Gut behütet durch die Chemotherapie
Bei der Krebsbehandlung fallen den Patienten normalerweise die Haare aus. Eine neue Methode in der Donauklinik kann dies verhindern. Das ist vor allem für Frauen eine gute Nachricht
Sonja sitzt am Fenster, unter ihren Armen hat sie zwei Kissen geklemmt. Sie hat einen entspannten Gesichtsausdruck. Nur das Tuch, das sie sich um den Kopf gebunden hat und die Infusion, deuten an: Sonja hat Krebs. „Ich wollte unbedingt meine Haare behalten“, sagt die Frau, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen will. Doch im Mai dieses Jahres – als Sonja ihre Chemotherapie begann – da hatte die gynäkologische Abteilung der Donauklinik noch kein Kopfkühl-Gerät im Einsatz. Gestern aber war es soweit: Die erste Patientin testete den Apparat während ihrer Chemotherapie. Ein Haarverlust soll damit verringert werden.
Jährlich erhalten 65 000 Frauen in Deutschland die Diagnose Brustkrebs. Es handelt sich um die am häufigsten vorkommende Krebsart bei Frauen. Das spiegelt sich auch in der Donauklinik wider, wie Gossmann sagt: „Wir behandeln hier hauptsächlich Brustkrebs. In rund 40 Prozent der Fälle brauchen diese Patientinnen eine Chemotherapie.“Das wirft bei den Betroffenen Fragen auf: Werde ich meine Haare verlieren? Brauche ich eine Perücke?
Mit dem neuen Kopfkühlgerät können Krebspatientinnen dem Haarausfall entgegenwirken. Dafür müssen sie während der Chemotherapie