Seit 60 Jahren Fleischer mit Leib und Seele
Ministerium zeichnet Josef Ritter für lange Karriere bei der Platzmetzgerei Kühle aus
Er war noch nicht einmal 14 Jahre alt, als er seine Lehrstelle beim Platzmetzger Kühle in Weißenhorn antrat. Wohlgemerkt: Das war im Jahre 1957. Heute, 60 Jahre später, ist Josef Ritter noch immer in dem Traditionsbetrieb anzutreffen. Zu diesem beeindruckenden Dienstjubiläum hat der 74 Jahre alte Fleischer aus Schießen eine Auszeichnung von hoher Stelle erhalten: Staatssekretär Johannes Hintersberger hat Ritter am Mittwoch in der Residenz in München eine Ehrenurkunde des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales überreicht.
Ritter war über diese Auszeichnung in feierlichem Rahmen sehr überrascht – und auch sehr erfreut. „Ich habe Spaß an der Arbeit. Und körperlich bin ich auch noch gut beieinander“, sagt er. Wenn Not am Mann sei, helfe er noch gelegentlich in der Metzgerei mit. Vor allem im Sommer sei seine Unterstützung gefragt, etwa beim Grillen und beim Partyservice. Auch wenn es darum gehe, Wild im Allgäu abzuholen, mache er sich auf den Weg.
Bei der Ehrungsfeier ging der Augsburger Hintersberger in einer Laudatio auf den Lebenslauf des fleißigen Fleischers ein. Demnach war er nach den ersten Wochen im Betrieb noch der Meinung, dass das Metzgerhandwerk wohl nichts für ihn sein. Doch ein offenbar überzeugendes Gespräch mit seinem damaligen Chef Joachim Kühle brachte ihn davon ab, seine Lehre abzubrechen. Und tatsächlich ist er sein ganzes Berufsleben lang der Platzmetzgerei treu geblieben.
Schon früh hat Ritter Verantwortung im Betrieb übernommen und bekam bereits im 19. Lebensjahr den Posten des Erstgesellen in der Metzgerei. „Mit großem Gewissen haben Sie Ihr umfangreiches Wissen an unzählige Auszubildende weitergegeben, getreu dem Motto: Aus jedem Kerle muss was werden“, sagte Hintersberger. Wobei an dieser Stelle hinzuzufügen sei, dass bislang nur männliche Azubis von Ritter ausgebildet wurden.
Stets hoch konzentriert, mit innerer Ruhe und einem nicht zu toppenden Arbeitstempo – das zeichne den Geehrten selbst bei hohem Arbeitsanfall aus. Was dem Staatsministerium ebenfalls imponiert hat: In den vielen Berufsjahren hat Ritter jeden Wandel mitgetragen, um die seit vier Generationen, seit 1845, bestehende Metzgerei wettbewerbsfähig in die Zukunft zu führen. Als Beispiele nennt die Laudatio technische Herausforderungen, aber auch neue Geschäftsfelder wie Catering, mobiler Verkauf und die Herstellung von Feinkost-Konserven.
Als Ausgleich zum Beruf hat es Ritter als begeisterten Bergsteiger stets in die Natur gezogen. Das Angeln, insbesondere das Hochseefischen in Norwegen, zählt zu Ritters Hobbys. Zudem ist er Sportschütze und vereidigter Feldgeschworener der Gemeinde Roggenburg. Aus Sicht der Inhaberfamilie Kühle ist „Sepp einfach ein einzigartiger Typ.“Der Staatssekretär zollte ihm zum Schluss der Ansprache seinen Respekt für eine „beeindruckende Lebensleistung.“
Neben seinem Dienstjubiläum hatte der 74-Jährige in diesem Jahr schon einen weiteren wichtigen Grund zu feiern: die Goldene Hochzeit mit seiner Frau Hanne. Das Ehepaar hat zwei Töchter, die allerdings nie dem Vorbild ihres Vaters folgten und ganz andere Berufe ergriffen. Nach der „Diamantenen Hochzeit“mit seinem Arbeitgeber will Ritter nach eigenen Angaben aber doch bald in den verdienten Ruhestand gehen.
Der Brand eines Stadels in Rennertshofen hat am Donnerstag zu einem Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr geführt. Mehr als 100 Einsatzkräfte waren am Morgen ausgerückt, um den landwirtschaftlich genutzten Stall zu löschen. Drei Anwohner – eine Frau und zwei Männer – sowie zwei Feuerwehrmitglieder erlitten dabei laut Polizei leichte Rauchvergiftungen, die noch vor Ort behandelt wurden.
Nach Auskunft von Kreisbrandrat Bernhard Schmidt war das Feuer gegen 7.45 Uhr aus noch ungeklärter Ursache ausgebrochen. Die 27 Rinder und drei Schweine, die im Stadel untergebracht waren, konnten von der Feuerwehr vor den Flammen gerettet werden. Sie wurden rechtzeitig auf eine benachbarte Wiese getrieben und sind allesamt wohlauf.
Nach ersten Schätzungen der Polizei entstand am Stadel ein Gesamtschaden von rund 100000 Euro. Da die Brandursache noch nicht geklärt ist, hat die Kriminalpolizei NeuUlm die weiteren Ermittlungen vor Ort übernommen.
Wie Kreisbrandrat Bernhard Schmidt außerdem mitteilte, war ein Mitglied der Nordholzer Feuerwehr auf dem Weg zum Einsatzort in Rennertshofen in einen Unfall verwickelt. Genauere Umstände waren gestern noch nicht bekannt. (mash)