Warum Start ups in der Region gedeihen
Nicht nur in Berlin gibt es interessante, junge Firmen. Auch in hiesigen Breiten sind die Bedingungen dank Hochschulen und Förderer gut. Das Uniklinikum in Augsburg könnte den nächsten Schub bringen
Zum perfekten Start-upKlischeebild fehlt nicht viel. Hinter höhenverstellbaren Holztischen arbeiten junge Leute in sommerlicher Freizeitkleidung an Computern und Laptops. Eine Frau fläzt auf einem Sitzsack und tippt auf ihrem Tablet. Die Wände sind im Türkis der Firma gestrichen, gewaltige Topfpflanzen stehen herum und im Eck glänzt eine Siebträger-Kaffeemaschine. Michael Jaser und Stephan Batteiger stehen im Büro, als würden sie eine schicke Wohngemeinschaft vorzeigen, in der bloß die Kaffeetassen noch nicht weggeräumt sind. Es sei nicht ganz ordentlich, sagen sie.
Das Büro des Augsburger Startups Peerigon könnte genauso gut in einem hippen Viertel von Berlin, Hamburg oder München sein. Dass das nicht so ist, zeigt ein Blick aus dem Fenster auf die nicht wirklich schmucken Nachbargebäude im Start-ups und bringt Gründer und Investoren zusammen, unter einer Bedingung: „Wenn es Geld geben soll, muss die Ansiedlung in der Region erfolgen.“Wer Wagner überzeugen will, muss seine Idee in einem Exposé vorstellen. Die Bewerber kommen aus ganz Deutschland.
Und das, obwohl aiti-Park-Geschäftsführer Schimpfle sagt: „Die Augsburger Gründerszene wird derzeit in der Öffentlichkeit nicht so wahrgenommen.“Denn die Startups in der Region arbeiten meistens nicht für die Verbraucher, sondern für andere Unternehmen – so wie Peerigon. Deren Gründer Michael Jaser sagt: „Man kann im langweiligsten Dorf eine coole Firma gründen. Und Augsburg ist nicht mal ein langweiliges Dorf.“Die PeerigonGründer fühlen sich der Stadt verbunden, in der sie studiert haben. Und sie sehen weitere Vorteile: die Nähe zu München, das Freizeitangebot, die Mietpreise und die guten