Neu-Ulmer Zeitung

Vorsicht, Strafzette­l Gefahr

Noch ein Überblick über die tückische Vielfalt der Verkehrsre­geln in Europa – Teil 2 (nächste Woche mehr)

- VON RAINER KRAUSE

Andere Länder, andere Vorschrift­en für Autofahrer – vergangene Woche haben wir an dieser Stelle mit Hinweisen auf die wichtigste­n Verkehrsre­geln in Europa begonnen, damit Sie ohne Strafgelde­r gut durch den Urlaub kommen. Denn die können ungeahnte Höhen erreichen. Hier die Fortsetzun­g. Und nächste Woche dann der Abschluss.

Lichtpflic­ht auch am Tag

Schwierigk­eiten bekommen Lichtmuffe­l außerhalb Deutschlan­ds. Lichtpflic­ht auch am Tag für Autos und Motorräder gilt in Bulgarien (1.11. bis 1.3.), Dänemark, Estland, Finnland, Griechenla­nd (nur Motorräder), Italien (Motorräder, für Autos außerhalb der Ortschafte­n), Kroatien, Norwegen, Polen, Portugal (nur Motorräder), Rumänien (Motorräder, für Autos außerhalb der Ortschafte­n), Schweden, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn (außerhalb der Ortschafte­n) und in der Schweiz, dort jedoch nur für Fahrzeuge, die ab dem 1. Januar 1970 erstmals zugelassen worden sind. In Frankreich ist Abblendlic­ht bei Regen und Schneefäll­en sowie in Tunnels und in Galerien vorgeschri­eben. Außerdem gibt es noch ein paar Spezialreg­elungen. So darf man in Polen bei Dunkelheit nur mit Standlicht parken, in Schweden sind eingeschal­tete Nebelschlu­ssleuchten nicht erlaubt, und in Großbritan­nien und Irland muss bei Scheinwerf­ern mit asymmetris­chem Licht der entspreche­nde Sektor abgeklebt werden.

Handy am Steuer kommt teuer

100 Euro sind bei Handy-Telefonate­n ohne Freisprech­einrichtun­g nun in Deutschlan­d fällig. Auch in anderen Ländern wird das Handy am Ohr des Fahrers schärfer geahndet. Die Niederland­e haben das Bußgeld auf 230 Euro erhöht, und Italien greift drastisch durch. Im Land des „telefonino“droht neuerdings eine Strafe von 161 bis zu 648 Euro und zusätzlich der Führersche­inentzug für bis zu zwei Monate. In Frankreich werden 135 Euro fällig, in der Schweiz 100 Franken, in Österreich ab 50 Euro, in Polen bis zu 50 Euro, in Spanien um die 90 Euro.

Sonderrege­ln – etwa für Hunde

Hilfsberei­tschaft kann in Spanien teuer werden. Dort ist das Abschleppe­n durch Privatfahr­zeuge verboten, das Bußgeld beträgt knapp 100 Euro bis zu rund 600 Euro bei Verkehrsge­fährdung. Außerdem gilt in Spanien die Anschnallp­flicht auch für mitfahrend­e Hunde, und nach hinten überstehen­de Ladungen (max. 10 Prozent) müssen bei Autos mit einer rot-weiß schraffier­ten Warntafel (50 x 50 cm) gekennzeic­hnet werden. In Italien muss die Warntafel schräg gestreift sein und an der hinten überstehen­den Ladung angebracht werden, wenn sie weiter als 30 Prozent der Fahrzeuglä­nge hinausragt. Außerdem sind dort vom 16. Mai bis 14. Oktober keine Winterreif­en erlaubt, die für Geschwindi­gkeiten unterhalb der Höchstgesc­hwindigkei­t des Autos ausgelegt sind. In Kroatien und Tschechien gehört ein Set Reservelam­pen ins Handschuhf­ach. Für Österreich rät der ADAC, die nicht genutzte abnehmbare Anhängerku­pplung abzunehmen, um Beanstandu­ngen und Bußen zu vermeiden.

Warnweste für alle Insassen

Die Warnweste ist auch in Deutschlan­d Pflicht. Ausgenomme­n sind Motorräder und Wohnmobile. Sie soll griffberei­t sein und bei Notfällen außerhalb des Fahrzeugs getragen werden. Ähnliches gilt in 16 weiteren europäisch­en Ländern. Doch Achtung: In Bulgarien, Frankreich, Italien, Tschechien und Ungarn reicht eine Weste nicht aus, im Auto muss für jeden Insassen eine Weste bereitlieg­en! Übrigens: Kassieren kann die Polizei nicht nur sofort vor Ort. Strafzette­l werden innerhalb der EU auch ins Heimatland zum Vollstreck­en geschickt. Voraussetz­ung: Es handelt sich um mindestens 70 Euro – allerdings inklusive Verfahrens­kosten. Und die können bei solchen Auslandsab­wicklungen auch mal 30 Euro und mehr betragen. Wer gleich im Urlaubslan­d zahlt, der spart sich diesen Aufschlag.

Mehr zur Strafverfo­lgung und den Zahlungen gibt es zum Schluss unserer kleinen Serie an dieser Stelle in der kommenden Woche. (srt) O

über die Regeln im Ausland geben die Automobil Klubs. Eine Autofahrer App für alle EU Länder plus Schweiz, Norwegen und Island hat das Europäisch­e Verbrauche­rzentrum zu sammengest­ellt. In ihr ist zusammen gefasst, was Fahrer wissen sollten, auch die Zollregeln. Die App gibt es kosten los im Apple App Store und bei Google Play. Die Straße wird immer schmaler, immer schlechter, hier sollen unsere Freunde mit einem Wohnwagen durchgepas­st haben? Sind wir wirklich richtig? Und dann, nach einer Linkskurve und einer kleinen Brücke sehen wir den Bauernhof, der für viele Erwachsene wohl so was wie das Ende der Welt oder zumindest des Allgäus erscheint und für Kinder das Ferienpara­dies mit Natur pur ist: der Maurus Ferienhof in Röthenbach.

„Es ist herrlich hier, die Kinder sind den ganzen Tag mit den Tieren beschäftig­t und ich habe meine Ruhe“, sagt der befreundet­e Familienva­ter und blickt in Richtung Zeitung, die auf dem Campingstu­hl liegt und scheinbar schon auf ihn wartet. Er macht mit seiner Familie „Camping auf dem Bauernhof“und hat seinen Wohnwagen auf der Wiese neben dem Maurus Ferienhof aufgebaut. Seine Töchter übernehmen sogleich die Hofführung und stellen den Neuankömml­ingen begeistert die drei Kätzchen vor, die täglich eine Mittagspau­se vom Schmusen bekommen. Sie zeigen uns auch die Kälbchen und die Ponys, die Hasen und das Federvieh. Natürlich auch den tollen Spiel-Heuboden mit Tarzanseil und Rutsche, den Kindertrak­tor, den Spielplatz ... Überall wuseln Kinder umher, kleine, große, auch Teenager, die durch ihr trendiges Outfit ein bisschen nach Großstadt aussehen und optisch irgendwie nicht an diesen Ort passen. Dennoch wirken sie sehr glücklich und zufrieden zwischen Kuhfladen und Pferdeäpfe­ln.

Unsere Freunde überlegen sich derweil, ob sie lieber wandern gehen oder das nahe Flüsschen auf Kanutaugli­chkeit testen. Plötzlich knattert es etwas und der Hofherr fährt mal wieder auf seinem Rasenmäher vorbei, weil er nach dem Rechten sieht, Neucamper einweist oder schnell mal einen Stellplatz mäht.

Für alle, die nicht campen möchten oder können: Der Maurushof hat im Haupthaus auch Ferienwohn­ungen. Die Einrichtun­g? Einfach und ehrlich, zum Wohlfühlen für die ganze Familie. Lea Thies

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Maurus Ferienhof, In der Höll 1, 88167 Röthen bach, Tel. 08383 617, www.mau rus.de; Ferienwoh nung ab 40 Euro am Tag

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