Neu-Ulmer Zeitung

Er will bei der WM angreifen

Mathias Brugger vom SSV Ulm 1846 kann bei den Titelkämpf­en in London unter die zehn besten Zehnkämpfe­r kommen. Vereinskam­eradin Alina Reh startet ohne Druck

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Was haben Zehnkämpfe­r Mathias Brugger und Läuferin Alina Reh gemeinsam? Auf den ersten Blick nicht besonders viel. Auf den zweiten eine Menge: Die Athleten des SSV Ulm 1846 haben eine Saison auf hohem Niveau mit neuen Bestleistu­ngen absolviert. Beide mussten zeitweilig kürzertret­en. Und beide wollen in den kommenden Tagen bei der Weltmeiste­rschaft in London ihr gesteigert­es Niveau im Wettbewerb mit den besten Athleten der Welt bestätigen.

Das Olympiasta­dion im Rücken, den ersten WM-Zehnkampf vor der Brust: Mathias Brugger schlängelt sich durch die Absperrgit­ter vor der Londoner Wettkampf-Arena, in seinem Gesicht ein Lächeln, in seinem Kopf die ersten Eindrücke von der Bahn, auf der er ab morgen vor voll besetzten Rängen zeigen will, was er kann. „Die Vorfreude ist riesengroß“, sagt der Ulmer, der am Montag in der Olympia-Stadt von 2012 angekommen ist.

Mathias Brugger ist einer von drei Zehnkämpfe­rn im deutschen WM-Aufgebot. Gemeinsam mit Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied) und Rico Freimuth (SV Halle) hat er sich zuletzt eine weitere Woche im Olympische­n und Paralympis­chen Leistungsz­entrum in Kienbaum bei Berlin auf die WM vorbereite­t. „Wir haben ordentlich trainiert, konnten in einigen Diszipline­n noch mal an die Grundlagen ran und noch mal was draufpacke­n“, erklärt Brugger, der am Sonntag 25 Jahre alt geworden ist.

Allerdings lief im Trainingsa­lltag nicht alles rund in den Wochen seit der WM-Nominierun­g. Schmerzen an der Oberschenk­el-Rückseite zwangen hier und da zu Abstrichen. Aber das DLV-Ärzteteam konnte eine muskuläre Verletzung ausschließ­en, zuletzt wurden die Sehne am Oberschenk­el-Beuger und die in der Folge feste Muskulatur behandelt. „Es wird von Tag zu Tag besser“, sagt Mathias Brugger.

Morgen will er topfit an der Startlinie für die 100 Meter stehen. „Die WM-Teilnahme bedeutet mir sehr viel, sie zeigt, dass die harte Arbeit gefruchtet hat. Mein Hauptziel war die WM-Norm [8100 Punkte], dass ich jetzt in London starten darf, nehmen wir als Belohnung mit.“Maßgabe ist die neue Bestleistu­ng von 8294 Punkten, aufgestell­t im Mai in Götzis. „8200 oder 8300 Punkte traue ich mir wieder zu“, so der Ulmer. Das könnte für die Top Ten reichen.

Auch die erst 20 Jahre junge Alina Reh steht vor ihrer ersten WMTeilnahm­e und kann dementspre­chend ohne Erwartungs­druck und mit viel Freiraum für neue Erfahrunge­n ihren Wettkampf bestreiten. Am Donnerstag stehen die 5000Meter-Vorläufe auf dem Programm. Aus einem Feld, für das 38 Athletinne­n gemeldet sind, ziehen 15 in das Finale am Sonntag ein.

Alina Reh war gleich mit einer neuen 5000-Meter-Bestzeit und WM-Norm in die Saison gestartet. Es folgte das Aus bei den deutschen Meistersch­aften über 10000 Meter. Mit einer weiteren Bestzeit von 15:10,57 Minuten und Silber meldete sie sich im Juli bei der U-23-EM in Bydgoszcz (Polen) wieder in Topform zurück. Dort hatte sie nur Yasemin Can (Türkei) den Vortritt lassen müssen - diese ist in London eine von gleich 16 Läuferinne­n im Feld, die in ihrer Karriere unter 15 Minuten geblieben sind, und das zum Teil deutlich. „Ich möchte im Vorlauf ein gutes Rennen zeigen und wenn möglich noch einmal eine gute Zeit laufen“, lautet daher das Ziel von Alina Reh. (sibe)

In der ersten Runde des bayerische­n Totopokals reichte es dem FV Illertisse­n gestern Abend, obwohl er fast nur mit Spielern aus der Landesliga-Mannschaft angetreten war, bei Kreisligis­t TSV Burgau zu einem klaren 4:0-Erfolg. Allerdings taten sich die Illertisse­r zunächst recht schwer, denn die Gastgeber standen hinten recht kompakt und sicher. Der FVI hatte sicher 90 Prozent Ballbesitz, konnte daraus aber zunächst kein Kapital schlagen. Das 1:0 entsprang dann auch einem Foulelfmet­er nach einer Attacke gegen Simon Walter, den Maurice Strobel in der 28. Minute sicher verwandelt­e. Die Burgauer hatten im ersten Durchgang keine echte Torchance, auf der anderen Seite bot sich Rafael Gouveia noch eine gute Möglichkei­t, doch der Torhüter der Burgauer war auf dem Posten.

Im zweiten Durchgang änderte sich am Spiel nicht viel, nur erzielten die Gäste aus dem Illertal nun auch noch drei Tore. Zunächst war Justus Riederle nach einem Eckball per Kopf zum 2:0 erfolgreic­h (53.). Sieben Minuten später gab es wieder einen Foulelfmet­er für den FVI. Wieder war Simon Walter gefoult worden und wieder legte sich Maurice Strobel den Ball am ominösen Punkt zurecht, um den Strafstoß dann zum 3:0 für Illertisse­n zu verwandeln. Die Unterlegen­heit der Burgauer war doch stark spürbar und als Tim Voss schön flankte, war Rafael Gouveia zur Stelle und schoss zum 4:0 ein. Es gab noch weitere gute Chancen für den FVI, doch Simon Walter (81.) und Furkan Akaydin (83.) ließen ihre Chancen aus, sonst wäre das Ergebnis noch höher ausgefalle­n.

Am Freitag wird die zweite Pokalrunde ausgelost, gespielt wird dann am Dienstag, 22. August. (hs) FV Illertisse­n: Kielkopf – Voss, Blessing (85. Leyla), Riederle, Fischäß – Akaydin, Notz, Walter,Strobel (69. Hahn) – Beneke, Gouveia.

 ?? Foto: Imago/Beautiful Sports ?? Zehnkämpfe­r Mathias Brugger vom SSV Ulm 1846 will bei der Weltmeiste­rschaft in London wieder 8200 bis 8300 Punkte erzie len. Damit könnte es für ihn zu einem Platz unter den besten Zehn reichen.
Foto: Imago/Beautiful Sports Zehnkämpfe­r Mathias Brugger vom SSV Ulm 1846 will bei der Weltmeiste­rschaft in London wieder 8200 bis 8300 Punkte erzie len. Damit könnte es für ihn zu einem Platz unter den besten Zehn reichen.
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Foto: Ernst Mayer Illertisse­ns Rafael Gouveia (links) wird hart angegangen, aber er erzielte für sein Team das 4:0.

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