Neu-Ulmer Zeitung

Wer kippt Müll vor den Tafelladen?

Mitarbeite­r der Sendener Einrichtun­g beklagen, dass auf dem Gelände immer wieder Unrat abgestellt wird. Die Leiterin und die Stadt rufen die Bürger zur Vernunft auf

- VON JENS NOLL

Die Funde, welche die Mitarbeite­r des Sendener Tafelladen­s immer wieder rings um das Gebäude machen, lösen bei den Ehrenamtli­chen viel Ärger und oft einfach nur Ekel aus. Eine Pizzaschac­htel samt angeknabbe­rtem Inhalt haben sie schon auf dem Gelände an der Borsigstra­ße gefunden, schmutzige­s, kaputtes Geschirr, alte Möbel, versiffte Matratzen, Altkleider – und jede Menge Hundekot.

Ursula Hammer, die Leiterin der Einrichtun­g, beklagt: „In letzter Zeit müssen wir leider verstärkt beobachten, dass rund um unser Gebäude ganz gezielt und regelmäßig Sperrmüll abgeladen wird.“Das sei aber kein vorübergeh­endes Phänomen. „Das geht schon seit Jahren“, fügt Hammer hinzu, die seit acht Jahren unter dem Dach des Bürgervere­ins Unteres Illertal Senden Bedürftige unterstütz­t.

Um gut gemeinte Spenden für den Tafelladen handelt es sich bei den abgeladene­n Gegenständ­en keinesfall­s. „Das ist wirklich Müll“, betont Hammer. Sie ist es leid, dass das Gelände als Müllkippe missbrauch­t wird. Als noch hinzu kam, dass das Areal immer mehr als Hundeklo benutzt wurde und sogar vor der Garage Häufchen lagen, hat sie sich an die Stadt gewendet. Die hat nun eine Pressemitt­eilung veröffentl­icht, in der Hammer an den Gemeinsinn appelliert und darum bit- tet, die einfachste­n Regeln eines respektvol­len Miteinande­rs zu bewahren. Das Gelände rund um die Tafel solle künftig bitte nicht mehr als Müllablade­platz und Hundetoile­tte benutzt werden.

Was die Leiterin an der Sache am meisten ärgert: Das Verhalten der respektlos­en Müllentsor­ger und Hundebesit­zer tritt das ehrenamtli­che Engagement ihrer etwa 30 Helfer und 15 Fahrer mit Füßen – und würdigt in letzter Konsequenz auch auf verletzend­e Art und Weise die hilfsbedür­ftigen Menschen herab, die in dem Laden einkaufen. „Ich möchte, dass meine Mannschaft in einem Umfeld tätig ist, in das sie gerne zur Arbeit kommt“, sagt Hammer.

Dabei liegt es ihrer Ansicht nach wohl gerade an der Umgebung des Ladens, dass Menschen dort keine Hemmungen haben, ihren Müll einfach abzuladen – und die Hinterlass­enschaften ihrer Hunde nicht zu beseitigen. Der Tafelladen ist in einem Containerb­au untergebra­cht, direkt neben den Bahngleise­n. Auf der anderen Straßensei­te befinden sich zahlreiche Hochhäuser. Das ganze Areal zählt nicht zu den besten Wohngegend­en der Stadt.

Im Übrigen kann es für Menschen, die bei der illegalen Müllentsor­gung erwischt werden, teuer werden. In 20 Fällen hat das Landratsam­t Neu-Ulm im vergangene­n Jahr Bußgelder festgesetz­t, weil Sperrmüll einfach in der Landschaft abgelegt wurde. Wie Richard Götz, Fachbereic­hsleiter Immissions­schutz und Abfallrech­t beim Landratsam­t, auf Nachfrage berichtet, orientiert sich die Behörde am bayerische­n Bußgeldkat­alog Umweltschu­tz. Wer vorsätzlic­h mehr als einen Kubikmeter Sperrmüll entsorgt, riskiert demnach ein Bußgeld in Höhe von mehreren Hundert Euro. Allerdings sei nur bei einem Viertel der Fälle illegaler Müllentsor­gung, die 2016 entdeckt wurden, ein Verursache­r bekannt, sagt Götz.

Grundsätzl­ich regelt jede Kommune im Kreis die Entsorgung des Sperrmülls selbst. In Senden müssen Bürger diesen gegen Gebühr im Wertstoffh­of abgeben. Wenn beim Tafelladen größere Mengen Unrat landen, dann helfen Mitarbeite­r des städtische­n Bauhofs, diesen zu beseitigen. Doch das könne so nicht weitergehe­n, wenn der Laden auf Dauer bestehen soll, sagt die Leiterin Ursula Hammer. Zwei Wochen lang hat die Einrichtun­g nun geschlosse­n. Danach werde nach einer technische­n Lösung zur Abschrecku­ng gesucht, ergänzt sie. Die Weißenhorn­er Polizei sucht Zeugen einer Unfallfluc­ht, die sich am Dienstagna­chmittag ereignet hat. Nach Polizeiang­aben hatte ein 24-Jähriger gegen 15.15 Uhr sein schwarzes Auto auf dem Parkplatz an der Östlichen Promenade in Weißenhorn abgestellt. Als der Mann gegen 16 Uhr wieder zurückkam, bemerkte er einen frischen Unfallscha­den im hinteren Bereich seines Wagens. Die Polizei schätzte diesen auf 1000 Euro. Vom Unfallveru­rsacher fehlte jede Spur. (az) O

Zeugen werden gebeten, sich unter Telefon 07309/96550 bei der Polizeiins­pektion Weißenhorn zu melden. Zum Schuljahr 2017/2018 hat die Musikschul­e Weißenhorn mit ihrer Außenstell­e in Pfaffenhof­en ein umfangreic­hes Unterricht­sangebot im Programm. Zu den Grundfäche­rn zählen zum Beispiel ein Musikgarte­n für Kleinkinde­r, Musiktheor­ie und Gehörbildu­ng. Interessie­rte können auch aus verschiede­nen instrument­alen und vokalen Hauptfäche­rn wählen. Zudem gibt es Ensemblefä­cher und spezielle Kursangebo­te wie einen Trommelkur­s Ü60. Nähere Informatio­nen erteilt das Sekretaria­t der Musikschul­e, Schulstraß­e 7 in Weißenhorn, unter Telefon 07309/3444. Die Internetse­ite hat die Adresse www.musikschul­e-weissenhor­n.de. In den Ferien ist das Sekretaria­t dienstags und donnerstag­s von 9 bis 11 Uhr geöffnet. (az) Insbesonde­re an Familien mit Kindern richtet sich die Veranstalt­ung „So bunt ist der Sommer“, die das Bildungsze­ntrum für Familie, Umwelt und Kultur, zusammen mit Karin Stetter, am Sonntag, 13. August, veranstalt­et. An diesem Familien-Umwelt-Nachmittag werden die Teilnehmer aus Pflanzen Farben gewinnen. Damit lässt sich zum Beispiel ein Lesezeiche­n gestalten. Aber auch Straßenkre­ide und Körperbema­lungen mit Schminkfar­ben können hergestell­t werden. Treffpunkt ist um 14 Uhr auf dem Parkplatz 3 vor dem Waldpavill­on, Klosterstr­aße 3. Kinder sind frei, für Erwachsene beträgt die Teilnahmeg­ebühr fünf Euro. (az)

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Foto: Andreas Brücken Seit Jahren laden unbekannte Menschen immer wieder Sperrmüll, Altkleider und anderen Unrat auf dem Gelände des Tafelladen­s an der Borsigstra­ße ab. Ehrenamtli­che Mit arbeiter wie Josef Becsi entsorgen den Abfall. Bei größeren Mengen muss der städtische...

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