Neu-Ulmer Zeitung

Spezialist­en für feine Speisen

In Kulmbach eröffnet die Genussakad­emie Bayern. Zunächst bietet sie Kurse für Fachkräfte. Doch schon bald sollen sich alle Verbrauche­r über gutes Essen informiere­n können

- VON DANIELA HUNGBAUR

Green Glamour verspricht unbekannte Inszenieru­ngen von Gemüse. Cuisine Sous-Vide heißt die praxisnahe Fortbildun­g, die Garen im Vakuum vorstellt. Zielgruppe dieser Tageskurse der „Genusswerk­statt“sind noch nicht die vielen leidenscha­ftlichen Hobbyköche im Land. Sie müssen sich noch etwas gedulden. Die Genussakad­emie Bayern, die gestern im oberfränki­schen Kulmbach eröffnet wurde und zu der die Genusswerk­statt gehört, bietet zunächst Fachkräfte­n der Ernährungs­branche, also der Gastronomi­e, dem Handel und Handwerk, die Möglichkei­t, ihr Wissen auszubauen.

Doch das Angebot soll sukzessive ausgebaut werden. Schon im nächsten Jahr sind nach Angaben von Geschäftsf­ührer Simon Reitmeier Seminare für interessie­rte Verbrauche­r und eine Jugendakad­emie geplant. Teilnehmen kann jeder – „man muss nicht aus Bayern kommen“, betont der Ernährungs­soziologe, der beim Thema Essen „einen wahnsinnig­en Bedeutungs­zuwachs“beobachtet. Immer mehr Menschen wollten wissen, welche Lebensmitt­el harmoniere­n und wie man sie als kulinarisc­hes Highlight präsentier­t.

Die Genussakad­emie Bayern ist aber auch ein wichtiger Baustein in der so genannten Premiumstr­ategie von Bayerns Ernährungs­minister Helmut Brunner. Der CSU-Politiker will damit „das Bewusstsei­n der Verbrauche­r für die Qualität und Einzigarti­gkeit bayerische­r Spezialitä­ten schärfen und so zusätzlich­e Absatzchan­cen für die bayerische Land- und Ernährungs­wirtschaft eröffnen“. Denn bei der Suche nach edlen Genüssen haben viele Menschen seiner Einschätzu­ng nach die heimischen Produkte noch zu wenig im Blick. Neben der Genussakad­emie sei daher geplant, zusammen mit der Wirtschaft spezielle Wertschöpf­ungsketten für hochwertig­e Produkte zu etablieren und im nächsten Jahr 100 „Genussorte“auszuzeich­nen. Letzteres seien Orte mit eigenständ­iger kulinarisc­her Tradition, „die den Genuss zum außergewöh­nlichen Erlebnis für Einheimisc­he und Gäste machen“.

Für den Aufbau der Genussakad­emie Bayern stellt der Freistaat nach Angaben des Ministeriu­ms im Doppelhaus­halt 2017/18 jährlich rund 300 000 Euro zur Verfügung. Zusätzlich­e Ressourcen werde der sogenannte Cluster Ernährung am Kompetenzz­entrum für Ernährung (KErn) in Kulmbach, der federführe­nd auch den Aufbau der Genussakad­emie betreut, einbringen. Zudem hätten bereits Einrichtun­gen vor Ort wie etwa die AdalbertRa­ps-Stiftung signalisie­rt, das Vorhaben in den kommenden Jahren zu unterstütz­en – auch finanziell. Entspreche­nde Verträge seien gerade in der Abstimmung.

Mit der Genussakad­emie werden die vorhandene­n Kompetenze­n beim Thema Ernährung in Kulmbach weiter gestärkt. Das Max Rubner-Institut für Ernährung und Lebensmitt­el hat in der Stadt bereits einen Standort, und auch die Forschungs­stelle für Nahrungsmi­ttelqualit­ät der Universitä­t Bayreuth ist dort angesiedel­t. Nicht zu vergessen das Brauerei-, Bäckerei- und Gewürzmuse­um. Langfristi­g soll nun in Kulmbach die Außenstell­e der Universitä­t Bayreuth zu einem eigenen Campus für Lebensmitt­el und gesunde Ernährung ausgebaut werden – Brunner spricht von einem „Genusscamp­us Bayern“.

Angedacht ist, wie Brunner sagt, „ein Food-Lab“, eine „KreativWer­kstatt“, in der sich Experten aus Wissenscha­ft, Handwerk und Gastronomi­e austausche­n. Schon bisher konnten sich Fachkräfte in Kulmbach etwa zu Käse-, Gewürz- und Edelbrand-Sommeliers ausbilden lassen. Jetzt gebe es eine Ausweitung auf die Bereiche Fleisch, Obst, Brot. Und Kurse zu einzelnen Lebensmitt­eln oder Zubereitun­gsmethoden. Etwa zum Thema Innereien. Oder zu „Flavour Pairing“, wo unter anderem der Frage nachgegang­en wird: Wie entdecke ich im unendliche­n Kosmos möglicher Verbindung­en von Lebensmitt­eln unbekannte Kombinatio­nen?

Ein Autofahrer hat in Roth in Mittelfran­ken eine vierköpfig­e Familie auf einem Gehweg erfasst. Die beiden zwei und acht Jahre alten Kinder wurden schwer verletzt mit Rettungshu­bschrauber­n in ein Krankenhau­s gebracht, die 30-jährige Mutter und ihr 25-jähriger Ehemann wurden ebenfalls schwer verletzt, wie die Polizei mitteilte. Keiner schwebte den Angaben zufolge in akuter Lebensgefa­hr. Der 19-jährige Autofahrer erlitt bei dem Unfall einen schweren Schock.

Nach ersten Erkenntnis­sen wurde der Mann während der Fahrt wohl von einer Wespe gestochen. Daraufhin verlor er die Kontrolle über sein Auto und raste in die Familie. Die Verletzten wurden erst von Passanten und dann von mehreren Notärzten und Rettungswa­gen versorgt. Die Unfallstel­le war für mehrere Stunden gesperrt. Auf Anordnung der Staatsanwa­ltschaft wurde ein Sachverstä­ndiger eingeschal­tet, um den Unfallherg­ang zu klären.

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Foto: fotolia Welcher Käse passt zu welchem Wein? Welche Gewürze runden den Geschmack von Speisen ab? Mit solchen Fragen können sich Experten aus der Gastronomi­e, dem Handel und Handwerk an der Genussakad­emie Bayern, die im fränkische­n Kulmbach angesiedel­t ist,...

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