Warum greift der Bund nicht endlich durch?
handelt. Misstraue man den Versprechen der Autobauer, müsse man einen möglichen Mangel des Autos samt der Konsequenzen nachweisen: „Ob aufgrund der Ergebnisse des Diesel-Gipfels konkrete Ansprüche bestehen, müsste man als Verbraucher im Zweifel individuell vor Gericht klären lassen.“●
„Verbraucher warten nach wie vor auf rechtsverbindliche Garantien der Hersteller für alle negativen Auswirkungen einer Nachrüstung“, heißt es beim Verbraucherzentrale-Bundesverband. Greenpeace-Verkehrsexperte Tobias Austrup sieht eine Mitschuld beim Bundesverkehrsminister: „Es liegt an Dobrindts Blockade der bundesweiten blauen Plakette, dass heute niemand sagen kann, wie genau Verbote aussehen werden.“Dobrindt selbst sprach von „einer sinnvollen Basis“für weniger Emissionen. Die Wahrscheinlichkeit von Fahrverboten sei aber gestiegen, glaubt Gerd Lottsiepen vom Verkehrsclub Deutschland (VCD). „Denn die Gerichte bewerten die Gesundheit der Menschen als ein höheres Rechtsgut als die Profitinteressen der Autoindustrie.“
Die EU-Kommission wiederum verlangt, dass Verbraucher durch Maßnahmen zur Minderung des Schadstoffausstoßes keine Nachteile erleiden, etwa im Hinblick auf Spritverbrauch oder Haltbarkeit ihres Fahrzeugs.
Der US-Elektroautobauer Tesla sieht sich mitten der ersten Auslieferungsphase seines Mittelklassewagens mit wachsenden Beschwerden von Beschäftigten über Löhne und Arbeitsbedingungen konfrontiert. In einem Brief an den Verwaltungsrat der Firma forderten Angestellte Auskunft über die Pläne für ihre Gehaltsentwicklung, die Voraussetzungen für Beförderungen und über Arbeitsschutzmaßnahmen. Die US-Automobilgewerkschaft UAW plant die Gründung einer Abteilung in der TeslaFabrik in Kalifornien. Die Löhne in der Tesla-Fabrik sind gering. Das Startgehalt liegt bei 18 Dollar (rund 15,20 Euro) pro Stunde. Der landesweite Durchschnittslohn in der Autobranche beträgt 25,58 Dollar. Es gibt viele Beschwerden über Arbeitsunfälle.