A gmahde Wiesn für Gardena
Gartengeräte aus Ulmer Produktion sind gefragt wie nie. Der Standortchef über Wachstum, kommende Neuheiten, Digitalisierung und ein nahendes Jubiläum
Die Ulmer Gartengeräte-Marke Gardena eilt von Rekord zu Rekord: Im vergangenen Jahr wurde mit einem Umsatz von 537 Millionen Euro bereits ein bisher nie erreichter Höhenflug unternommen. Und auch im laufenden Geschäftsjahr zeichnet sich ein Superlativ ab: In der ersten Jahreshälfte wurden Waren für 421 Millionen Euro verkauft, wie bei der Vorstellung der kommenden Neuheiten am Ulmer Stammsitz am Mittwoch bekannt gegeben wurde. Dies entspricht einem Wachstum von zehn Prozent.
Wie Sascha Menges, Standortleiter und der Chef der Gardena Division innerhalb der Husqvarna Gruppe, erläuterte, entwickelt sich das Ulmer Traditionsunternehmen seit der Übernahme durch den schwedischen Konzern prächtig: Allein seit 2014 stieg der Umsatz um 19 Prozent.
In den deutschen Werken, die alle rund um Ulm liegen, seien in den vergangenen drei Jahren deutlich über 100 Millionen Euro investiert worden. „Wir glauben an ’Made in Germany’“, sagt Menges. Deshalb werde für moderne Produktionsanlagen wie etwa im Bereich Spritzgusstechnik viel Geld ausgegeben. Auch die Belegschaft wächst: An den deutschen Standorten seien in den vergangenen drei Jahren 230 neue Stellen geschaffen worden. Aktuell beschäftigt das Unternehmen damit rund 1850 Mitarbeiter in der Region, davon 1000 direkt am Ulmer Stammsitz.
Ein Ende der Wachstumsmöglichkeiten sieht Menges längst nicht. Beispielsweise werde derzeit Großbritannien, das Mutterland der Gartenkultur, verstärkt bearbeitet. Gardena sei hier zwar immer präsent gewesen, aber in Sachen Marktstellung gebe es Luft nach oben. Mithilfe einer umfassenden Marketingkampagne ändere sich die Stellung trotz Brexit derzeit. So war die Ulmer Firma etwa das erste Mal mit zwei Ständen bei der prestigeträchtigen Chelsea Flower Show in London präsent, die von der Royal Horticultural Society (RHS) veranstaltet wird.
Wachstumspotenzial bietet aus Sicht der Ulmer Gartenfachleute insbesondere das Thema Digitalisierung. Noch seien vernetzte Geräte kein Massenmarkt, doch die Entwicklung gehe in diese Richtung. Denn die Menschen wollten immer mehr Grün und sich herum – hätten aber gleichzeitig weniger Zeit und Muse, sich mit den Feinheiten des Gärtnerns zu beschäftigen. Und so kann der eher passive Gärtner per „Smart System“Bewässerung sowie Rasenpflege programmieren und fernsteuern.
Smart Power heißt eine Neuheit, um beliebige elektronische Geräte in das Gardena-System zu integrieren. Die neuartige Steckdose wird per App gesteuert und kann anhand von Zeitplänen, die am Smartphone er-
werden, auch als Zeitschaltuhr genutzt werden, beispielsweise für Gartenbeleuchtung, Wasserspiel oder Teichpumpe.
Als einen Einstieg in den Massenmarkt für Mähroboter sieht Martin Lienhard der „Global Product Manager“den „Sileno City“, der im Januar kommenden Jahres in den Läden steht. Mit 800 Euro kostet er 250 Euro weniger als das bisherige Einstiegsmodell.
Der neue Mähroboter sei mit einer maximalen Flächenleistung von 250 bis 500 Quadratmetern (je nach Modell) für den kleinen Reihenhausgarten geeignet. Mit 70 Neuheiten bereichert die Firma Gardena ihr gut 1200 verschiedene Produkte umfassendes Sortiment. Stark ansteigend sei die Sparte von Elektrogeräten mit Akkus, die bereits 70 Prozent der E-Sparte ausmachten. Neu ist, dass Gardena mit einem variablen Akku System auf den Markt geht.
Je nach Anwendung kann zwischen 18 Volt und 40 Volt die Telestellt skop-Heckenschere, Rasenmäher oder Trimmer betrieben werden. Ein Jubiläum feiert zudem Gardena im kommenden Jahr: 1968 begann in Ulm die Revolution in der Gartenbewässerung mit einem Kunststoff-Klick. Seit 50 Jahren steht das „Original Gardena System“in den typischen Farben Orange und Grau weltweit für die Bewässerung im Garten. Die neue Generation der Spritzen, Brausen und Gießstäbe ist im Gegensatz zu den Urvätern frostsicher.
„Wilhelmsburg auf der Donau“, die Videoshow auf vertikalem Wasserdisplay, wurde wie berichtet vergangene Woche aufgrund von Hochwasser abgesagt. Am Samstag, 5. August, ab 21.15 Uhr, ist es so weit. Veranstaltungsort ist die Donau und die Donauwiese unterhalb des Metzgerturms. Erwartet werden 1500 bis 2000 Personen. Ein Ticketpreis wird nicht verlangt. Die Veranstaltung ist für Besucher kostenfrei. Das Projekt wird von der Stadt Ulm und vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Bau im Rahmen der Neugestaltung der Wilhelmsburg unterstützt und wird einmalig auf der Ulmer Donau stattfinden.
Mit Donauwasser wird eine Sprühnebelwand, ein sogenanntes Hydroschild, erzeugt. Auf diesen Nebel wird mit dem Einsetzen der Dämmerung um 21 Uhr die Wilhelmsburg mit lichtstarken Beamern projiziert. Nach etwa 20 Minuten wird ein Film über die Wilhelmsburg auf der Wasserwand gezeigt. Entsprechende Sprühvorrichtungen im Uferbereich werden eine Wasserwand erzeugen. (az) Am Mittwoch brannte es in einem Haus in Ehingen. Gegen 12.30 Uhr wurde der Brand bei der Polizei gemeldet. Im Bad einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus im Gries brannte es. Das Bad wurde durch den Brand komplett zerstört. Der Rauch verteilte sich im gesamten Gebäude. Nach ersten Ermittlungen der Polizei dürfte eine Fehlbedienung an einem Ölboiler im Bad ursächlich für den Brand sein. Eine 16-Jährige, die zum Zeitpunkt des Brandausbruchs alleine in dem Haus war, blieb unverletzt. Der Schaden wird auf etwa 50 000 Euro geschätzt. (az)