Neu-Ulmer Zeitung

„Er ist nicht für Bronze hier.“

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Am Anfang der Zusammenar­beit hat Ans Botha ihren Schützling zunächst mal davon überzeugt, sich mehr auf die 400 Meter zu konzentrie­ren. Doch van Niekerk ist auch Weltklasse über 200 Meter, und bei der WM in London peilt er das Double an. Seine Trainerin macht aus dem ehrgeizige­n Ziel kein Geheimnis: Gold über 200 und 400 Meter. „Er ist nicht für Bronze könnte für’s Double reichen, das Johnson sogar zweimal geschafft hat: bei der WM 1995 in Göteborg und bei den Olympische­n Spielen 1996 in Atlanta. Ans Botha wird van Niekerk wohl noch ein paar Jahre begleiten, denn die rüstige Urgroßmutt­er will weitermach­en. „Ich sehe keinen Grund, warum ich mich zur Ruhe setzen und Däumchen drehen sollte“, sagt sie. Das wird ihren Schützling freuen. Seinen Startplatz im 400-Meter-Finale hat der Sprinter vom Kap der guten Hoffnung schon gebucht. Coffeeshop­s, sondern an spielerisc­her Eleganz und Toren ihrer Frauennati­onalmannsc­haft.

Was dieser Erfolg bewirken wird? Ist doch klar. Niemand will dauerhaft als Verlierer dastehen. Und die männlichen Kicker sind das nun mal, spielten zuletzt, als hätten sie Antjes Holzschuhe an. Womöglich wird der holländisc­he Fußballver­band nun seine Nachwuchsf­örderung komplett überdenken. Männliche Talente werden umgeschult, spielen künftig Hockey oder setzen sich als Springreit­er in den Pferdesatt­el. Weil: Die Frauen spielen jetzt den besseren Fußball.

Stimmt natürlich nicht. Sie spielen lediglich einen anderen Fußball. In keiner Sportart käme man auf den Gedanken, Frauen mit Männern zu vergleiche­n. Höchste Zeit also, dass ein Umdenken stattfinde­t.

Die Spielerinn­en haben das allemal verdient.

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