Natürlich in Tracht beim Günzburger Volksfest
Wir haben Festbesucher gefragt, warum sie sich für Dirndl und Lederhose entschieden haben. Manche können dieser Mode nicht viel abgewinnen. Die meisten schon
Wenn die Volksfeste nahen, brechen regelmäßig auch für Trachtenläden gute Zeiten an. Denn in diesem Biotop, das die Lautstärke aus dem Festzelt und den Geruch von Zuckerwatte und gebrannten Mandeln zwischen den Fahrgeschäften vereint, scheinen sich Dirndl und Lederhose besonders wohlzufühlen. Wir haben uns mal umgesehen bei Trachtenträgern: ● und Das Günzburger Pärchen Mario und Claudia Marko geht jährlich auf das Volksfest in Günzburg. Mario Marko hatte sich vor zwei Jahren die Lederhose samt Hemd, Schuhe und Socken gekauft und hat heuer die Tracht nun zum dritten Mal an. Seine Frau Claudia erklärte, dass sie seit gefühlten 20 Jahren schon keinen Rock und keine Bluse mehr an hatte und sie einem Dirndl daher nichts abgewinnen kann. Claudia Marko stand ihrem Mann beim Einkauf der Tracht zwar beratend zur Seite, so richtig toll findet sie sie aber nicht. „Ich akzeptiere es, wenn er sie trägt“, sagte sie. Sie kommen nun seit 29 Jahren auf das Volksfest. ● Sie traf sich mit ihrer Tochter, die aus Reisensburg kommt, auf dem Günzburger Volksfest. Die 72-jährige Heidenheimerin liebt das Tragen eines Dirndls und geht damit auch einfach mal so außer Haus. Sie ist auch gut ausgestattet, denn sie hat über zehn Stück im Schrank hängen und wählt je nach Anlass und Stimmung eines aus – dazu natürlich auch die passenden Schuhe. Wenn ihr ein Dirndl gefällt, kauft sie es. Ein spezielles Fachgeschäft ist für sie dabei nicht die erste Adresse. Ein Herz mit einem Enzian trägt sie dabei um den Hals, in dem sie ein Foto ihres Mannes hat, der nicht mehr an ihrer Seite sein kann. ●
und Steffi Luge kommt aus Günzburg und ist eine Freundin des Pärchens Miriam Chacon aus Peru und Tobias Mühleisen aus Unterrohr. Miriam und Tobias sind seit Februar verlobt und geben sich im September das Ja-Wort. Tobias macht es Spaß, Tracht zu tragen und die Tradition zu leben. Er fühlt sich wohl darin. Steffi geht als Günzburgerin jährlich zum Volksfest. Sie haben ihre Tracht aus dem Discounter und sind zum Feiern und Essen gekommen und natürlich auf eine Maß Bier, die in Lederhose und Dirndl gleich viel besser schmeckt. Die Stimmung im Festzelt ist immer was Besonderes, berichten sie. ● und Sie gehen immer in Tracht, Manuela Ganser und Peter Eisele aus Günzburg. Dem verheirateten Paar ist das Tragen eines Dirndls, oder einer Lederhose wichtig, um die Tradition zu pflegen und weil „es einfach schön ist“. Manuela Ganser zieht je nach Anlass auch mal eine Lederhose an. Die trägt sie lieber als ein Dirndl, weil sie gemütlicher ist, sagt sie. Bestellt haben sie alles im Internet, nur der Hut ist eine Spezialanfertigung. ● und Die aus Harthausen und Oberknöringen nach Günzburg gekommenen kleinen Trachtenträger freuten sich auf das Volksfest. Franziska ist sieben Jahre alt und kommt in die zweite Klasse. Das Dirndl hatte sie von einer Freundin bekommen, der war es zu klein geworden. Stolz ist sie darauf, da es ihr sehr gut gefällt und sie es zum ersten Mal anziehen konnte. Das weiß-blau karierte Trachtenhemd vom fünfjährigen Johannes hat die gleiche Farbe wie sein Kuschelbär, daher trägt er es gerne. Die Eltern haben die Trachten teilweise in Garmisch eingekauft. Sebastian ist vier Jahre alt. Ihm macht das Treiben im Festzelt richtig Freude. Seit dem späten Montagabend ist ein 69-jähriger Patient, der wegen eines Schlaganfalls in Behandlung war, aus dem Bezirkskrankenhaus (BKH) Günzburg abgängig. Das meldete gestern die Polizei. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass der Mann sich wegen seiner Erkrankung in einer hilflosen Lage im Raum Günzburg befindet. Die Polizei bittet deshalb um Hilfe aus der Bevölkerung, falls der 69-Jährige gesehen wird. Die Beschreibung des Patienten lautet wie folgt: Der Mann ist etwa 1,70 Meter groß, schlank, trägt einen Bart. Er hat kaum Kopfhaare und ist stark tätowiert. Bekleidet ist er vermutlich mit einer dunklen Jogginghose und dunklem Kapuzenpulli. Er kann aufgrund des Schlaganfalls nicht sprechen, ist jedoch mobil und orientiert. Hinweise an die Polizei an 08221/919-0. (az)