Die Last mit dem Verkehr
Einige Anwohner fordern mehr Kontrollen. Zudem sorgt Lkw-Lärm im Brühl für Dauerärger. Manche fürchten, es kommt noch schlimmer
Der fahrbare Untersatz wird oft nur wertgeschätzt, wenn es der eigene ist. Dies war auch bei der Bürgerversammlung in Senden zu erleben. Vor allem zum Thema Straßenverkehr machten sich die Zuhörer am Mittwochabend Luft. Die Stadtverwaltung wolle sich jetzt vor Ort mit den neuralgischen Punkten befassen, kündigte Bürgermeister Raphael Bögge an.
Wegen Lärmbelastung durch immer mehr Lastwagen-Verkehr sei die Wohnqualität in der Isarstraße stark gesunken, beklagte sich ein Sendener bei der Versammlung im Saal des Bürgerhauses. „Mit dem Nachbarn ist im Garten keine Unterhaltung mehr möglich“, so ein Mann, er habe sich wegen des wachsenden Verkehrs schon mehrfach ans Rathaus gewandt – ohne Erfolg. Und es brauche dringend mehr Geschwindigkeitsmessungen. „Wir haben pro Stunde 25 Lkw in der Straße – alles 40-Tonner“, pflichtete ein anderer Anwohner des Brühls bei.
Das Problem bestehe vor allem durch das Gewerbegebiet, in das die Lastwagen durch Siemens- und Daimlerstraße fahren. „Wenn ich höre, dass dann noch die Unternehmen Mayser und Bredent in die St.Florian-Straße kommen sollen, wird mir angst und bang“, so der Mann. Es müsse auch etwas für die Infrastruktur getan werden, anstatt immer nur zu genehmigen, forderte eine weitere Sendenerin. Diese Probleme wolle die Verwaltung bei einem Ortstermin genauer untersuchen, so Rathauschef Bögge. Auf einen eigenen Ortstermin verwies er auch, als es um den Radweg an der Daimlerstraße ging, an dessen Ende sich nach Meinung eines Nachbarn wieder gefährliche Situationen abspielten. Denn viele Radler führen von dort ungebremst auf die Siemensstraße hinaus.
Zu hohe Geschwindigkeiten seien auch ein Problem in der Illerstraße, wo die Sendener Grundschule liegt, bemerkte eine weitere Zuhörerin. Es genüge nicht, dort vier Wochen lang Geschwindigkeitstafeln aufzustellen, die Kontrollen müssten dichter sein. „Rausbrettern“würden die Autofahrer ebenfalls an der Sonnenstraße, wo eigentlich Tempo 30 vorgesehen sei, so ein Anwohner. Außerdem störte ihn ein neu gebautes Mehrfamilienhaus in der Nachbarschaft. Er müsse nun tagsüber in der Küche Licht anmachen, sagte der Mann, während die Beleuch- tung um den Neubau nachts viel zu hell sei. Die Stadtbaumeisterin, so Bögge, werde sich der Sache annehmen. Bezüglich der Neugestaltung des Bahnhofsumfelds in der Innenstadt wollte Bögge in der Versammlung keine Einzelheiten nennen. Diesbezüglich würden jetzt Gespräche mit der Bahn geführt. Zu gegebener Zeit „werden wir das öffentlich besprechen“, so Bögge, „wir müssen zu einem gemeinsamen Ergebnis kommen.“
Dauern werde es auch noch, bis ein Konzept für den InnenstadtUmbau stehe, erklärte er. Zu den bisherigen Maßnahmen für mehr Aufenthaltsqualität zählte er das Aufstellen grauer Stühle nahe dem Bürgerhaus. „Unser Mut wurde beimmer lohnt“, so der Verwaltungschef dazu, denn „sie sind alle noch da.“Die blau-gelben Exemplare aus dem Vorjahr waren schließlich allzu schnell verschwunden.
Zudem stellte Bögge die neue Grundstückspolitik heraus, die unter anderem vorsieht, Bauland nach einem Einheimischen-Modell zu vergeben und vorrangig Flächen zu entwickeln, die der Kommune gehören. Die Stadt investiere jetzt unter anderem in Sonnenschutz vor der Stadtparkbühne und ein neues Regenrückhaltebecken im Park, führte Bögge weiterhin aus. Es soll 2018 gebaut werden. Wesentlich sei es jetzt auch, ein städtisches Friedhofskonzept zu erarbeiten und umzusetzen.
Am morgigen Samstag, 7. Oktober, tritt Harmonika Weltmeister René Kogler im Josef-Cardijn-Haus in Vöhringen auf. Für das Konzert, das um 19.30 Uhr beginnt, hat die Neu-Ulmer Zeitung fünfmal zwei Karten verlost. Gewonnen haben: Peter Hiller (Nersingen), Hildegard Rieger (Weißenhorn), Rainer Schönle (Pfaffenhofen), Marianne Lang (Weißenhorn), Franz Hallaschka (Senden). Für die fünf Gewinner sind jeweils zwei Karten an der Abendkasse hinterlegt.
Kogler zeigt bei seinen Konzerten „die weite Welt der Harmonika“. Der Steirischen Harmonika entlockt er nicht nur das volkstümliche Repertoire, sondern auch Latino- oder Rock-Anleihen. (az)