Neu-Ulmer Zeitung

Warum Start ups in der Region gedeihen

Nicht nur in Berlin gibt es interessan­te, junge Firmen. Auch in hiesigen Breiten sind die Bedingunge­n dank Hochschule­n und Förderer gut. Das Unikliniku­m in Augsburg könnte den nächsten Schub bringen

- VON SEBASTIAN MAYR

Zum perfekten Start-upKlischee­bild fehlt nicht viel. Hinter höhenverst­ellbaren Holztische­n arbeiten junge Leute in sommerlich­er Freizeitkl­eidung an Computern und Laptops. Eine Frau fläzt auf einem Sitzsack und tippt auf ihrem Tablet. Die Wände sind im Türkis der Firma gestrichen, gewaltige Topfpflanz­en stehen herum und im Eck glänzt eine Siebträger-Kaffeemasc­hine. Michael Jaser und Stephan Batteiger stehen im Büro, als würden sie eine schicke Wohngemein­schaft vorzeigen, in der bloß die Kaffeetass­en noch nicht weggeräumt sind. Es sei nicht ganz ordentlich, sagen sie.

Das Büro des Augsburger Startups Peerigon könnte genauso gut in einem hippen Viertel von Berlin, Hamburg oder München sein. Dass das nicht so ist, zeigt ein Blick aus dem Fenster auf die nicht wirklich schmucken Nachbargeb­äude im Start-ups und bringt Gründer und Investoren zusammen, unter einer Bedingung: „Wenn es Geld geben soll, muss die Ansiedlung in der Region erfolgen.“Wer Wagner überzeugen will, muss seine Idee in einem Exposé vorstellen. Die Bewerber kommen aus ganz Deutschlan­d.

Und das, obwohl aiti-Park-Geschäftsf­ührer Schimpfle sagt: „Die Augsburger Gründersze­ne wird derzeit in der Öffentlich­keit nicht so wahrgenomm­en.“Denn die Startups in der Region arbeiten meistens nicht für die Verbrauche­r, sondern für andere Unternehme­n – so wie Peerigon. Deren Gründer Michael Jaser sagt: „Man kann im langweilig­sten Dorf eine coole Firma gründen. Und Augsburg ist nicht mal ein langweilig­es Dorf.“Die PeerigonGr­ünder fühlen sich der Stadt verbunden, in der sie studiert haben. Und sie sehen weitere Vorteile: die Nähe zu München, das Freizeitan­gebot, die Mietpreise und die guten

 ?? Foto: Ulrich Wagner ?? Diese Suppen sind fast ein Synonym für die Augsburger Gründerkul­tur geworden. Die Firma „Little Lunch“stellt die Kreationen her und wurde durch eine Fernsehsen­dung bekannt. Doch es gibt noch viel mehr interessan­te Start ups.
Foto: Ulrich Wagner Diese Suppen sind fast ein Synonym für die Augsburger Gründerkul­tur geworden. Die Firma „Little Lunch“stellt die Kreationen her und wurde durch eine Fernsehsen­dung bekannt. Doch es gibt noch viel mehr interessan­te Start ups.

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