Eine Frau sagt: Ich habe Todesangst
nicht auf die Straße. Andere sind zu arm, um sich die lange Fahrt nach Norden und die Hotelunterkunft leisten zu können. Im Westen, bis hinauf nach Tampa, sind Hotelzimmer in halbwegs sicherer Lage ohnehin komplett ausgebucht.
Iris Goefsky, ihr Mann und ihre Tochter haben von ihrem Vermieter auch erst den Rat bekommen, sich Vorräte für sieben Tage zu beschaffen und in ihrem Haus „einzuigeln“. Es sollte ihr Traumurlaub werden in Cape Coral an der Ostküste. Bis die Lage immer bedrohlicher wurde. „Wir riefen Freunde in Orlando an und diese sagten, wir sollen kommen“, schreibt Iris Goefsky, die aus Nersingen bei Neu-Ulm kommt, per Mail. Dort sind sie nun im Landesinnern, erst bei Freunden untergebracht, seit gestern im Hotel, und wissen nicht, was kommt. „Wir sind froh, dass wir vom Wasser etwas weg sind, aber wir haben trotzdem Angst. Keiner weiß im Moment, was passieren wird.“
Wolfgang Lepschy geht es nicht anders. Der 49-Jährige kommt ursprünglich aus Rain am Lech im Kreis Donau-Ries und wohnt seit Jahren in der Nähe von Tallahassee im Nordwesten Floridas, wo er als Dozent an einem College arbeitet. Nun wartet der Mann in seinem Haus, und es sieht so aus, dass „das Auge des Hurrikans ziemlich nah auf uns zukommt“. Am schlimmsten sei die Ungewissheit, schreibt er in einer E-Mail an unsere Redaktion. Wie er sich vorbereitet? Viel könne er nicht tun, „außer Wasser in allen möglichen Behältern zu horten“– auch in der Badewanne.
Und dann: hoffen. „Hier auf dem Land“, sagt Lepschy, „harrt man aus.“Ohne Strom werde eben für ein paar Tage gegrillt. Oder, wie im Fall von Christian Reuter, Bürokram erledigt.