denn „der Abschied fällt mir sehr schwer“.

Vor ihrer Zeit in Ay hatte Janson unter anderem an der Erich-Kästner-Schule in Ludwigsfel­d unterricht­et und als Konrektori­n der Grundschul­e Offenhause­n gearbeitet. Doch die Grundschul­e Ay sei ihr besonders ans Herz gewachsen. Schon der dortige Einstieg als Schulleite­rin war turbulent, wurde doch damals in der Kommune über die Zusammenle­gung der Schulen in Ay und Senden diskutiert – bis ein Bürgerents­cheid den Fortbestan­d der Ayer Schule sicherte. Mit ihrem Einsatz für die Einrichtun­g habe sie sich nicht nur Freunde gemacht, erinnert sich Janson, „da habe ich schon überlegt, ob ich wieder aufhöre“.

Bewegt ging es auch im Schulallta­g zu, wo mit der Zeit immer mehr nachmittäg­liche Arbeitsgru­ppen Einzug hielten, was manchen Nachbarn im Wohngebiet zunächst miss- Die AGs gehören, genauso wie die Hausaufgab­enbetreuun­g, heute fest zum schulische­n Tagesablau­f. Immer mehr Eltern seien mit den Hausaufgab­en daheim überforder­t gewesen, so Janson. „Eltern haben heute oft keine Zeit mehr dafür oder sind selber bildungsfe­rn“, berichtet sie.

Und weil die Kinder aus ganz unterschie­dlichen Bevölkerun­gsschichte­n und Kulturen stammen, sei es immer wichtiger geworden, dass die Schule ihre eigenen Werte und Regeln definiert, an die sich alle zu halten haben. Aus dieser Idee heraus führte die Schule schließlic­h ein regelmäßig­es Training in sozialer Kompetenz ein und wurde 2011 Modellschu­le des bayernweit­en Projekts „Wertvoll miteinande­r“, das Wertevermi­ttlung und interkultu­relles Zusammenle­ben in den Blick nahm.

Eine weitere ideelle Prägung erhielt die Schule 2016, als sie sich bei der vom Schweizer Theologen Hans Küng gegründete­n „Stiftung Weltfiel. ethos“bewarb. Die Stiftung fördert Schulen, die deren Ziele praktisch umsetzen: die Vermittlun­g von Wertebewus­stsein, aber auch von Wissen über die verschiede­nen Religionen. Dass die Schule das Prädikat erhielt, freut Monika Janson besonders. Und das Resultat der Bemühungen sei mittlerwei­le deutlich. Die Vorstöße hätten, zusammen mit der kontinuier­lichen Tätigkeit der Sozialpäda­gogin Andrea Kauer-Unseld, für spürbare Veränderun­gen im Umgang miteinande­r gesorgt.

Doch auch für die Neugestalt­ung des Schulgebäu­des, das heute in freundlich­en Farben und mit moderner Ausstattun­g glänzt, habe sie sich starkgemac­ht, so die 65-Jährige. Die Bauzeit, immerhin bedeutete das drei Jahre Um- und Anbau bei laufendem Betrieb, sei aber manchmal auch schwer erträglich gewesen.

Trotz mancher Schwierigk­eiten und der hohen Arbeitsbel­astung durch Schulleitu­ng plus Unterricht­stätigkeit habe sie als Rektorin „den schönsten Beruf der Welt gehabt, weil er so sinnvoll ist“. Und weil die Kinder sie jung hielten, fühle sie sich eigentlich noch gar nicht pensionsre­if, sagt Janson, die nun mehr Zeit für die Familie, für Reisen, fürs Sprachenle­rnen und fürs Lesen haben will. Und sie sei froh, dass die neue Schulleite­rin, Claudia Schuster, die begonnene Werte-Erziehung in Ay weiterführ­en will, sagt Janson.

Auch das kann einmal vorkommen: Alle Jahre wieder hat sich die Gemeinde mit einem Zuschuss an die örtliche Jagdgenoss­enschaft in Höhe von 2600 Euro an der Unterhaltu­ng der Feld- und Waldwege im Zuständigk­eitsbereic­h der Kommune beteiligt. Pünktlich und problemlos ist das Geld jeweils zum ersten März geflossen – zumindest bislang.

In diesem Jahr ist etwas schiefgela­ufen. „Ein entspreche­nder Beschluss des Gemeindera­tes ist nicht auffindbar“, hatte Bürgermeis­terin Ursula Brauchle zufolge Kämmerin Katrin Müller-Gau als Begründung signalisie­rt und festgestel­lt: „Wir brauchen eine Grundlage.“Dem kam das Gremium jetzt nach und hat den Zuschuss dabei auf Vorschlag Brauchles um 200 Euro aufgestock­t. „Das ist im Hinblick auf die gestiegene­n Kosten angemessen und ein guter Kompromiss“, sagte die Bürgermeis­terin. Zudem soll der Beschluss auch für die Folgejahre gelten, Zahlungste­rmin erster März inklusive. (pth) Der Soldaten- und Kameradsch­aftsverein Biberach-Asch und die Pfarreieng­emeinschaf­t Roggenburg planen für Samstag, 5. August, eine Halbtagesf­ahrt zum Freilichtt­heater „Die Anstifter“nach Steingaden (Landkreis WeilheimSc­hongau). Das Theaterstü­ck behandelt das Leben des heiligen Norbert und wird von der Kulturgeme­inschaft Steingaden aufgeführt. Vor dem Theaterbes­uch können die Mitfahrer die Wieskirche besichtige­n. Auch ein gemeinsame­s Abendessen steht auf dem Ausflugspr­ogramm. Die Abfahrt mit dem Bus ist um 15 Uhr in Roggenburg. (az) O

Anmeldung bis spätestens Dienstag, 1. August, im Pfarrbüro Rog genburg unter der Telefonnum­mer 07300/9600950.

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Foto: Angela Häusler Monika Janson war zwölf Jahre lang Rektorin an der Grundschul­e in Ay. In dieser Zeit hat sie viel für die Einrichtun­g erreicht.

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