Neu-Ulmer Zeitung

Leben im Illerhorn-Kreis

- VON RONALD HINZPETER redaktion@nuz.de

Natürlich sind Namen alles andere als Schall und Rauch. Schließlic­h begleiten sie einen ein Leben lang und können Fluch und Segen sein. Wer will schon allen Ernstes Rosa Roth oder Chayenne Schmitz heißen, von Winnetou Häberle ganz zu schweigen. Auch Orte und Landschaft­en leben mit und vom Klang ihrer Bezeichnun­gen, auch wenn die manchmal etwas hochtraben­d daherkomme­n. So nennt sich ein Flurstück bei meinem Heimatort „Tal der Träume“, obwohl es nur aus sauren Wiesen und einem lumpigen Bächlein besteht.

Aber wie sollte denn der Landkreis Neu-Ulm einmal heißen, wenn die namensgebe­nde Kreisstadt ausschert? Dazu hat der SPDStadtra­t Karl-Martin Wöhner kürzlich den eigentlich lustigen Vorschlag unterbreit­et, man möge ihn doch Dirk nennen, was als Abkürzung für Donau-Iller-Roth-Kreis stünde. Das wäre natürlich ein wenig pauschal, denn es berücksich­tigte nur einen Teil der Fließgewäs­ser des Restkreise­s (was, nebenbei bemerkt, kein schöner Name wäre). Wenn wir mal den Landgraben außen vor lassen, bleiben noch Osterbach, Leibi und Biber übrig, die dann völlig unterschla­gen würden. Sie jedoch ebenso im Namen unterzubri­ngen, gestaltet sich nicht ganz einfach. Würde man die Anfangsbuc­hstaben aller Flüsse und Bäche in unserem Gebiet zusammenfa­ssen, ließe sich der BIRDOL-Kreis bilden. Das klingt mehr nach Mundspülun­g oder Einreibepr­äparat.

Allerdings gibt es ja auch noch drei Städtename­n. Um zumindest zwei der wichtigste­n Orte unterzubri­ngen, wäre ein Illerhorn-Kreis denkbar, allerdings bliebe dann Senden außen vor. Aber wäre ein IllSenHorn-Kreis tatsächlic­h die Lösung?

Vielleicht sollte im bayerischw­ürttemberg­ischen Grenzland die Schwaben-Karte als Trumpf gezückt werden. Als Nachbar eines Landstrich­s, der sich Mittelschw­aben nennt – der ehemalige Landkreis Kumbach – käme natürlich „Westschwab­en“in Frage. Alles andere wäre dann nur Rest-Schwaben.

 ?? Foto: Andreas Brücken ?? Bundesauße­nminister Sigmar Gabriel (SPD) sprach am Montag bei einer Wahlkampfv­eranstaltu­ng auf dem Kornhauspl­atz in Ulm. Neben ihm stellt sich die Bundestags­abgeordnet­e Hilde Mattheis (SPD) den Fragen der Journalist­en.
Foto: Andreas Brücken Bundesauße­nminister Sigmar Gabriel (SPD) sprach am Montag bei einer Wahlkampfv­eranstaltu­ng auf dem Kornhauspl­atz in Ulm. Neben ihm stellt sich die Bundestags­abgeordnet­e Hilde Mattheis (SPD) den Fragen der Journalist­en.

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