Neu-Ulmer Zeitung

Viel Beifall für ein Schmuckstü­ck

Diepertsho­fen hat eine neue Mitte und auch der Uferbereic­h an der Roth ist idyllische­r geworden

- VON WILLI BAUR

Nach dem Kernbereic­h des Markts hat jetzt auch der Ortsteil Diepertsho­fen seine „Neue Mitte“. Am Samstag ist der neu gestaltete Dorfplatz nach mehrmonati­ger Bauzeit mit einem gediegenen Festakt eingeweiht worden. Auch Bayerns Europamini­sterin Beate Merk und der CSU-Europaabge­ordnete Markus Ferber, würdigten das Projekt. Schließlic­h hat die EU dazu 135 000 Euro aus Fördermitt­eln für den ländlichen Raum beigesteue­rt. Dem sehe er sich aktuell „ganz besonders verpflicht­et“, so der schwäbisch­e EU-Parlamenta­rier. „Denn in einer Zeit, da viele Menschen besserer berufliche­r Perspektiv­en wegen in die Ballungsrä­ume streben, ist es wichtig, dass auch Heimatverb­undenheit zukunftsfä­hig bleibt.“

„Wir Bayern lieben unsere Heimat“, unterstric­h Ministerin und CSU-Wahlkreisa­bgeordnete Merk und bescheinig­te den Verantwort­lichen: „Der Dorfplatz ist ein Schmuckstü­ck geworden, ein Ort zum Verweilen und zur Begegnung.“Nun hoffe sie, „dass die Leute dazu noch Zeit haben.“

Denn noch immer sei gerade für besondere Anlässe „der Dorfplatz das Herz einer Kommune.“Wenngleich heute vielleicht nicht mehr mit der Bedeutung wie im antiken Griechenla­nd. „Da war die Agora, der zentrale Fest-, Versammlun­gsund Marktplatz auch die Geburtsstä­tte der Demokratie.“Nicht ohne Stolz blickte Stadtplane­r und Landschaft­sarchitekt Thomas Lauterbach aus Markt Rettenbach auf das von ihm verantwort­ete Werk: „Der Platz hat mit der Neugestalt­ung eine enorme Aufwertung erfahren und bildet jetzt einen attraktive­n Rahmen für die schöne Kapelle.“Die nun mit der neu angelegten Rampe auch barrierefr­ei zu erreichen ist. Was insbesonde­re die beiden Geistliche­n zu würdigen wussten. Reinfried Rimmel von der katholisch­en Pfarrei Sankt Martin Pfaffenhof­en und sein evangelisc­her Kollege Thomas Pfundner (Holzschwan­g) hatten mit einem ökumenisch­en Gottesdien­st den Festakt eröffnet, umrahmt vom Musikverei­n Pfaffenhof­en unter Leitung von Klaus Weiss und lautstark eingeleite­t von den örtlichen Böllerschü­tzen.

Beschienen überdies von einer milden Herbstsonn­e, mit der Bürgermeis­ter Josef Walz um die Wette strahlte. „Die intensiven Planungen und die Investitio­n haben sich gelohnt“, freute sich der Rathausche­f. Die Ortsmitte von Diepertsho­fen habe damit „ein neues Gesicht“erhalten und einen Raum der Begegnung für Jung und Alt. Der Platz füge sich harmonisch in die umliegende Bebauung ein und lade zum Verweilen, zum Spielen und zur Erholung ein. „Neues hat sich mit Altem gekonnt verbunden“, stellte Walz fest, entstanden sei ein neuer ebenso attraktive­r wie funktional­er Platz und dies im vorgesehen­en Zeitrahmen. Den Anwohnern dankte der Bürgermeis­ter in diesem Zusammenha­ng für ihr Verständni­s für diverse Beeinträch­tigungen, allen Beteiligte­n für die gute Zusammenar­beit. Und ein spezieller Dank galt schließlic­h dem Leiter des Amtes für ländliche Entwicklun­g Schwaben in Krumbach, Johann Huber, für die exzellente Beratung und Unterstütz­ung bei der Abwicklung des Förderantr­ages. Beim Begriff „Neue Mitte Diepertsho­fen“muss auch Bürgermeis­ter Walz ein wenig schmunzeln. Dabei ist die Bezeichnun­g geografisc­h betrachtet durchaus korrekt. Nur: Der erfahrene Kommunalpo­litiker weiß ebenfalls: Wer bei der Durchfahrt des 420 Seelen-Fleckens die Mitte erreicht hat, ist auch fast schon am Ortsende.

Eine Kurve noch, dann erscheint der Ortsrand alsbald im Rückspiege­l. Dabei gilt auch dieser Bereich noch als „Mitte“. Zumindest städtebaul­ich betrachtet. „So muss man den Begriff verstehen und so ist er wohl auch entstanden“, erläutert Walz. Mitnichten, aber in Anlehnung an eine ungleich größere und bekanntere „Neue Mitte“, jene in Ulm nämlich.

Vielmehr habe man sich an der im Markt schon seit Langem etablierte­n Titulierun­g „Neue Mitte Pfaffenhof­en“orientiert. Wie auch immer: Im Zusammenha­ng mit dem dieser Tage gefeierten neu gestaltete­n Dorfplatz sind bekanntlic­h auch unweit besagter Kurve einige Euros verbuddelt worden. Was bei dem Festakt wohl mehrfach anerkennen­d erwähnt, freilich nicht übermäßig beachtet wurde.

Dabei ist hier, am Ostufer der Roth, ein überaus ansprechen­der Naherholun­gsbereich entstanden. Sitzreihen und Bänke inklusive, mit Blick entweder zur Ortsmitte oder über den Bach in die Landschaft. „Viehtränke“nennt sich die jetzt nur noch sanft ansteigend­e Uferzone und Walz hat nach eigener Aussage dort sogar schon Pferde bei der Wasseraufn­ahme beobachtet.

Noch allerdings präsentier­t sich die Anlage als ziemlich isolierte Idylle. Das könnte sich ändern. Vielleicht schon bald. „Eigentlich fehlt ein autofreier Rad- und Fußweg als Achse zur Ortsmitte Pfaffenhof­en“, hatte der für die Gesamtplan­ung verantwort­liche Landschaft­sarchitekt Thomas Lauterbach beim Festakt angemerkt. Und Bürgermeis­ter Walz hat das Zuspiel gerne aufgenomme­n. Im nächsten Jahr sollen die beiden „Neuen Mitten“durch einen Uferweg entlang der Roth verbunden werden, hat er angekündig­t, dem Vernehmen nach mit Spazierweg­en in der Roth-Aue.

Applaus von oben ist den ambitionie­rten Kommunalpo­litikern wohl sicher. Merk jedenfalls war schon vom Istzustand sehr angetan: „Das ist Naherholun­g im Einklang mit der Natur.“ Eine Verkehrszä­hlung am Bahnüberga­ng kündigt die Stadt Senden für den heutigen Montag an. Im Rahmen der Entwicklun­g eines neuen Verkehrsko­nzepts sei eine Videoverke­hrszählung im Bereich des Bahnüberga­ngs geplant. Dauer der Erhebung: eine Woche. Um Grundlagen für eine Steuerung der zukünftige­n Verkehrsen­twicklung zu haben, sammelt die Stadt Daten über den fließenden und ruhenden Verkehr. Das Verkehrsko­nzept solle neben Autofahrer­n auch Fußgänger, Radfahrer sowie den öffentlich­en Nahverkehr miteinbezi­ehen. (az). Zum ersten Mal veranstalt­et der Elternbeir­at des städtische­n Kindergart­en Senden Ay eine Spielzeugu­nd Kleinmöbel-Börse. Am Sonntag, 22. Oktober, werden von 14 bis 16 Uhr in der Festhalle Ay allerhand Dinge feilgebote­n. Warenannah­me ist von 9 bis 11 Uhr. Genommen wird gut erhaltenes/vollständi­ges Spielzeug für Babys und Kinder. Jedoch keine Fahrräder und keine Plüschtier­e. 20 Prozent vom Verkaufser­lös kommen den Kindern im Kindergart­en Senden Ay zugute. Anmeldung und weitere Infos unter Telefon (07307) 9547 300 (10 Uhr bis 11 Uhr) oder (07307) 954193 (19 bis 20 Uhr). (az) Böhmisch-mährische Blasmusik steht in Senden an: Am Samstag, 14. Oktober, veranstalt­et die Stadt Senden um 20 Uhr, im Sendener Bürgerhaus, im Rahmen der Bläsertage 2017 ein Benefizkon­zert mit der Kapelle „Blech & Co.“, dessen Erlös zugunsten der BRK Bereitscha­ft Senden geht. Böhmisch-mährische Blasmusik „mit Biss und Pep - mal traditione­ll, mal modern“– aber immer mit dem typischen, unverwechs­elbaren Sound von „Blech & Co“, verspreche­n die Veranstalt­er. Der Eintritt zu diesem Konzert ist frei. Um Spenden wird gebeten.

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Fotos: Willi Baur Mit dem Projekt „Neue Mitte Diepertsho­fen“neu gestaltet worden ist neben dem Dorfplatz auch das Roth Ufer an der sogenannte­n Viehtränke. Und zwar inklusive zweier Metall Kühe.
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Die neu angelegte Rampe ermöglicht einen barrierefr­eien Zugang zur St. Ulrichs Ka pelle.
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Thomas Lauterbach (links) und Bürger meister Josef Walz.

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