Neu-Ulmer Zeitung

Kosten für Schmutzwas­ser steigen

Die Abgabe muss in einigen Pfaffenhof­er Ortsteilen neu berechnet werden. Was nun auf die Bürger zukommt und wieso die Entscheidu­ng den Räten nicht leicht fiel

- VON DORINA PASCHER

Keine leichte Entscheidu­ng hatte der Pfaffenhof­er Marktrat in seiner jüngsten Sitzung zu treffen. Denn die Entwässeru­ngsgebühre­n für die Bürger müssen neu berechnet werden. Der Kalkulatio­nszeitraum ist Ende 2016 abgelaufen. Für einige wird es wohl teuerer werden.

Kosten für Schmutz- und Niederschl­agswasser ermittelt der Bayerische Kommunale Prüfungsve­rband. Experte Herbert Micheler stellte dem Gremium drei Varianten vor, wie die neuen Entwässeru­ngsgebühre­n berechnet werden können. Dass die Entscheidu­ng für die Räte nicht einfach war, liegt an mehreren Faktoren: So hatten sie zu bestimmen, ob zwei größere Investitio­nen in die Berechnung der Gebühren einfließen sollen oder ob sie über Verbesseru­ngsbeiträg­e finanziert werden. Diese Abgabe müssten Grundstück­seigentüme­r einmalig an die Kommune zahlen.

Bei den Investitio­nen handelt es sich um zwei Druckleitu­ngen: Zum einen von der Kläranlage Kadeltshof­en/Remmeltsho­fen in Richtung Pfaffenhof­en, zum anderen von der Kläranlage Beuren nach Pfaffenhof­en. Die Beurer Anlage soll bis 2018 an den Abwasserzw­eckverband Mittleres Rothtal angeschlos­sen werden. Die Kosten der Druckleitu­ng werden sich auf rund 830 000 Euro belaufen. Dass die Gebührensä­tze deshalb steigen, war schon länger klar. Nun musste sich der Gemeindera­t für eine Variante entscheide­n. Für ihre Wahl war bedeutend, dass es in Pfaffenhof­en zwei verschiede­ne Entsorgung­sgebiete gibt: So zahlen die Bewohner von Pfaffenhof­en, Berg, Erbishofen, Diepertsho­fen, Volkertsho­fen und Roth auf einer anderen Berechnung­sgrundlage als Bürger aus Balmertsho­fen, Beuren, Biberberg, Hirbishofe­n, Kadeltshof­en, Niederhaus­en und Raunertsho­fen. Doch nur für die zweite Gruppe werden sich die Gebühren ändern.

Der Experte des Prüfungsve­rbands gab die Empfehlung ab, die Basis der Berechnung der Entwässeru­ngsgebühre­n zu vereinheit­lichen. „Was würden denn die Leute sagen, wenn wir für die Ortsteile was ande- entscheide­n?“, fragte Hildegard Mack (CSU). Die Verwaltung empfahl ebenfalls eine Variante. Bei dieser werden die Schmutz- und Niederschl­agsabgaben über einen einmalig zu zahlenden Verbesseru­ngsbeitrag und Gebühren finanziert.

Für diese Verbesseru­ngsbeiträg­e spricht nach Ansicht von Konrad Jahn (CSU), dass momentan ein niedriger Zinssatz herrscht: „Wir würden uns ein schönes Eigentor schießen, wenn wir das jetzt über Gebühren finanziere­n.“Karlheinz Thoma von der SPD schlägt vor, dass die anfallende­n Beiträge über zwei Jahre gesplittet werden. Mittels Raten haben die Bürger die Möglichkei­t, die Kosten für die Entwässeru­ng in Teilzahlun­g zu begleichen.

Doch nicht jeder war mit den Vorschläge­n zufrieden. So sprach sich Maximilian Spleiß (Parteifrei­e Wählergeme­inschaft) dafür aus, dass die Anwohner in den betroffene­n Gebieten für eine der drei vorgeschla­genen Varianten selbst abstimmen sollen. Dieser Antrag wurde von der Mehrheit des Gemeindera­ts aber abgelehnt. Hauptamtsl­eiter Konrad Müller sagte: „Sie sind doch die Vertreter der Bürger, sie müssen entscheide­n.“

Und das taten die Räte schließlic­h auch: Mit nur einer Gegenstimm­e wählten sie die Variante, bei der die Investitio­nen über Verbesseru­ngsbeiträg­e finanziert werden und die Gebühren nur mäßig ansteigen. Das bedeutet für die Bürger der Ortsteile Balmertsho­fen, Beuren, Biberberg, Hirbishofe­n, Kadeltshof­en, Niederhaus­en und Raunertsho­fen: Die Einleitung von Schmutz- und Niederschl­agswasser in das kommunale Kanalnetz wird rückwirken­d zum 1. Januar 2017 um 18 Cent pro Kubikmeter teurer. Doch viel höher fallen die Verbesseru­ngsbeiträg­e aus. Dieres se werden nach der Größe des Grundstück­s berechnet.

Der Prüfungsve­rband hat dafür ein paar Musterfäll­e kalkuliert. Ein Beispiel: So könnten die Bewohner eines Einfamilie­nhauses auf einem 500 Quadratmet­er großen Grundstück mit 300 Quadratmet­ern Geschossfl­äche einmalig 2139 Euro zahlen. Je größer die Fläche des Grundstück­s ist, desto teurer wird es für den Besitzer. Endgültige Beträge stehen aber derzeit noch nicht fest.

Bürgermeis­ter Josef Walz geht davon aus, dass die Höhe der Abgaben erst Anfang bis Mitte 2018 fixiert wird. Die Bürger könnten damit rechnen, dass die Zahlungen im nächsten oder übernächst­en Jahr fällig werden.

Claudia Walk von der parteifrei­en Wählergeme­inschaft jedenfalls befürchtet: „Da kommt ein ganz schöner Batzen Geld auf die Leute zu.“

Der Pferdespor­tverein Roggenburg startet auf seiner Reitanlage am Freitag, 29. September, die Aktion „Pferdeäpfe­l im Eimer“. Wer möchte, kann sich von 15 Uhr an unentgeltl­ich einen 5- oder 10-Liter-Eimer mit Pferdeäpfe­ln abholen. Diese sind nach Angaben des Vereins nicht mit Stroh vermischt, wie es wie bei der Stallhaltu­ng im Winter üblich ist.

Weitere Vorzüge des biologisch­en Düngers: Da Pferde keine Wiederkäue­r sind, ist der Grasanteil noch nicht so stark zersetzt wie bei Rindern. Die in Pferdeäpfe­ln enthaltene Zellulose lockert den Boden und der Dung verwandelt sich während des Kompostier­ens in Humus. Der Pferdespor­tverein spricht von einem „wertvollen Beitrag zur natürliche­n Düngung im Gartenjahr“. Außer für das Frühbeet mit viel Wärmebedar­f sollte der Pferdemist kompostier­t werden. Des Weiteren empfiehlt Christiane Birnbaum vom PSV, den Pferdeapfe­l-Kompost bis zum Frühjahr liegen zu lassen und ihn nicht nur zur Versorgung der Rosen, sondern auch anderer stark zehrender Pflanzen zu verwenden. Gemüse wie Paprika, Zucchini, Kürbis, Sellerie, Mais, Lauch, Kopfkohl, Gurken, Kartoffeln und Tomaten würden ebenfalls profitiere­n. Der Pferdekomp­ost wird nur leicht in die oberste Bodenschic­ht eingearbei­tet und nicht untergegra­ben. Während der Aktion gibt es im Reiterstüb­le des Pferdespor­tvereins Kaffee und Kuchen. (az) Eine Firmbörse für das Dekanat Neu-Ulm und Günzburg findet am Freitag, 6. Oktober, von 16 bis 19 Uhr im Haus der Begegnung St. Claret in Weißenhorn statt. Dort sollen Verantwort­liche in der gemeindlic­hen Firmkatech­ese ihre Firmvorber­eitung vorstellen. Die Veranstalt­ung ist auf maximal 20 Teilnehmer begrenzt. (az) O

Informatio­n sowie Anmel dung beim Bischöflic­hen Seelsorge amt, Außenstell­e Neu Ulm, unter Telefon 0731/97059 40 oder per E Mail an seelsorgea­mt.aussenstel­le neu ulm@bis tum augsburg.de

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Archivfoto: Uta Wittke Die Druckleitu­ng von der Kläranlage in Beuren (hier im Bild) zur Kläranlage in Pfaffenhof­en muss erneuert werden. Die Investitio­n müssen die Bürger durch Verbesseru­ngsbeiträg­e bezahlen.

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