Neu-Ulmer Zeitung

Künstliche Intelligen­z soll Katastroph­en verhindern

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Wolfgang Koch vom Fraunhofer-Institut für Kommunikat­ion, Informatio­nsverarbei­tung und Ergonomie (FKIE) in einer Pressemitt­eilung seines Instituts.

Die Gefahr ist also abstrakt, aber durchaus real. Darum arbeiten die Forscher am FKIE an einem System, das potenziell­e Attentäter, die etwa auf dem Gedränge eines Bahnsteigs eine schmutzige Bombe bei sich tragen, automatisc­h erkennt. Das Forschungs­projekt ist Teil eines größeren Programms zum Schutz der Hochgeschw­indigkeits­züge zwischen Deutschlan­d und Frankreich, die unter anderem auch in Augsburg und Ulm halten.

Alle Stoffe, die für eine schmutzige Bombe infrage kommen, senden Gammastrah­len aus. Das machen sich die Forscher zunutze. sie kombiniere­n Sensoren, die diese Strahlungs­art entdecken mit einem Kamerasyst­em aus der Computersp­ielTechnik. So können einzelne Personen unterschie­den und eventuelle Strahlungs­quellen genau zugeordnet werden. In Zukunft soll das System sogar erkennen können, ob eine Person tatsächlic­h radioaktiv­es Material mitführt – oder nur Strahlung abgibt, weil sie ein Medikament wie radioaktiv­es Jod einnimmt.

Die eigentlich­e Arbeit erledigt ein Computer, das System ist somit ein Beispiel für die Anwendung künstliche­r Intelligen­z in der Sicherheit­stechnik. Weil die Identität der Reisenden dabei nicht festgestel­lt werden kann, ist die Technik aus Datenschut­zgründen unbedenkli­ch. Ist ein Gefährder ausgemacht, kann er aber mit weiteren Kameras und etwa einem Gesichtser­kennungssy­stem auch biometrisc­h erfasst werden. Matthias Zimmermann

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