Ein Verdächtiger ist wieder auf freiem Fuß
wurde allerdings nicht genommen, weil er kein polizeiliches Führungszeugnis vorlegte – wohl wegen seiner Vorstrafe. Satty lebte einige Monate in Vilvoorde, einem Vorort Brüssels, aus dem besonders viele Islamisten als Kämpfer zum Islamischen Staat nach Syrien gingen.
Als Imam in Ripoll formte Satty dann die Terrorzelle. Auffallend ist, dass drei Brüderpaare und aus einer Familie sogar drei Brüder dazugehörten. Der Imam ließ die Anschläge vorbereiten. Zwei Mitglieder der Gruppe wurden im vergangenen Jahr in die Schweiz geschickt und sollen dort im Umgang mit Sprengstoff trainiert worden sein.
Die Täter waren wohl auch international vernetzt. Nur wenige Tage vor den Terroranschlägen von Barcelona und Cambrils hielten sich Gruppenmitglieder nahe Paris auf. Jedenfalls raste der schwarze Audi A3, mit dem später auf der Strandpromenade von Cambrils Menschen angefahren wurden, am 12. August im Departement Essonne südlich der französischen Hauptstadt in eine Radarfalle. Im Wagen saßen vier Personen. Hatte die Terrorgruppe also auch Kontakte nach Frankreich gehabt? Viele Fragen rund um die Attentate sind noch offen.
Gestern Abend musste der Richter einen der vier gefassten mutmaßlichen Mitglieder der Terrorzelle wieder auf freien Fuß setzen – aus Mangel an Beweisen. Ein weiterer Verdächtiger solle lediglich für weitere 72 Stunden in Polizeigewahrsam bleiben.