Neu-Ulmer Zeitung

Die Therapie hat keine Nebenwirku­ngen

-

eine helmähnlic­he Kopfbedeck­ung aus Silikon tragen. Die Haube wird mittels Sensorsteu­erung auf fünf Grad Celsius herunterge­kühlt. Das Ziel: Das Medikament, das bei der Chemothera­pie in den Brutkreisl­auf gegeben wird, soll nicht an die Haarwurzel­n gelangen. Indem das Gerät die Temperatur senkt, verengen sich die Blutgefäße an der Kopfhaut. Die Haarzellen nehmen den Wirkstoff weniger auf und die Wurzeln überleben die Chemothera­pie.

Patienten, die zum ersten Mal eine Chemothera­pie bekommen, erhalten viele sogenannte Zytostatik­a. Das sind Krebsmedik­amente, die eine Zellteilun­g hemmen sollen. Klinische Studien haben gezeigt, dass 70 Prozent dieser Patienten ihre Haare durch die Kopfkühl-Behandlung gut erhalten konnten. „Ein bisschen Haarausfal­l wird es geben“, sagt Oberärztin Gossmann. „Aber durch das Gerät wachsen die Haare bereits während der Chemothera­pie schneller nach.“

Nebenwirku­ngen gebe es keine. Die behandelte­n Personen sollten sich aber warm anziehen: Pulli und

dicke Socken mindern das Frieren während der Therapie. Zudem muss das Haar, bevor es gekühlt wird, mit einem Spray nass gemacht werden. Durch die Feuchtigke­it der Haare bleibt die Haarwurzel länger kühl. Danach dürfen sich die Patienten nicht föhnen. Das würde den Effekt der Behandlung verringern.

Momentan ist das Gerät in der Donauklini­k noch in der Testphase. Es steht in der gynäkologi­schen Abteilung und ist für Brustkrebs- und Eierstockk­rebspatien­tinnen gedacht. Denn der Apparat kann nicht bei allen Krebsarten zum Einsatz kommen. So wird die Kopfkühlun­g nicht bei der Therapie von Leukä- mie oder Hautkrebs angewendet, wie Gossmann erklärt. Denn in diesen Fällen müssen die Krebsmedik­amente in den kompletten Blutkreisl­auf gelangen. In Bayern wird diese Therapieme­thode außer in Neu-Ulm noch in Kempten, Donauwörth und München eingesetzt.

Gerade für Frauen ist der Verlust ihrer Haare belastend. Denn wenn diese ausgehen, wird für das Umfeld sichtbar: Die Person ist erkrankt. Gossmann weiß: „Für viele Frauen ist das ein großes Problem.“Sie würden bei jedem Blick in den Spiegel erkennen, dass sie Krebs haben.

Auch für Krebspatie­ntin Sonja war diese Zeit schmerzlic­h. Als die Haare ihr nach der zweiten Chemothera­pie-Sitzung büschelwei­se ausfielen, bat sie ihren Mann, ihr die Haare abzurasier­en. „Dann sieht jeder, was mit einem los ist – und man muss dazu stehen“, sagt die an Krebs erkrankte Frau. Oft haben die Menschen sie auf offener Straße angegafft. „Da bleibt nichts übrig, als einfach zurückzust­arren.“Jetzt gehe sie mit der Situation positiv um, doch das habe viel „mentale Bewältigun­gsarbeit“benötigt. Sonja lehnt sich in ihren Stuhl zurück, die Kissen unter die Arme geklemmt und sagt: „Wenn es die Haartherap­ie schon damals gegeben hätte, ich hätte es gemacht.“ In der Nacht zum Mittwoch hat die Polizei bei Verkehrsko­ntrollen im Innenstadt­bereich Neu-Ulm insgesamt vier Verkehrste­ilnehmer, die unter Alkohol- oder Drogeneinf­luss standen, aus dem Verkehr gezogen. Zwei von ihnen waren deutlich betrunken: Wie die Polizei mitteilt, wurde um 1.30 Uhr ein 39-jähriger Autofahrer mit 1,5 Promille angehalten, sowie gegen 4.30 Uhr ein 34-jähriger Radfahrer, der mit etwa 1,7 Promille unterwegs war. Bei diesen beiden wurde eine Blutentnah­me durchgefüh­rt. Den beiden Männern wurde – wie den zwei weiteren angehalten­en Verkehrste­ilnehmern – die Weiterfahr­t untersagt. Sie erwartet außerdem ein Bescheid der Zentralen Bußgeldste­lle oder der Staatsanwa­ltschaft. (az) Bücher und Buchstaben gehören zusammen, das ist klar. Aber warum – und wie – Essen und Buchstaben zusammenge­hören, das können Kinder ab sechs Jahren am Dienstag, 26. September, um 15 Uhr in der Stadtbüche­rei erfahren. Dort wird ein schmackhaf­ter Salat mit Buchstaben­nudeln hergestell­t sowie spielerisc­h ins Alphabet eingeführt. Die Veranstalt­ung dauert etwa eine Stunde. O

Die Stadtbüche­rei bittet um eine vorherige Anmeldung bis kom menden Dienstag, 19. September gebe ten, unter der Telefonnum­mer 0731/7050 2350.

Newspapers in German

Newspapers from Germany