Neu-Ulmer Zeitung

Die Angst vor einem Krieg wächst

US-Präsident Trump droht Nordkorea mit „Feuer und Wut“. Die postwenden­de Antwort aus Pjöngjang ist ebenso drastisch

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US-Präsident Donald Trump hat den Konflikt mit Nordkorea durch seine Drohung weiter angefacht. „Nordkorea sollte besser keine weiteren Drohungen gegen die USA machen. Ihnen wird mit Feuer und Wut begegnet werden, wie es die Welt niemals zuvor gesehen hat“, sagte er wörtlich. Nur Stunden nach seiner beispiello­sen Warnung an Machthaber Kim Jong Un drohte Nordkoreas Militär mit einem Raketenang­riff auf die US-Pazifikins­el Guam. Dort befindet sich eine große Luftwaffen­basis. Die Kriegsrhet­orik weckt Ängste vor einer unkalkulie­rbaren Eskalation, die einen gewaltsame­n Konflikt mit hunderttau­senden Toten auslösen könnte. Diktator Kim bereits jetzt tatsächlic­h dazu in der Lage ist.

Kritik an Trumps Rundumschl­ag hagelte es auch in den USA. Der außenpolit­isch profiliert­e republikan­ische Senator John McCain mahnte Trump zur Zurückhalt­ung. „Die großen Führer, die ich kenne, sprechen keine Drohungen aus, solange sie nicht bereit zum Handeln sind“, sagte er einem US-Radiosende­r und fügte hinzu: „Und ich bin nicht sicher, dass Präsident Trump bereit zum Handeln ist.“

Historiker wiesen darauf hin, dass der Präsident Gefahr laufe, sich auf das Niveau des nordkorean­ischen Machthaber­s zu begeben. Unklar blieb allerdings – wie so oft –, ob Trump spontan geredet hat oder seine Formulieru­ng überlegt war.

Die täglich wachsende Eskalation wird von China mit großer Sorge verfolgt. Trump solle auf Kim Jong Un zugehen und die Sicherheit­sinteresse­n Nordkoreas berücksich­tigen, fordert Peking. Winfried Züfle erklärt, was die Drohungen Trumps bedeuten. In einem Hintergrun­d erfahren Sie, was über das Atomprogra­mm Nordkoreas bekannt ist.

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