So verteilen Sie das Internet im ganzen Haus
Router verbinden Rechner und Smartphone mit dem heimischen Netz. Oft liefert der Provider das Gerät gleich mit. Das ist nicht immer die beste Lösung. Tipps von Experten
Die meisten Internetanbieter vermieten zum neuen Anschluss auch gleich den passenden Router. Seit rund einem Jahr gilt allerdings die Router-Freiheit – das bedeutet, dass sich die Kunden auch selbst einen Router kaufen können. Provider dürfen nicht mehr vorschreiben, welches Gerät genutzt werden muss. Das war vor allem bei Kabelanbietern der Fall. Sie müssen inzwischen alle Zugangsdaten offenlegen, damit Kunden einen beliebigen Router installieren können.
Doch wozu braucht man das blinkende Gerät eigentlich? Ein Router verteilt erhaltene Daten zwischen den Geräten. Im Klartext: Er baut die DSL- oder WLAN-Verbindung im Haus oder der Wohnung auf und spielt auch eine Rolle bei der Surfgeschwindigkeit. Im Handel gibt es unterschiedliche Modelle. Für das Kabelnetz braucht man etwa einen anderen Router als für DSL.
Welche technischen Daten für den jeweiligen Anschluss zulässig sind, erfährt man vom Betreiber. Da lohnt ein Blick in den eigenen Vertrag, die AGB oder ein Anruf bei der Kundenhotline. Manche Anbieter stellen ihren Kunden die Daten unaufgefordert bereit. Bei anderen müssen Kunden zunächst anrufen und ihren Router anmelden. Vodafone bietet die Aktivierung des Routers beispielsweise auch online an. Notwendige Informationen finden Verbraucher dann im Kundenforum.
Vor dem Kauf eines neuen Routers sollte man sich fragen: Wie muss das WLAN reichen? Wollen mehrere Familienmitglieder gleichzeitig Filme streamen? Worauf lege ich Wert beim Telefonieren? Wer unschlüssig ist, kann sich auch im Fachgeschäft beraten lassen.
In jedem Fall sollte der Router WLAN unterstützen. Zudem sollte das Gerät einen gewissen FrequenzStandard erfüllen, erklärt Thorsten Neuhetzki vom Online-Portal „teltarif.de“. „Besser ist, wenn der Router WLAN-Dualband unterstützt, also 2,4 und 5 Gigahertz (GHz), sowie WLAN AC, sagt er. Die beiden Frequenzbereiche haben unterschiedliche Vor- und Nachteile. Das eine hat eine größere Reichweite, das andere ist schneller. Das Dualband verbindet beides.
Weitere Zusatzfunktionen sind zum Beispiel die Möglichkeit, USBSticks oder Netzwerk-Festplatten anzuschließen. Manche Router steuern sogar intelligente Heizungsthermostate, die per App bedient werden können. Auch für die Telefonie gibt es Zusatzfunktionen, sagt Robert Spanheimer vom Branchenverband Bitkom: „Einige Geräte bieten etwa einen Anrufbeantworter oder unterstützen Schnurlostelefone.“Wer Extrawünsche hat, muss aber in der Regel auch mehr bezahlen.
Neuhetzki rät bei einfachen Geräten, die bei Vertragsabschluss mitgeliefert werden, zur Vorsicht: „Die Kunden sollten in jedem Fall überprüfen, ob das Gerät über WLAN verfügt“, sagt er. Manche Anbieter stellen nur einfache Modems zur Verfügung – für WLAN brauchen die Nutzer dann noch ein zusätzliches Gerät. Bitkom sieht das anders: Die Geräte der Anbieter seien für Durchschnittsnutzer empfehlenswert. „Im Einzelnen kommt es darauf an, für welche Anwendungen der Router benötigt wird“, sagt Spanheimer.
Viele mitgelieferte Router haben auch eigene Software an Bord, die auf das Netz abgestimmt ist und Extrafunktionen bietet. Neuhetzki nennt ein Beispiel: „Kunden, die bei sich Hotspots zulassen, können auch Hotspots bei anderen Kunden ohne Mehrkosten nutzen.“Geräte der Netzanbieter können aber auch in ihrer Funktion beschnitten sein.
Zum Surfen im Netz reichten Miet-Router zwar, „wer aber ein Multitalent statt nur ein Brot-undButter-Gerät sucht, für den lohnt sich der Kauf eines eigenen Routers“, heißt es im Test. Der Vorteil am Mietgerät: Geht es kaputt, muss es der Anbieter ersetzen.
Ganz neu sind Router, die das Internet auch via Funk (siehe Bericht unten) oder kombiniert – Festnetz und Funk – im Haus verteilen. Beispiele sind Vodafones Gigacube oder die Fritzboxen 6820 und 6890 LTE von AVM. Der Speedport Hybrid der Telekom kann sogar DSL- und LTE-Verbindungen bündeln. Wer sich für diese Lösungen entscheidet, kann häufig auch externe Antennen für besseren Empfang anschließen. Es ist aber auch möglich, den PC mit einem LTE-Smartphone (Tetheweit ring) oder einem USB-LTE-Stick zu verbinden.
Wer Geld sparen möchte, findet auch Angebote für gebrauchte Router. Doch dabei ist Vorsicht geboten: „Gebrauchte Kabelrouter können ein Problem sein, wenn die MAC-Adresse noch beim Anbieter für den alten Kunden hinterlegt ist“, sagt Neuhetzki. Zudem könnte das Gerät nicht mehr aktuell sein in Bezug auf WLAN-Standards und -Einstellungen.
„Auch im Hinblick auf den Dauerbetrieb und die Nicht-Garantie würde ich davon abraten, wenn man nicht gerade einen 20-Euro-Router bekommt, der bei einem Ausfall des eigenen Routers erst einmal zum Überbrücken dient“, so der Redakteur. Bei jüngeren Geräten könnte sich ein Kauf hingegen lohnen. Mit ihnen kann man aus der Ferne Türen öffnen oder den Kilometerstand checken: Doch Auto-Apps senden meist ohne Wissen des Nutzers mehr Daten als nötig an den Hersteller selbst und an Dritte. Zu diesem Urteil kommt die Stiftung Warentest, die 13 Anwendungen von Herstellern untersucht hat (testAusgabe 10/17). Was für Daten das sind und was mit ihnen geschieht, bleibe oft im Dunkeln. Und: „Klare, verständliche Datenschutzerklärungen liegen für keine der Apps vor“, kritisieren die Experten.
Bei den Datenschutz-Infos stellten sie deutliche oder sehr deutliche Mängel fest. Das Datensendeverhalten wurde bei allen Anwendungen als kritisch eingestuft. Sicher vor der Schnüffelei sei derzeit meist nur, wer auf den Zusatzkomfort der Apps einfach verzichtet – oder inkognito mit einem älteren Wagen unterwegs ist. Microsoft hat die Online-Version seiner Bürosoftware-Suite Office überarbeitet. Neu gestaltet worden ist insbesondere die Startseite von Office 365, auf der Nutzer zum Beispiel schneller zwischen den WebApps von Word über Outlook bis zu Powerpoint wechseln können. Mit einer schnelleren und übersichtlicheren Ergebnisauflistung soll auch die Suchfunktion verbessert worden sein. Außerdem gibt es nun auf der Startseite eine Auflistung, welche Dokumente wann und von wem zuletzt bearbeitet wurden. Office-365-Kunden werden die Änderungen aber nicht alle auf einen Schlag sehen, weil das Update nach und nach ausgerollt wird.