Panther bejubeln einen Traumstart
Nach dem 4:2 am Freitag in Düsseldorf gewinnen die Augsburger auch zwei Tage später 7:5 in Krefeld. Ein Neuzugang glänzt mit drei Treffern
Ein überragender Torjäger Matt White mit drei Treffern und ein gefährliches Überzahlspiel mit drei Toren – das waren die entscheidenden Faktoren für einen 7:5 (1:2, 1:1, 5:2)-Erfolg der Panther gestern Nachmittag in Krefeld.
Am Freitag hatten die Augsburger bereits nach Treffern von Trevor Parkes (2), Evan Trupp und Michael Davies mit 4:2 in Düsseldorf gewonnen. Die Mannschaft von Trainer Mike Stewart feierte einen Traumstart in die Deutsche Eishockey-Liga mit zwei Erfolgen im Rheinland-Doppel. Abgeklärt wie seine Spieler auf dem Eis meinte Coach Stuart nach dem SonntagSpiel: „Unser Powerplay hat heute gut funktioniert. Das hat uns den Sieg gebracht.“
Neuzugang Matt White schoss in Überzahl schnell das 1:0 für den letztjährigen Viertelfinalisten, doch die Krefelder drehten mit Treffern von Daniel Pietta und Martin Ness die Partie auf 2:1. Zwischendurch hatte Augsburgs Angreifer Christian Kretschmann Pech, als er nur den linken Pfosten traf. Der gebürtige Krefelder zeigte großen Ehrgeiz gegen seine ehemaligen Teamkollegen und in der 24. Minute schoss Kretschmann nach einen Sololauf das 2:2. Trainer Stewart fühlte mit seinem neu verpflichteten Stürmer: „Ich habe mich mit Christian Kretschmann gefreut, dass er nach Krefeld zurückkehrt und gleich ein Tor macht.“Sein Team glich den Ausfall zweier Stammkräfte problemlos aus. Verteidiger Scott Valentine plagt eine Muskelverletzung. Stürmer Thomas J. Trevelyan war am Samstag nach Augsburg gereist, weil seine Frau das zweite Kind erwartet. Alexander Thiel rückte für Trevelyan in den Kader und fügte sich nahtlos in das aggressive Panther-Forechecking ein.
Die Gastgeber kamen vor der enttäuschenden Kulisse von 3524 Zuschauern im 8029 Besucher fassenden Königpalast im zweiten Drittel immer mehr auf. Justin Feser brachte Krefeld mit 3:2 in Führung. Am Ende des zweiten Abschnitts überstanden die Augsburger eine lange 3:5-Unterzahl ohne Gegentreffer. „In dieser Phase haben wir es versäumt, unsere Führung auszubauen“, kritisierte KEV-Coach Rick Adduono sein Team.
Eine Klasse stärker präsentierten sich dann die Panther im Powerplay. Jeweils mit einem Mann mehr auf dem Eis glich zunächst Matt White mit seinem zweiten Treffer an diesem Nachmittag zum 3:3 (43.) aus. Nur zwei Minuten später verwandelte Thomas Holzmann einen Abpraller zum 4:3, selbstredend im Überzahlspiel.
Anschließend agierten die Gäste clever. Sie machten das Mitteldrittel weitgehend dicht und ließen die Pinguine im Angriff nicht zur Entfaltung kommen. Marcel Müller glich zwar zum 4:4 aus, doch jeweils in Unterzahl stellten Daniel Schmölz und wieder White auf 6:4. Justin Feser brachte den KEV auf 6:5 wieder heran. 15 Sekunden vor Schluss sorgte Trevor Parkes mit dem 7:5 ins leere Krefelder Tor jedoch für die Entscheidung.
Die AEV-Profis feierten mit rund 80 mitgereisten Fans ein maximales Sechs-Punkte-Wochenende. Torjäger White nahm sich im Augenblick des Triumphs zurück: „Die Tore sind ein schönes Plus für mich, aber ich bin viel glücklicher über den Sieg und die sechs Zähler“, meinte der Amerikaner im Interview auf telekom.de und fügte an: „Jetzt werden wir die Woche genießen und uns auf das nächste Spiel vorbereiten.“Am Freitag um 19.30 Uhr kommen die Straubing Tigers zur Heimpremiere ins Curt-Frenzel-Stadion. (ms)
Boutin – Tölzer, Lamb; Cundari, Rekis; Dinger, Guentzel; Sezemsky – Pol aczek, Kretschmann, Hafenrichter; Davies, Trupp, White; Holzmann, LeBlanc, Parkes; Thiel, Stieler, Schmölz.
Die Handball-Bundesliga spielt verrückt: Während Rekordmeister THW Kiel und Vize-Champion SG Flensburg-Handewitt bereits am vierten Spieltag ihre jeweils zweite Saison-Pleite kassierten, liegt die TSV HannoverBurgdorf ungeschlagen an der Tabellenspitze. DHB-Pokalsieger Kiel schlitterte am Sonntag mit dem 25:29 (10:15) bei der MT Melsungen ebenso in die sportliche Krise wie der Nordrivale aus Flensburg, der beim SC DHfK Leipzig mit 22:25 (10:13) unterlag.
„Wir haben hinten viel gekämpft, haben auch viel ausprobiert, aber es hat nichts gefruchtet“, haderte THW-Trainer Alfred Gislason mit dem Auftritt seiner Mannschaft im Topspiel vor 4300 Zuschauern in Kassel. Der Titelanwärter hinkt den eigenen Ansprüchen damit schon früh in der Saison hinterher. Mit 4:4 Punkten fiel Kiel in der Tabelle vorerst auf Rang neun zurück. Melsungens Trainer Michael Roth hingegen lobte sein Team.
Auch Flensburg hat nach vier Spielen schon vier Minuspunkte auf dem Konto. In Leipzig war der Favorit von Beginn an in der Verfolgerrolle und verzweifelte immer wieder am überragenden DHfKKeeper Milos Putera. „Er hat den Unterschied ausgemacht“, stellte Flensburgs Rasmus Lauge Schmidt fest. SG-Trainer Maik Machulla war bedient: „Ich bin enttäuscht über das Ergebnis, nicht über die Leistung. Wir hatten die richtige Einstellung, machen aber die Dinger nicht rein.“
Tabellenführer bleibt HannoverBurgdorf (8:0), das sich drei Tage nach dem Sieg in Kiel bei Aufsteiger TuS N-Lübbecke mit 25:21 durchsetzte. „Das fühlt sich alles noch sehr surreal an“, sagte TSV-Torhüter Malte Semisch. Jubeln durfte der Neuling Die Eulen Ludwigshafen, der beim 24:20 gegen den TBV Lemgo seinen Premierensieg in dieser Saison feierte.