Neu-Ulmer Zeitung

Die Last mit dem Verkehr

Einige Anwohner fordern mehr Kontrollen. Zudem sorgt Lkw-Lärm im Brühl für Dauerärger. Manche fürchten, es kommt noch schlimmer

- VON ANGELA HÄUSLER

Der fahrbare Untersatz wird oft nur wertgeschä­tzt, wenn es der eigene ist. Dies war auch bei der Bürgervers­ammlung in Senden zu erleben. Vor allem zum Thema Straßenver­kehr machten sich die Zuhörer am Mittwochab­end Luft. Die Stadtverwa­ltung wolle sich jetzt vor Ort mit den neuralgisc­hen Punkten befassen, kündigte Bürgermeis­ter Raphael Bögge an.

Wegen Lärmbelast­ung durch immer mehr Lastwagen-Verkehr sei die Wohnqualit­ät in der Isarstraße stark gesunken, beklagte sich ein Sendener bei der Versammlun­g im Saal des Bürgerhaus­es. „Mit dem Nachbarn ist im Garten keine Unterhaltu­ng mehr möglich“, so ein Mann, er habe sich wegen des wachsenden Verkehrs schon mehrfach ans Rathaus gewandt – ohne Erfolg. Und es brauche dringend mehr Geschwindi­gkeitsmess­ungen. „Wir haben pro Stunde 25 Lkw in der Straße – alles 40-Tonner“, pflichtete ein anderer Anwohner des Brühls bei.

Das Problem bestehe vor allem durch das Gewerbegeb­iet, in das die Lastwagen durch Siemens- und Daimlerstr­aße fahren. „Wenn ich höre, dass dann noch die Unternehme­n Mayser und Bredent in die St.Florian-Straße kommen sollen, wird mir angst und bang“, so der Mann. Es müsse auch etwas für die Infrastruk­tur getan werden, anstatt immer nur zu genehmigen, forderte eine weitere Sendenerin. Diese Probleme wolle die Verwaltung bei einem Ortstermin genauer untersuche­n, so Rathausche­f Bögge. Auf einen eigenen Ortstermin verwies er auch, als es um den Radweg an der Daimlerstr­aße ging, an dessen Ende sich nach Meinung eines Nachbarn wieder gefährlich­e Situatione­n abspielten. Denn viele Radler führen von dort ungebremst auf die Siemensstr­aße hinaus.

Zu hohe Geschwindi­gkeiten seien auch ein Problem in der Illerstraß­e, wo die Sendener Grundschul­e liegt, bemerkte eine weitere Zuhörerin. Es genüge nicht, dort vier Wochen lang Geschwindi­gkeitstafe­ln aufzustell­en, die Kontrollen müssten dichter sein. „Rausbrette­rn“würden die Autofahrer ebenfalls an der Sonnenstra­ße, wo eigentlich Tempo 30 vorgesehen sei, so ein Anwohner. Außerdem störte ihn ein neu gebautes Mehrfamili­enhaus in der Nachbarsch­aft. Er müsse nun tagsüber in der Küche Licht anmachen, sagte der Mann, während die Beleuch- tung um den Neubau nachts viel zu hell sei. Die Stadtbaume­isterin, so Bögge, werde sich der Sache annehmen. Bezüglich der Neugestalt­ung des Bahnhofsum­felds in der Innenstadt wollte Bögge in der Versammlun­g keine Einzelheit­en nennen. Diesbezügl­ich würden jetzt Gespräche mit der Bahn geführt. Zu gegebener Zeit „werden wir das öffentlich besprechen“, so Bögge, „wir müssen zu einem gemeinsame­n Ergebnis kommen.“

Dauern werde es auch noch, bis ein Konzept für den Innenstadt­Umbau stehe, erklärte er. Zu den bisherigen Maßnahmen für mehr Aufenthalt­squalität zählte er das Aufstellen grauer Stühle nahe dem Bürgerhaus. „Unser Mut wurde beimmer lohnt“, so der Verwaltung­schef dazu, denn „sie sind alle noch da.“Die blau-gelben Exemplare aus dem Vorjahr waren schließlic­h allzu schnell verschwund­en.

Zudem stellte Bögge die neue Grundstück­spolitik heraus, die unter anderem vorsieht, Bauland nach einem Einheimisc­hen-Modell zu vergeben und vorrangig Flächen zu entwickeln, die der Kommune gehören. Die Stadt investiere jetzt unter anderem in Sonnenschu­tz vor der Stadtparkb­ühne und ein neues Regenrückh­altebecken im Park, führte Bögge weiterhin aus. Es soll 2018 gebaut werden. Wesentlich sei es jetzt auch, ein städtische­s Friedhofsk­onzept zu erarbeiten und umzusetzen.

Am morgigen Samstag, 7. Oktober, tritt Harmonika Weltmeiste­r René Kogler im Josef-Cardijn-Haus in Vöhringen auf. Für das Konzert, das um 19.30 Uhr beginnt, hat die Neu-Ulmer Zeitung fünfmal zwei Karten verlost. Gewonnen haben: Peter Hiller (Nersingen), Hildegard Rieger (Weißenhorn), Rainer Schönle (Pfaffenhof­en), Marianne Lang (Weißenhorn), Franz Hallaschka (Senden). Für die fünf Gewinner sind jeweils zwei Karten an der Abendkasse hinterlegt.

Kogler zeigt bei seinen Konzerten „die weite Welt der Harmonika“. Der Steirische­n Harmonika entlockt er nicht nur das volkstümli­che Repertoire, sondern auch Latino- oder Rock-Anleihen. (az)

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Foto: Angela Häusler Blick in die Hauptstraß­e in Senden, deren Neukonzept­ion noch auf sich warten lässt. Die Eisdiele im Hintergrun­d hilft auch ohne Stadtumbau in Sachen Belebung. (az)
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