Verteidigen ist erste Pflicht
Nach zwei klaren Niederlagen fordert Illertissens Trainer Ilija Aracic, dass sein Team wieder einmal zu null spielt. Gegner Seligenporten kommt mit Empfehlungen
Fußball-Regionalligist FV Illertissen empfängt morgen (14 Uhr) den Tabellen-17. SV Seligenporten. Der hat bis jetzt zwar erst ein Spiel gewonnen, das aber gegen den Tabellenzweiten Bayreuth. Vergangenes Wochenende trotzte der SVS dem übermächtigen 1860 München ein 0:0 ab. Trotz dieses stolzen Ergebnisses sind die „Klosterer“dieser Tage im personellen Bereich noch aktiv geworden. Es wurde Mario Götzendörfer verpflichtet, der bis zum Ende der vorigen Saison beim FC Ingolstadt war. Trainer Roger Prinzen lässt aber verlauten, dass er noch mit weiteren Spielern in Kontakt stehe.
Das ist beim FV Illertissen nicht der Fall. Er geht mit dem aktuellen Kader die nächsten Aufgaben an, baut weiterhin auch auf die eigenen jungen Spieler aus der Landesligamannschaft und der BayernligaA-Jugend. Fürs Spiel gegen Seligenporten geht es in erster Linie darum, die vergangenen beiden Niederlagen vergessen zu machen, wieder Selbstvertrauen zu tanken. Der Kräfteverschleiß hatte sich bemerkbar gemacht. Da treten dann Unterschiede zu Mannschaften, die unter Vollprofibedingungen arbeiten, zutage. Deswegen war auch Trainer Ilija Aracic heilfroh, dass er einmal eine komplette Trainingswoche ohne Unterbrechung durch ein Pflichtspiel absolvieren konnte. Das ist kommende Woche nicht der Fall, denn am Dienstag steht das Achtelfinal-Totopokalspiel in Memmingen (19 Uhr) an.
Gegen Seligenporten können sich die Illertisser vermutlich auf eine stabile Defensive einstellen, denn wer gegen 1860 München, die offensivstärkste Mannschaft der Liga, ein 0:0 schafft, muss gut verteidigt haben. Andererseits haben die Klosterer erst fünf Tore erzielt, was nicht gerade für eine starke Offensive spricht. „Von der Tabelle her ist das vielleicht der leichteste Geg- ner“, sagt Aracic, „aber der hat den Tabellenzweiten Bayreuth geschlagen und gegen Tabellenführer 1860 einen Punkt geholt. Die Seligportener versuchen, in der Offensive immer wieder Nadelstiche zu setzen, da müssen wir aufpassen.“
Überhaupt verlange er, dass sein Team wieder einmal zu null spielt. Insgesamt konnte er diese Woche mit der Mannschaft gut trainieren. Bei Stürmer Alexander Nollenberger ist allerdings noch fraglich, ob er spielen kann. Die anderen Patienten wie Antonio Pangallo, Benedikt Krug, Simon Walter und Philipp Strobel stehen nach wie vor nicht zur Verfügung. Zum morgigen Spiel hat sich der FV Illertissen eine nette Geste einfallen lassen. Er hat Mitarbeiter der Behindertenwerkstätte Donau-Iller eingeladen und bis zu 15 Mitarbeiter haben ihr Kommen angekündigt.
Im dritten Anlauf soll endlich der erste Sieg gelingen: Morgen (15.30 Uhr) empfängt der TSV Blaustein in der württembergischen Fußball-Landesliga den TSV Weilimdorf. Ein Remis und eine Niederlage – gegen den Aufsteiger aus dem Vorjahr haben die Blausteiner noch nicht gewonnen. „Wir wollen das Bestmögliche herausholen“– was die Zielsetzung anbelangt, macht Trainer Michael Passer eine klare Ansage. Nach dem knappen Erfolg in Bargau hofft er gegen die spielstarken Stuttgarter auf Saisonsieg Nummer zwei. „Das ist schon etwas anderes, man fiebert ganz anders mit“, erklärt Passer seine Eindrücke aus der Vorwoche. Er musste in Bargau eine Gelb-Rot-Sperre abbrummen und war zum Zuschauen verurteilt. Morgen darf er sich wieder das Trikot überstreifen und seinen Platz in der Abwehr des TSV einnehmen. Yannick Otto ist ohnehin beruflich verhindert und muss ersetzt werden. Neuzugang Markus Erthle fehlt ebenso und hinter dem Einsatz von Basti Fischer steht verletzungsbedingt noch ein größeres Fragezeichen. Gut, wenn man kompetente Vertretung hat: Weil Michael Passer diese Woche in Ruit an seinem Trainerschein gewerkelt hat, wurde er bei den Übungseinheiten in Blaustein von Vater Peter Passer vertreten. (jürs)