Ein Bauer der neuen Generation
Martin Schneider ist 19 Jahre alt und wird den Hof seiner Eltern übernehmen. Er will die Arbeit modern machen – und den Beruf Landwirt auch
Landwirtschaftliche Arbeit ist ein Knochenjob: Bis zu 80 Stunden pro Woche, wenig Urlaub, unvorhersehbare Wettereinflüsse oder behördliche Auflagen machen es den Bauern nicht leicht. So wirklich Feierabend haben Landwirte nicht. Wer will diese Arbeit also noch freiwillig machen? Martin Schneider aus Jedelhausen zum Beispiel. Und der 19-Jährige freut sich richtig darauf: Denn während seine Eltern noch alles manuell erledigten, will er den Hof digitalisieren.
Vater Hansjörg Schneider aus Jedelhausen betreibt nach eigenen Angaben eine der letzten fünf Schweinemastbetriebe in der Region. Zudem bewirtschaftet der 53-Jährige gemeinsam mit seiner Familie Felder, um die Tiere zu verpflegen. Sein Sohn Martin möchte den Familienbetrieb einmal übernehmen. „Bevor ich 14 oder 15 war, wusste ich noch nicht, ob ich den Betrieb übernehmen werde.“Das hat sich geändert: Mittlerweile studiert er im vierten Semester Landwirtschaft in Triesdorf bei Ansbach. Besonders freue er sich in Zukunft auf die Chancen, die die Digitalisierung mit sich bringt: „Dadurch hat man die Möglichkeit, genauer und effizienter zu arbeiten.“So könnten Abläufe optimiert und verschiedene Ressourcen perfektioniert werden.
Einen jungen Nachfolger für den eigenen Betrieb zu finden, ist heutzutage nahezu eine Seltenheit. Das weiß auch Landwirtschaftsdirektor Reinhard Bader vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Krumbach. Die Zahl der Betriebe sei im Landkreis Neu-Ulm zurückgegangen. Sieben Tage die Woche für den Hof opfern? Martin Schneider ist da nahezu eine Ausnahme. Bader: „Über die vergangenen Jahre ist die Zahl der Nebenerwerbstätigen gestiegen, während der Haupterwerb aus der Landwirtschaft abgenommen hat.“
Schneider sieht in der Übernahme des elterlichen Hofs noch einen anderen Auftrag: Ihm ist wichtig, den Typ Landwirt wieder besser zu etablieren. Damit meint er, ein en- ges Verhältnis zu den Verbrauchern und Händlern pflegen zu wollen. Gerade als regionaler Anbieter möchte er, dass die Gesellschaft „hinter dem Beruf einen Menschen sieht, dem man vertrauen kann“.
Um das zu untermauern, legt die Familie viel Wert auf den Anbau heimischer, genfreier Produkte wie Ackerbohnen, um ihre Schweine zu füttern. So wollen die Schneiders dem heutigen gesellschaftlichen Anspruch gerecht werden: Regionalität, wenig Umweltbelastung sowie die Sicherheit zu wissen, was in dem Produkt steckt. Zwar müsse noch etwas Futter dazu gekauft werden, sagt der Senior – insbesondere dieses Jahr, weil das unbeständige Wetter, zu Ausfällen zwischen 15 bis 20 Prozent der Ernte führen werde – darin sieht er jedoch nicht das Hauptproblem.
Die wirklichen Schwierigkeiten bereite nach Meinung des Bauers die Politik. Im Gegensatz zu früher sei er heutzutage „kein freier Landwirt mehr“, sagt Hansjörg Schneider. Als Beispiel nennt er die sogenannte „Greening-Prämie“. Um die zu bekommen, muss er fünf Prozent seiner Ackerfläche im Interesse des Umweltschutzes nutzen. Eiweißpflanzen wie Ackerbohnen seien dafür bislang uneingeschränkt zulässig, sagt Schneider – sie haben einen positiven Effekt auf den Boden. Ab dem nächsten Jahr ändere sich jedoch ein entscheidender Faktor: „Dann dürfen die Bohnen nicht mehr gespritzt werden“, sagt der 53-Jährige. Ohne Pflanzenschutz könne er das Futter beispielsweise wegen Pilzbefalls nicht an die Schweine verfüttern – das wäre eine Gefahr für die Tiere, sagt er. Jetzt muss sich der Landwirt eine Alternative überlegen – denn ohne die Prämie gehe es nämlich auch nicht.
Die Schneiders wollen ihre Zukunft in die eigene Hand nehmen. Ziel über die nächsten Jahre ist es, gemeinsam mit regionalen Metzgern ihr Schweinefleisch als Marke zu etablieren, sagt Sohn Martin. „Der Verbraucher soll unser Produkt erkennen.“So wisse dieser ganz genau, woher das Produkt stammt und was er kauft.
Ein weiterer Schritt für die Oberelchinger Ortskernsanierung zwischen Klosterpforte und Dorfplatz ist getan: Der Bauausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung den Rahmenplan des beauftragten Planungsbüros aus Stuttgart abgesegnet. Als Grundlage für weitere Schritte sollen nun die ersten Entwürfe, die bereits bei einer Bürgerinformationsveranstaltung vorgestellt worden sind, weiter ausgearbeitet werden: Die Planer haben Anregungen sowie Änderungswünsche seitens der Bürger in den neuen Entwurf aufgenommen.
Landschaftsarchitekt Jan-Frieso Gauder stellte den Ausschussmitgliedern auch gleich einen Zeitplan für die bevorstehenden Schritte vor. Demnach könnten die Bagger schon im Juni kommenden Jahres anrücken. Ende 2018 soll dann bereits der erste Bauabschnitt am Klosterportal fertig sein – „falls keine archäologischen Funde dazwischen kommen“, wie Gauder hinzufügte.
Die Anwohner der Klostersteige stehen den Plänen kritisch gegenüber. Sie haben sich mit einem Schreiben an die Räte und den Bürgermeister gewandt: „Die Umgebung der Barockkirche bedürfe einer gebührenden Ruhe“, ist in dem Brief zu lesen. Und weiter: „Wir dürfen es nicht zulassen, dass der Rest des Benediktinerklosters und der historische Ort von Napoleons Handlungen zu einem kurzen Blitzstopp eines Rally-Abhak-BesucherSystem wird.“Deshalb sei für die Planung der Klostersteige der Schwerpunkt auf die Verkehrsberuhigung zu setzen, erklärte Karl Hucker, Sprecher der „Bürgerbeteiligung Verkehrsberuhigung Klostersteige Oberelchingen“: „Der Durchgangsverkehr muss aus unserem Ortskern heraus.“Damit würde die Lebensqualität und Kulturpflege in Zukunft gesichert. (anbr)