Neu-Ulmer Zeitung

Alberghi Diffusi: Dorfhotel mit verteilten Zimmern

- Blumen blühen vor den Fensterläd­en, Menschen lachen am Picknickti­sch vor einem uralten Steinhaus, Kinder spielen Fangen. Ganz klar: Portico di Romagna, auf halbem Weg zwischen Florenz und Rimini, ist ein lebendi ges Dorf. Das war nicht immer so. Noch vor

» info Gäste wohnen zwischen Einheimisc­hen und haben trotzdem Hotelservi­ce. Das ist die Idee der Alberghi Diffusi (wörtlich: verstreute Hotels). So hei ßen solche Urlaubsqua­rtiere in Italien. Inzwischen gibt es mehr als 50 von ihnen. Sie alle verfolgen das gleiche Ziel: Dörfer wieder lebendig zu ma chen und Urlaubern etwas vom Alltag und Lebensstil vor Ort mitzugeben. Gastfreund­schaft wird ganz neu dekli niert. Die restaurier­ten Höhlen in den berühmten „Sassi“von Matera sind genauso darunter wie die Trulli, steinerne Zipfelmütz­endörfer in Apu Ohne Sponsoren ist so eine Dorf Ret tung kaum möglich. Das gilt auch für das pittoreske Dörfchen Montegri dolfo, das eine halbe Autostunde landeinwär­ts der Strände des populä ren Badeorts Cattolica zu finden ist. In den 1990er Jahren suchte die Mode designerin Alberta Ferretti eigentlich nur ein Ferienhaus. Doch dann verlieb te sie sich gleich in das ganze Dörf chen. Längst hat sie es mithilfe einiger solventer Freunde komplett restau riert – samt Stadtmauer, Kirche und dem stilvollen Hotel Palazzo Viviani. Dessen Zimmer sind bis auf wenige in klassische­r Albergo Diffuso Art über den ganzen Ort verstreut. Und wer dann von der stimmungsv­ollen Ta verne nach einer himmlische­n Portion Tagliatell­e al Raguù zur schick res taurierten „eigenen“Wohnung heim kehrt und vorbei läuft an üppigen Granatapfe­lbäumen, kleinen Läden und sogar einer Eisdiele, der könnte sich fast selbst wie ein Retter des italie nischen Landlebens fühlen.

info www.palazzoviv­iani.com

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