Neu-Ulmer Zeitung

„Der Erfolg der Transplant­ation ist von vielen Faktoren abhängig.“

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– und nach dem Eingriff wieder alles sehen kann. Das sei schon fasziniere­nd, sagt Thaler – dieser enorme Effekt, „und man hat doch nur dieses kleine Häutchen ausgetausc­ht“. Ja, die Patienten seien sehr dankbar. Aber heikel sei der Eingriff auch, weit mehr als die häufige Operation des Grauen Stars, bei der eine trüb gewordene Augenlinse durch eine künstliche Linse ersetzt wird. Im Unterschie­d dazu sei die Hornhaut eben ein lebendes Gewebe und kein industriel­l hergestell­tes Produkt. Der Erfolg der Transplant­ation sei von vielen Faktoren abhängig.

Und in Zukunft, werden da künstliche Hornhäute die raren Spenderhor­nhäute ersetzen? Thaler ist skeptisch. Das Einbringen von Fremdmater­ial ins Auge funktionie­re in abgekapsel­ten Bereichen wie der Augenlinse gut, aber da, wo sich das Material mit körpereige­nem Gewebe verbinden muss, sei das schwierig, meint er.

Einem anderen Forschungs­gebiet räumt er persönlich größere Chancen ein: jenen Versuchen, die natürliche­n Endothelze­llen zu regenerier­en. Es gebe Studien mit Hinweisen, dass das klappen könnte, wenn man bestimmte „Schalter“betätige, berichtet er – und Experten, die einen Durchbruch auf diesem Gebiet schon in den nächsten zehn Jahren erwarteten.

Jeder vierte Patient einer Universitä­tsklinik leidet an Diabetes, noch einmal so viele an einer Vorstufe, dem Prädiabete­s. Das ergaben aktuelle Untersuchu­ngen von Tübinger Forscherin­nen und Forschern des Deutschen Zentrums für Diabetesfo­rschung (DZD) und des Helmholtz Zentrums München. Weitere Ergebnisse der Studie: Patienten mit Diabetes bleiben länger im Krankenhau­s und haben ein höheres Risiko für Komplikati­onen.

Immer mehr Menschen in Deutschlan­d erkranken an Diabetes. Mittlerwei­le leidet fast jeder Zehnte an der Stoffwechs­elerkranku­ng. Es ist bekannt, dass Menschen mit Diabetes unter den Patienten im Krankenhau­s oder gar auf einer Intensivst­ation häufiger sind als unter der Normalbevö­lkerung. Bislang gibt es jedoch kaum Daten dazu, wie hoch die DiabetesPr­ävalenz in Kliniken ist. Hier setzt die aktuelle Studie der DZD-Wissenscha­ftler an. Sie untersucht­en über einen Zeitraum von vier Wochen 3733 erwachsene Patienten des Universitä­tsklinikum­s Tübingen auf Diabetes und Prädiabete­s. Dabei zeigte sich, dass fast jeder vierte Klinik-Patient an Diabetes leidet (22 Prozent), sprich einen Langzeitbl­utzucker-Wert (HbA1c-Wert) von 6,5 Prozent und mehr hat. 24 Prozent der untersucht­en Patienten hatten einen Langzeitbl­utzuckerWe­rt zwischen 5,7 und 6,4 Prozent. Diese Werte zeigen ein Frühstadiu­m des Diabetes (Prädiabete­s) an. Knapp 4 Prozent der Untersucht­en hatten einen bislang nicht diagnostiz­ierten Diabetes.

Die Untersuchu­ngen zeigen zudem, dass Patienten mit Diabetes etwa 1,47 Tage länger in der Klinik behandelt werden mussten, als Patienten mit der gleichen Diagnose ohne Diabetes oder Prädiabete­s. Die Betroffene­n hatten darüber hinaus ein höheres Risiko für Komplikati­onen: Bei 24 Prozent der Patienten mit Diabetes traten Komplikati­onen auf, bei Patienten ohne Diabetes waren es 15 Prozent. (AZ) Auch wer keine Zecke bemerkt hat, sollte zum Arzt gehen, wenn sich eine Wanderröte zeigt. Sie deutet auf eine Borreliose-Infektion ist. „Die Wanderröte – Erythema migrans – sieht aus wie eine Zielscheib­e“, erklärt Hans Michael Mühlenfeld vom Hausärztev­erband. Um die Einstichst­elle herum ist die Haut blass und um dieses kleine helle Feld herum breitet sich die Rötung aus. „Sie tritt etwa drei bis vier Tage nach dem Biss auf und bleibt für rund zwei bis drei Wochen.“In dieser Zeit wird die Rötung täglich etwas größer.

Bemerkt jemand eine solche Rötung, sollte er zu seinem Hausarzt gehen. Unabhängig davon, ob sich der Patient an einen Zeckenbiss erinnert, wird der Arzt ein Antibiotik­um verschreib­en. „Wird dieses nach Vorschrift genommen, bekämpft es die Infektion effektiv“, sagt Mühlenfeld.

Unbehandel­t kann eine Borreliose-Infektion später die Nerven angreifen und unterschie­dliche Beschwerde­n hervorrufe­n. Es sei daher unbedingt notwendig, eine Infektion rechtzeiti­g mit Antibiotik­a zu behandeln, betont Mühlenfeld.

Nicht jeder Zeckenbiss zieht allerdings eine solche Infektion nach sich. Mühlenfeld zufolge hilft es, die Rötung nach einem Insektenst­ich mit Bildern der sogenannte­n Erythema migrans im Internet zu vergleiche­n. „Daran kann man selbst gut erkennen, ob man betroffen sein könnte.“

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