Neu-Ulmer Zeitung

Ein neues Gesetz könnte ein Grund sein

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Zuwanderer. Im ersten Halbjahr 2017 wurden 13 von ihnen verdächtig­t, im gleichen Zeitraum 2016 waren es elf gewesen. Deutlich größer ist die Zunahme in ganz Bayern. Dort wurden Zuwanderer im ersten Halbjahr 2017 für 126 Taten verantwort­lich gemacht, beinahe doppelt so viele wie im Vorjahresz­eitraum.

Die meisten Vergewalti­gungen im Süden und Westen Schwabens, bei denen Zuwanderer verdächtig­t werden, fanden in Gemeinscha­ftsunterkü­nften statt, erläuterte der Kemptener Hauptkommi­ssar Jürgen Krautwald. In Nordschwab­en dagegen fanden zwei von acht Vergewalti­gungen, bei denen Zuwanderer unter Verdacht stehen, im öffentlich­en Raum statt.

Über Gründe für den Anstieg der Vergewalti­gungen wollten sich die Sprecher der beiden Präsidien auf Anfrage unserer Zeitung nicht äußern. „Ich bitte um Verständni­s, dass wir keine spekulativ­en Aussagen hierzu tätigen können“, sagte der Augsburger Hauptkommi­ssar Michael Jakob. Dagegen nannte der Münchner Polizeispr­echer Marcus da Gloria Martins bei einer Pressekonf­erenz am Mittwoch eine mögliche Ursache für die bayernweit­e Entwicklun­g: die Verschärfu­ng des Sexualstra­frechts im vergangene­n Jahr. Seit 10. November 2016 ist das Gesetz in Kraft, das unter dem Schlagwort „Nein heißt Nein“bekannt geworden ist. Es legt unter anderem fest, dass eine sexuelle Handlung auch dann als Vergewalti­gung gewertet wird, wenn sich das Opfer nicht aktiv gewehrt hat.

Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) plädierte bei einem Wahlkampfa­uftritt in Rosenheim am Dienstag für härtere Strafen. „Wo immer Strafen verschärft werden müssten, werden wir das tun, um den Opfern zu helfen und die Menschen vor Straftaten zu schützen“, sagte sie. Am Samstag war an einem Badesee in der Nähe von Rosenheim eine Frau vergewalti­gt worden. Ein abgelehnte­r Asylbewerb­er steht unter Verdacht. (mit ida)

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