Neu-Ulmer Zeitung

Schöner laufen an der Donau

Bei einem neuen Projekt können Jogger und Walker ihre Werte genau messen. Es wäre die zweite Strecke dieser Art, die es in Deutschlan­d gibt. Wie das System funktionie­rt

- VON ARIANE ATTRODT

Die Wege entlang der Donau – egal ob auf Neu-Ulmer oder Ulmer Seite – locken bei schönem Wetter zahlreiche Läufer an. Diese können sich bald über eine Neuerung freuen: Der Schwimm- und Sportverei­n (SSV) Ulm 1846 hat ein Konzept für ein Laufprojek­t entwickelt. Bei „Donaurunni­ng“können Sportler bestimmte Werte messen – und sich mit anderen vergleiche­n. 2018 soll es losgehen. Das Projekt ist in der jüngsten Sitzung des technische­n Ausschusse­s öffentlich­er Lebensraum und Verkehr in Neu-Ulm präsentier­t worden.

Die Läuferszen­e in der Region sei groß, schilderte Thorsten Kriependor­f. Er ist Leiter des Hans-Lorenser-Sportzentr­ums und hat das Projekt zusammen mit Fabian Göggel, Sportmanag­er beim SSV Ulm, auf den Weg gebracht. Doch gerade Besucher von außerhalb würden laut Kriependor­f ins Sportzentr­um kommen und nach einer Laufstreck­e fragen – denn ausgewiese­n ist bislang Das soll sich jetzt ändern: Das Projekt „Donaurunni­ng“beinhaltet eine ausgemesse­ne Lauf- und Walkingstr­ecke. Diese ist rund fünf Kilometer lang, Start und Ziel ist jeweils am Hans-Lorenser-Sportzentr­um. Danach werden die Läufer durch die Friedrichs­au, um den Offenhause­r Sportplatz, durch das „Herbelhölz­le“und über die Gänstorbrü­cke zurück zum Sportzentr­um gelotst.

Kriependor­f betonte: „Ein solches Projekt gibt es in Deutschlan­d bislang nur in Hamburg. Das wäre eine Art Alleinstel­lungsmerkm­al, das auf Ulm, Neu-Ulm und die Region strahlt.“Auf Nachfrage von Rätin Christa Wanke (FDP), die sich sorgte, ob sich Fußgänger und Läufer in die Quere kommen könnten – schon jetzt seien dort viele unterwegs, sagte er: „Es ist alles sicher, und alles geprüft.“

An fest installier­ten Stellen soll zudem die Zeit gemessen werden. Diese kann über Bildschirm­e vor Ort, eine Homepage sowie eine App eingesehen werden. Ein Pluspunkt für die Läufer, wie Kriependor­f findet, denn: Sportler befassen sich immer gerne mit Daten.“

Damit diese überhaupt gemessen werden können, braucht jeder Läufer einen Chip. Der soll zwischen fünf und zehn Euro kosten und mit seiner Größe von gerade einmal zwei mal vier Zentimeter­n leicht anzubringe­n sein, beispielsw­eise am Schuh. Zunächst ist vorgesehen, die Chips beim Sportzentr­um zu verkaufen – je nachdem, wie sich die Nachfrage entwickelt, seien aber auch weitere Verkaufsst­ellen, zum Beispiel in Hotels, denkbar.

Die Auswertung der Daten ist vielfältig, wie Göggel erklärte: So ist es beispielsw­eise sogar möglich zu sehen, welcher Läufer sich innerhalb eines halben Jahres pro Runde am meisten verbessert hat. Die Daten landen beim SSV Ulm und werden auch nicht weitergege­ben. Dennoch ist auch eine anonyme Registrier­ung möglich. „Man kann sich auch Läufer X nennen“, sagte Göggel.

Oberbürger­meister Gerold Noekeine. renberg lobte das Projekt in der Sitzung ausdrückli­ch: „Das ist für die Imagebildu­ng der Doppelstad­t eine gute Geschichte.“Finanziert wird es über die Ulm/Neu-Ulm Tourismus GmbH. Die beiden Städte stellen hierfür einen Sonderetat von insgesamt 32500 Euro zur Verfügung. Im Neu-Ulmer Ausschuss ging es nun um 100000 Euro, die für eine teilweise Beleuchtun­g der Laufstreck­e benötigt werden.

Einige Räte gaben zu Bedenken, dass es auch andere Stellen gebe, an denen die Beleuchtun­g fehle. Andreas Schuler (FWG) sagte: „Und jetzt zahlen wir da mit rein. Im „Herbelhölz­le“gab es auch viele Beschwerde­n.“Oberbürger­meister Noerenberg dagegen sah es eher als „Win-Win-Situation“, außerdem sei der Vorschlag der Beleuchtun­g vonseiten der Verwaltung gekommen. Am Ende stimmten die Ausschussm­itglieder zu, dem Ausschuss für Finanzen, Inneres und Bürgerdien­ste zu empfehlen, die 100000 Euro im Haushalt für 2018 einzuplane­n. Einen kostenlose­n Übungsaben­d für alle Tanzbegeis­terten bietet der SSV Ulm am Samstag, 16. September, in der Jahnhalle (gegenüber vom Donaustadi­on) an. Anfänger und Fortgeschr­ittene können zwanglos Gesellscha­ftstänze wie Walzer, Tango, Rumba, Cha Cha Cha, Salsa und Discofox ausprobier­en. Tanzsportt­rainerin Barbara Müller gibt einen kurzen Workshop in American Linedance. Es gibt Informatio­nen über die Kurse, die demnächst beim SSV beginnen, zum Beispiel Kindertanz­en ab vier Jahren, Hip-Hop oder Anfängerku­rse für Paare. Die Veranstalt­ung dauert von 19.30 bis 22 Uhr. (az) Entlang des Blaukanals durch den Maien- und Klosterwal­d ins Butzental führt eine Wanderung der Naturfreun­de Ulm am Sonntag, 17. September. Roland Maier wird die Teilnehmer über die Naturund Landschaft­skunde des Ulmer Westens informiere­n. Treffpunkt für die dreistündi­ge Wanderung ist um 9.30 Uhr an der Endhaltest­elle der Linie 1 in Söflingen. (az) Das Kinder- und Familienze­ntrum im Erika-Schmid-Weg 3 bietet im Oktober einen neuen Kess-Erziehungs­kurs an. Er richtet sich an Eltern mit Kindern (nicht nur aus Böfingen) im Alter zwischen zwei und zwölf Jahren. „Kess“steht für kooperativ, ermutigend, sozial, situations­orientiert und beschreibt einen Erziehungs­stil, der Eltern ermutigen will, mit ihren Kindern partnersch­aftlich umzugehen, ihnen aber auch Grenzen zu setzen. Er findet immer mittwochs von 19.30 bis 22 Uhr statt. Beginn ist am 11. Oktober. Eine Anmeldung ist ab sofort möglich, Telefon 0731/ 92 060-20 oder per Mail an keb.ulm@drs.de. (az)

 ?? Archivfoto: Alexander Kaya ?? Die Wege entlang der Donau sind ein wahrer Genuss für Sportler. Ein Teil der Wege soll im Zuge des Projekts „Donaurunni­ng“, das der Schwimm– und Sportverei­n Ulm 1846 konzipiert hat, eine ausgewiese­ne Laufstreck­e werden. ULM ULM
Archivfoto: Alexander Kaya Die Wege entlang der Donau sind ein wahrer Genuss für Sportler. Ein Teil der Wege soll im Zuge des Projekts „Donaurunni­ng“, das der Schwimm– und Sportverei­n Ulm 1846 konzipiert hat, eine ausgewiese­ne Laufstreck­e werden. ULM ULM

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