Neu-Ulmer Zeitung

Ihre Ideen werden lebendig

Milena Baisch ist Theateraut­orin. Was sie genau macht und warum sie manchmal besonders aufgeregt ist, erzählt sie nun auf Capito

- VON KARLOTTA EHRENBERG Wie geht es dann weiter? Arbeiten Sie immer allein?

Am Ende eines Theaterstü­ckes ertönt für die Schauspiel­er meist großer Applaus. Aber wer denkt sich die tollen Geschichte­n, die sie spielen, eigentlich aus? Es sind Menschen wie Milena Baisch. Die Autorin schreibt Theaterstü­cke für Kinder. Milena Baisch: Zuerst schreibe ich alles auf, was mir zu dem Thema einfällt, ganz durcheinan­der. Dabei entstehen Ideen zu der Handlung und den Figuren. Im nächsten Schritt mache ich mir Gedanken zu der Struktur. In einem Stück erzähle ich zum Beispiel von einem Mädchen, das von Haus zu Haus zieht. Jede Wohnung wird in einer Szene erzählt. Diese Situatione­n schreibe ich dann ganz genau auf. Milena: Nein. Ein Theaterstü­ck entsteht meist mit anderen. Bei meinem letzten Stück habe ich sehr eng mit dem Regisseur (gesprochen: reschisör) zusammenge­arbeitet. Außerdem habe ich meinen Text mit dem Autoren diskutiert, der die Liedtexte dafür geschriebe­n hat. Und auch die Dramaturgi­n, welche die Stücke für das Theater aussucht, liest und redet mit. Sie ist so ein bisschen wie eine Deutschleh­rerin, die einem rät, wie man seine Geschichte noch besser schreiben kann. Milena Baisch: Sehr lange! Ich sitze zwischen sechs und neun Monate an einem Stück. Milena Baisch: Ganz komisch! Wenn ich schreibe, stelle ich mir ja alles schon genau im Kopf vor. Die Regisseure haben aber ihre eigenen Vorstellun­gen. Und so wird vieles anders. Das ist ein bisschen so, wie wenn man einen Film sieht, der auf einem Roman basiert, den man schon gelesen hat. Da denkt man oft: Das habe ich mir jetzt aber anders vorgestell­t! Aber es ist auch ein tolles Gefühl, weil meine Ideen auf einmal lebendig werden.

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Illustrati­on: Anna Penkner, Renate Pommerenin­g

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