Neu-Ulmer Zeitung

Am Samstag geht die Welt unter

Angeblich bohrt sich ein Planet in die Erde. Die Nasa spricht von „Nonsens“

- VON THOMAS SEIBERT

Angela Merkel und Martin Schulz müssen sich keine Mühe mehr geben – denn am Tag vor der Bundestags­wahl, am kommenden Sonntag, ist ohnehin alles vorbei, sagen amerikanis­che Verschwöru­ngstheoret­iker: Am 23. September geht angeblich die Welt unter. Der mysteriöse Planet Nibiru, auch Planet X genannt, wird sich an diesem Tag nach Berechnung­en der selbst ernannten Experten in die Erdkugel bohren. Das Problem ist nur: Nibiru existiert gar nicht.

Vorhersage­n des Weltunterg­angs gehören seit jeher zu den Begleiters­cheinungen vieler Zivilisati­onen. Manche Endzeitpre­diger wollen die Menschen mit der Warnung vor dem nahenden Jüngsten Tag auf den Pfad der Tugend bringen, andere wollen Atombunker für den Vorgarten oder ihre Bücher verkaufen. Gemeinsam ist den Unheils-Prophezeiu­ngen die Behauptung, die angeblich drohende Entwicklun­g sei unabänderl­ich: Alte Schriften, Naturkatas­trophen oder dramatisch­e Himmelszei­chen wie Sonnenfins­ternisse weisen demnach auf das Schicksal des Planeten hin. Nibiru sollte eigentlich schon im Jahr 2003 die Erde sprengen.

Der letzte große Weltunterg­angsHype drehte sich um den 21. De- 2012, der angeblich in einem alten Maya-Kalender als letzter Tag der Erde berechnet wurde. Die Welt ging damals trotz aller Vorhersage­n nicht in Flammen auf. Das soll nun am 23. September nachgeholt werden. Nibiru ist nach den neuesten Verschwöru­ngstheorie­n auf Kollisions­kurs mit der Erde, was von der amerikanis­chen Weltraumbe­hörde Nasa angeblich vor der Menschheit verheimlic­ht wird.

Merkwürdig­e Muster in einem Kornfeld in Großbritan­nien sollen auf die bevorstehe­nde Ankunft von Nibiru hindeuten. Ähnliche Vorhersage­n im Zusammenha­ng mit dem angebliche­n Killerplan­eten waren von der Nasa bereits vor Jahren als Nonsens zurückgewi­esen worden. Wenn Nibiru tatsächlic­h existierte und der Erde so nahe wäre, dass eine Kollision bevorstehe, dann müsste dieser Himmelskör­per mit bloßem Auge zu sehen sein, betont der Nasa-Wissenscha­ftler David Morrison. Doch es gebe nun einmal keinen Planeten X. Solzember che Erklärunge­n tun der Aufregung im Internet keinen Abbruch. Die Nasa lüge wie gedruckt, heißt es in Online-Kommentare­n. In einigen Beiträgen wurde zudem fälschlich­erweise behauptet, die US-Weltraumfo­rscher hätten die Existenz von Nibiru jetzt doch bestätigt.

Der 23. September sei auch deshalb der letzte Tag der Menschheit, weil an diesem Tag die letzte Sonnenfins­ternis in den USA genau 33 Tage zurücklieg­t. Jesus sei schließlic­h 33 Jahre alt geworden, sagt Daebenfall­s vid Meade, frommer Christ, Autor eines Buches mit dem Titel „Ankunft von Planet X 2017“und führender Vertreter der SeptemberT­hese.

Meade stützt sich bei seinen Berechnung­en zudem auf angeblich geheime Botschafte­n der großen Pyramiden von Gizeh und auf Passagen aus der Offenbarun­g, dem letzten Buch der Bibel. Hinzu kommen astronomis­che Konstellat­ionen, die auch in einem mehrere Millionen mal angeklickt­en Video auf Youtube in reißerisch­er Manier beschriebe­n werden. Er verbinde astronomis­che Erkenntnis­se mit Informatio­nen aus der Bibel und komme so auf den 23. September, sagt Meade. Seriöse Bibelforsc­her sind entsetzt. Meade sei ein selbst ernannter Experte, der über Ereignisse rede, die es nicht gebe, sagte der Theologe Ed Steltzer.

Meade verleiht unterdesse­n seinen Voraussage­n eine gewisse Flexibilit­ät für den Fall, dass es doch einen 24. September und damit eine Bundestags­wahl geben sollte. Er spreche nicht vom Weltunterg­ang, sondern von weitreiche­nden Veränderun­gen auf der Erde nach dem Stichtag. Meade sieht eine Reihe von Katastroph­en nach dem 23. September voraus, die das Leben auf der Erde nachhaltig verändern würden. Felix von Jascheroff, 35, bekannt aus „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“, hat seine Freundin Bianca Bos geheiratet. „Der für mich emotionals­te Moment war der, als mein Vater mich mit Tränen in den Augen an Felix übergeben hat“, sagte die 31-jährige Braut der Bunten. Die Hochzeit fand demnach im brandenbur­gischen Altlandsbe­rg statt. Gemeinsame Kinder seien zunächst kein Thema. „Zunächst wollen wir unser Glück zu zweit intensiv genießen“, sagte von Jascheroff. Der „GZSZ“-Schauspiel­er hat bereits aus einer früheren Beziehung zwei Kinder. Er spielt in der seit 2001 John Bachmann.

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Foto: Arte, dpa Wird sich der Planet Nibiru am Samstag in die Erde bohren?
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Foto: dpa Bianca Bos und Felix von Jascheroff ha ben sich das Jawort gegeben.

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