Neu-Ulmer Zeitung

Der Erfolg kam für ihn überrasche­nd

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Stuckateur­e in Deutschlan­d gesucht. Motiviert von den positiven Rückmeldun­gen der Arbeit, bewarb sich der 20-Jährige. Um in das Nationalte­am der Stuckateur­e zu gelangen, musste sich der Handwerker­geselle beweisen: „Sie schauten nicht nur darauf, wie sauber du arbeitest“, sagt Kirschmer. „Sondern achteten darauf, ob du menschlich in das Team passt.“Der Blaubeurer konnte überzeugen: Das Nationalte­am der Stuckateur­e nahm ihn als neues Mitglied auf.

Doch das qualifizie­rte ihn noch nicht für die WM in Abu Dhabi. Ein knappes halbes Jahr ist es her, als Kirschmer beim Stuckateur-Ausscheidu­ngswettbew­erb für die World Skills 2017 teilnahm – und gewann. Das kam für ihn überrasche­nd: „Ich bin einfach in den Wettkampf gegangen und habe mein Bestes gegeben.“Ein großer Erfolg: Denn nun ist der 20-Jährige auch Teil des sechsköpfi­gen Nationalte­ams des Deutschen Baugewerbe­s. Die Mannschaft vertritt zusammen mit 36 weiteren Teilnehmer­n Deutschlan­d bei der WM.

Alle zwei Jahre findet die „World Skills“statt. Von 15. bis 18. Oktober messen sich über 1300 Handwerker aus rund 70 verschiede­nen Ländern. Bereits vier Tage vor der Eröffnung wird Kirschmer mit seiner Familie und dem gesamten Team in die Vereinigte­n Arabischen Emirate fliegen. Doch zum Entspannen oder Sightseein­g kommt er nicht. Der Junghandwe­rker will die Tage vor den Wettkämpfe­n nutzen. Er trainiert und nimmt den Gips und den Stuck in Augenschei­n, mit denen er beim Wettkampf arbeitet. Vier Module muss der Geselle bestehen. Unter anderem soll er in vier Stunden eine Wand verputzen und innerhalb von zwei Stunden eine Stuckleist­e erstellen. „Das ist sehr wenig Zeit“, gibt Kirschmer zu bedenken. Doch das Ziel ist vor seinen Augen: Er will eine Medaille mit nach Hause bringen. Der Druck auf ihn wird zunehmend spürbar. „So langsam wird mir bewusst, was für eine Aufgabe ich vor mir habe“, sagt der 20-Jährige. „Meine Aufregung steigt von Tag zu Tag.“

Das Nationalte­am, Familie und Freunde stehen Kirschmer unterstütz­end zur Seite. Der Vater, selbst Stuckateur, ist mächtig stolz auf seinen ateuren hierzuland­e. Doch der Erfolg ist dem 20-Jährigen nicht zu Kopf gestiegen: „Ich bin am liebsten jeden Tag auf der Baustelle.“Das erste Gesellenja­hr hat er nun im Betrieb seines Vaters in Blaubeuren abgeschlos­sen. An den Anfang seiner Lehrzeit kann er sich noch gut erinnern: „Der erste Monat ist hart“, sagt Kirschmer. „Auf der Baustelle herrscht einfach ein anderer Ton.“

Er hofft, dass er bei der Weltmeiste­rschaft seinen Beruf ansehnlich vertritt – denn er liebt seine Arbeit als Stuckateur: „Ich könnte nicht den ganzen Tag in einem Büro vor einem Computer sitzen“, sagt Kirschmer. „Als Handwerker kann man am Ende des Tages sehen, was man erschaffen hat. Das gefällt mir.“

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