Die Idee kommt bisher gut an
sind alle Tiere vermietet. Die Hühner der Boschs leben in einem mobilen Stall. Tagsüber können sie diesen nach Belieben verlassen, im Gras picken und scharren oder sich im Sandbad fläzen.
Dass es zwischen der Nachfrage nach den mietbaren Hühnern und der Fipronil-Belastung von Eiern einen Zusammenhang gibt, will Bosch nicht ausschließen. Er und sein Sohn haben sich kürzlich dazu entschieden, das Geschäft zu vergrößern und einen zweiten mobilen Stall zu kaufen, in dem bis zu 280 Hennen Platz haben. Am 14. Oktober sollen die neuen Tiere kommen. Eier werden sie voraussichtlich erst ab Ende Oktober legen, wenn sie sich in ihrem neuen Wohnort eingewöhnt haben. Mietverträge können allerdings jetzt schon abgeschlossen werden.
Neun Euro kostet ein Miethuhn pro Monat. Darin inbegriffen sind Besuchsrecht, ein Platz im Hühnermobil, Futter, Wasser, medizinische Versorgung – und Schlachtkosten. Neben 360 Eiern pro Jahr bekommt der Mieter nach Ende der Vertragslaufzeit auch ein Suppenhuhn. Denn Klaus Bosch will keine romantisierte Vorstellung der Landwirtschaft verkaufen. Wenn die Legeleistung der Tiere nachlasse, werden sie geschlachtet. Anders könne keine rentable Produktion stattfinden. „Die meisten unserer Kunden haben ein realistisches Bild der Landwirtschaft“, sagt Bosch. Aber ob tatsächlich jeder neben den Eiern auch sein Suppenhuhn abholt, werde sich erst zeigen.
Klaus und Lukas Bosch sind keine Neulinge in der landwirtschaftlichen Tierhaltung. Vater Klaus arbeitet im Landwirtschaftsamt des Alb-Donau-Kreises, Lukas Bosch absolviert nach seiner Ausbildung zum Landwirt gerade ein Studium als Agrartechniker. Außer den Legehennen gibt es bei der Familie Bosch noch eine kleine Putenmast mit rund 100 Tieren, Masthähnchen und etwa 100 Schafe.
Die Idee zur Hühnervermietung sei nach und nach entstanden. In seinem Beruf hat Klaus Bosch bereits von ähnlichen Projekten gehört. Er findet es schade, dass sich die Verbraucher immer mehr von der Landwirtschaft entfremden. Sie über einen Mietvertrag, also dem eigenen Huhn, direkt an der Eierproduktion zu beteiligen, sei ein Lösungsansatz, die Leute mehr mit einzubeziehen.
Ihr erstes Hühnermobil haben die