Wohlfühlen gehört heute dazu
Noch bis vor wenigen Jahren gab es eine simple Gleichung: Wer Ware zu niedrigen Preisen verkaufen will, der muss auf Schnickschnack verzichten. Denn sonst argwöhnten viele Kunden, für das Wohlfühlerlebnis im Supermarkt extra zu zahlen. Heute sind diese Zeiten langsam aber sicher vorbei.
Mittlerweile will ein Großteil der Kunden genau das: sich wohlfühlen beim Einkaufen. Auch treue Discounter-Stammkunden greifen ab und an zu Bio-Milch oder Delikatess-Wurst. Beim neuen Wohlfühl-Trend handelt es sich aber um einen rein kosmetischen Luxus. Extreme Niedrigpreise bieten die Discounter noch immer. Der Preiskampf zwischen Aldi und Lidl ist heute sogar erbitterter als noch vor einigen Jahren.
Würde sich ein neuer, noch billigerer Konkurrent etablieren, wäre das fatal. Denn im europäischen Vergleich sind die Preise für Lebensmittel hierzulande bereits extrem niedrig. Schon jetzt klagen Landwirte und Zwischenhändler über knallharte Verträge und strenge Konditionen. Wird es noch billiger, werden einige Lebensmittelproduzenten das nicht überleben. Wegen der sanktionswidrigen Lieferung mehrerer Siemens-Gasturbinen auf die Krim hat die EU Strafmaßnahmen gegen drei russische Firmen und drei Einzelpersonen beschlossen. Das teilte der Rat als Vertretung der EU-Staaten am Freitag in Brüssel mit. Im Kern wird ein Einreiseverbot in die EU verhängt und Vermögenswerte der Betroffenen eingefroren. Darunter ist auch der stellvertretende russische Energieminister Andrej Tscheresow. Die EU erkennt die Einverleibung der Schwarzmeerhalbinsel Krim durch Russland nicht an und hat Moskau deshalb mit Sanktionen belegt. Sie erlaubt den Export von Kraftwerken nach Russland, nicht aber auf die Krim. Siemens hatte im Sommer 2016 mehrere Turbinen nach Russland geliefert. Danach gelangten sie vertrags- und sanktionswidrig auf die Krim. Das Münchener Unternehmen sieht die Schuld dafür in Russland.