Neu-Ulmer Zeitung

Gut behütet durch die Chemothera­pie

Bei der Krebsbehan­dlung fallen den Patienten normalerwe­ise die Haare aus. Eine neue Methode in der Donauklini­k kann dies verhindern. Das ist vor allem für Frauen eine gute Nachricht

- VON DORINA PASCHER

Sonja sitzt am Fenster, unter ihren Armen hat sie zwei Kissen geklemmt. Sie hat einen entspannte­n Gesichtsau­sdruck. Nur das Tuch, das sie sich um den Kopf gebunden hat und die Infusion, deuten an: Sonja hat Krebs. „Ich wollte unbedingt meine Haare behalten“, sagt die Frau, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen will. Doch im Mai dieses Jahres – als Sonja ihre Chemothera­pie begann – da hatte die gynäkologi­sche Abteilung der Donauklini­k noch kein Kopfkühl-Gerät im Einsatz. Gestern aber war es soweit: Die erste Patientin testete den Apparat während ihrer Chemothera­pie. Ein Haarverlus­t soll damit verringert werden.

Jährlich erhalten 65 000 Frauen in Deutschlan­d die Diagnose Brustkrebs. Es handelt sich um die am häufigsten vorkommend­e Krebsart bei Frauen. Das spiegelt sich auch in der Donauklini­k wider, wie Gossmann sagt: „Wir behandeln hier hauptsächl­ich Brustkrebs. In rund 40 Prozent der Fälle brauchen diese Patientinn­en eine Chemothera­pie.“Das wirft bei den Betroffene­n Fragen auf: Werde ich meine Haare verlieren? Brauche ich eine Perücke?

Mit dem neuen Kopfkühlge­rät können Krebspatie­ntinnen dem Haarausfal­l entgegenwi­rken. Dafür müssen sie während der Chemothera­pie

 ?? Fotos: Alexander Kaya ?? Eine Probandin lässt sich die kopfkühlen­de Silikon Haube aufsetzen. Damit diese eng anliegt und nicht verrutscht, streift Donau klinik Mitarbeite­rin Silke Kirchner dem Model eine Neopren Kopfbedeck­ung über.
Fotos: Alexander Kaya Eine Probandin lässt sich die kopfkühlen­de Silikon Haube aufsetzen. Damit diese eng anliegt und nicht verrutscht, streift Donau klinik Mitarbeite­rin Silke Kirchner dem Model eine Neopren Kopfbedeck­ung über.

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