Neu-Ulmer Zeitung

„Es ist ein großes Glück, deutscher Staatsbürg­er zu sein.“

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17 Stunden in der Zelle, die mir allerdings viel länger vorkamen. Ich wusste auch nicht, wer sich zwischenze­itlich für mich eingesetzt hat – unglaublic­h. Von der Bundeskanz­lerin bis zum Außenminis­ter, der Schriftste­llerverein­igung Pen hat jeder Ihre sofortige Freilassun­g gefordert.

Diese unglaublic­he Solidaritä­t, die ich schon 2010 gespürt habe und jetzt vielleicht sogar noch stärker empfinde, ist überwältig­end. Es ist ein großes Glück, deutscher Staatsbürg­er zu sein. Ich genieße den Schutz dieses Landes, das Gefühl habe ich jetzt wieder, und das nimmt mir die Angst.

Interview: Uli Kreikebaum O

Der Schriftste­ller Dogan Akhanli ging in der Türkei nach dem Militärput­sch 1980 in den Untergrund und wurde 1984 verhaftet. Von 1985 bis 1987 saß er in einem Istanbuler Militär gefängnis. Vier Jahre später setzte er sich nach Deutschlan­d ab, wo er als poli tischer Flüchtling anerkannt wurde und die deutsche Staatsbürg­erschaft annahm. Seine bekanntest­en Bücher sind: „Die Richter des jüngsten Gerichts“und „Der letzte Traum der Madonna“. Zwischen AfD-Chefin Frauke Petry und den beiden Spitzenkan­didaten für die Bundestags­wahl, Alexander Gauland und Alice Weidel, herrscht seit Monaten Funkstille. Sie hätten mit Petry seit dem Bundespart­eitag in Köln vor vier Monaten „kein Wort mehr“gewechselt, sagte Gauland. Petry sei an einem direkten Kontakt wohl nicht interessie­rt. Gauland betonte, er hoffe trotzdem, dass es nach der Wahl am 24. September „eine Bundestags­fraktion geben wird, die zusammenhä­lt und in der man Kompromiss­e findet. Ich erwarte keinen Gauland- oder Weidel- oder Petry-Flügel.“Petry hatte nach Kritik an ihrem Kurs erklärt, sie stehe für das Spitzentea­m nicht zur Verfügung.

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Foto: afp Archiv Parteichef­in Petry, Kandidat Gauland im April beim AfD Parteitag.

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