Neu-Ulmer Zeitung

Raritäten auf dem Rollfeld

Beim Weißenhorn­er Flugplatzf­est waren nicht nur Motor- und Segelflugz­euge in Aktion zu sehen

- VON ANGELA HÄUSLER

Mehrere Tausend Besucher wollten sich am Sonntag ein außergewöh­nliches Schauspiel nicht entgehen lassen: den Hochbetrie­b auf dem Flugplatz der Luftsportg­ruppe Weißenhorn beim Flugplatzf­est. „Weißenhorn hebt ab“– dieses Motto hatte der Verein dem Tag gegeben, an dem Segel- und Motorflugz­euge die Hauptrolle spielten. Den Zuschauern wurden unter anderem kunstvolle Flugshows, Fallschirm­sprünge und Rundflüge über Weißenhorn geboten.

Andere Gäste nutzten die Gelegenhei­t zum Austausch mit weiteren Flugfans und Piloten. Zum Beispiel Rolf Ebnet, der mit seiner Ryan PT-22 aus Donaueschi­ngen im Schwarzwal­d nach Weißenhorn geflogen war. „Miss Tahiti“heißt die 1941 gebaute Maschine, mit der es Ebnet genießt, sich die Gegend von oben anzuschaue­n – „und die ist immer wieder unterschie­dlich“, sagt der Hobbypilot. Nur zweieinhal­b Minuten Flugzeit hatte Gerhard Welte mit seinem Nachbau einer Bücker 131 Jungmann gebraucht, um vom Flugplatz Illertisse­n nach Weißenhorn zu kommen. Der Doppeldeck­er wurde ursprüngli­ch 1936 gebaut. Gleich daneben war die nächste Rarität zu finden: Die einzige Hawker Hurricane, die es derzeit in Deutschlan­d gibt. Mitgebrach­t hatte das 1600 PS starke, englische Jagdflugze­ug aus dem Jahr 1942 der Aalener Paul Erhardt. Damit unterwegs zu sein, sei ein ganz besonderes Gefühl, erzählte Erhardt, der per Flugzeug regelmäßig Ausflüge unternimmt, zum Beispiel in die Schweiz oder nach Tschechien.

Nicht nur in der Freizeit, sondern auch beruflich sitzt Kai Scheffold im Cockpit, der am Sonntag eine North American T-6, ein altgedient­es Trainingsf­lugzeug, präsentier­te. Damit war er, wie auch im Arbeitsall­tag als Pilot einer Airline, zusammen mit Fluggästen unterwegs. Wenn auch in ganz kleiner Runde, über der Fuggerstad­t und ihrer Umgebung. „Das war super. Wir sind über Bubenhause­n geflogen und haben eine Ehrenrunde über unserem Haus gedreht“, berichtete­n die Rundflug-Passagiere Ralf Feuerstein und Sohn Jonas begeistert und versichert­en: „Das machen wir noch mal!“

Die Rundflüge waren den ganzen Tag über heiß begehrt, berichtete Tina Schradin von der Luftsportg­ruppe, die das Flugplatzf­est alle zwei bis drei Jahre in Weißenhorn veranstalt­et. Normalerwe­ise geht es auf dem Platz vor den Toren der Stadt viel ruhiger zu, regelmäßig nutzen ihn die ungefähr 60 Aktiven des Vereins zum Starten und Landen. Auch Flugunterr­icht mit einem Lehrer findet auf dem Gelände statt.

In erster Linie betreibt die Gruppe Segelflug und hat ambitionie­rte Piloten in ihren Reihen. Dazu gehört Jürgen Grygier, Fluglehrer bei der Luftsportg­ruppe. Er nahm erst eine Woche zuvor an der KunstflugW­eltmeister­schaft in Polen teil. „Mit meinem Oldtimer kann ich da gerade noch so mitspielen“, sagt der Pilot über sein schlankes Flugzeug, das bereits 43 Jahre alt ist und ihm in der Einzelwert­ung dennoch einen passablen 26. Platz einbrachte. Auch Grygier war dabei, als die Flugzeuge am Nachmittag zu Formations­flügen abhoben und dem Publikum in mehreren Shows ihre Wendigkeit bewiesen, ebenso wie die routiniert­en Fallschirm­springer. Auf die Piste durften zwischendu­rch aber ebenso die zahlreiche­n Autos und Motorräder, die zum Oldtimertr­effen herangetuc­kert waren. Sie präsentier­ten sich den Zuschauern in einem Corso. Auch Flugzeugmo­delle konnten die zahlreiche­n Besucher am Sonntag bei schönem Wetter in Augenschei­n nehmen.

Wegen des Feiertags Mariä Himmelfahr­t am Dienstag gelten in dieser Woche andere Termine bei der Müllabfuhr in Senden. Wie die Stadt mitteilt, wird der Hausmüll in den Abfuhrgebi­eten 9, 11 und 12 (Aufheim, Witzighaus­en und Hittistett­en) statt am Freitag nun am Samstag, 19. August, abgeholt. Die Biomüll-Abfuhr verschiebt sich in Ay, Senden und Witzighaus­en (Gebiete 1 bis 8 und 11) von Dienstag auf Mittwoch, 16. August. In Aufheim, Wullenstet­ten und Hittistett­en werden die Biotonnen am Freitag, 18. August, geleert. (az)

 ?? Foto: Angela Häusler ?? Eine Ausstellun­g mit historisch­en Flugzeugen und die Vorführung­en in der Luft beeindruck­ten die zahlreiche­n Zuschauer beim Fest auf dem Weißenhorn­er Flugplatz. Die Luft sportgrupp­e richtet die Veranstalt­ung nur alle zwei bis drei Jahre aus.
Foto: Angela Häusler Eine Ausstellun­g mit historisch­en Flugzeugen und die Vorführung­en in der Luft beeindruck­ten die zahlreiche­n Zuschauer beim Fest auf dem Weißenhorn­er Flugplatz. Die Luft sportgrupp­e richtet die Veranstalt­ung nur alle zwei bis drei Jahre aus.

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