Alte Führungsriege gibt nicht kampflos auf
gehandelt, sondern um den Versuch, „durch die Hintertür“Einfluss und Kontrolle bei Alno zurückzugewinnen. So meldete der Küchenhersteller Insolvenz in Eigenverwaltung an. In so einem Verfahren klopfen Firmenchefs bei Gläubigern an und bitten um Hilfe. Doch First Epa war nicht bereit zum Schulterschluss. Stattdessen reichte der Gläubiger beim Amtsgericht einen Antrag auf Beendigung der Eigenverwaltung ein. First Epa warf den neuen Chefs Verfehlungen vor. Das von Tahoe dominierte Management bestritt Verfehlungen und hielt den Ex-Chefs Fehler vor.
Die von den Hastors gestützten Vorstände sahen keine zügige Lösung mehr machbar und beendeten die Eigenverwaltung. Daraufhin nahm der vorläufige Insolvenzverwalter Hörmann die Zügel in die Hand. Hörmann beschreibt die Lage als schwierig und komplex. Man bemühe sich „nach Kräften, eine Fortführungslösung zu erzielen“. Der Investorenprozess laufe noch. „Es haben sich bereits Interessenten für den Erwerb gefunden, die die Alno-Unternehmen auf Herz und Nieren überprüfen.“
Möglich ist, dass die 400-Mitarbeiter-Konzerntochter Wellmann aus Enger (Nordrhein-Westfalen) und die andere, 230 Mitarbeiter starke Tochter Pino aus SachsenAnhalt einzeln verkauft werden. Kann Alno also doch noch das Ruder rumreißen? Ist der Massekredit ein Zeichen der Hoffnung? „Es wäre zu wünschen“, sagt ein Küchenexperte, der seinen Namen nicht in Zusammenhang mit dem AlnoSchlamassel lesen möchte. „Aber das Vertrauen seiner Kunden und Lieferanten hat Alno eigentlich aufgebraucht.“