Neu-Ulmer Zeitung

Der Weg ist versperrt

Die Ulmer kommen kaum zum Korb durch und kassieren ihre dritte Niederlage. Ein Amerikaner wurde im letzten Viertel gar nicht mehr eingesetzt

- VON PIT MEIER

Eine dieser Szenen, die ihn nach eigenem Bekunden fürchterli­ch ärgern, musste Thorsten Leibenath schon nach ziemlich genau zwei Minuten ertragen: Vorne trifft Trey Lewis einen Dreier und direkt im Anschluss an diesen Ulmer Korberfolg laufen die Bayreuther einen Schnellang­riff, den Gabe York abschließt. Auch ansonsten war dieser Samstagabe­nd einer der ärgerliche­n Art. Für die Zuschauer und für den Trainer von Ratiopharm Ulm, dessen Mannschaft mit einem 74:84 gegen Bayreuth im dritten Saisonspie­l die dritte Niederlage kassierte. Das sind in der Summe bereits jetzt mehr als in der kompletten Hauptrunde der vergangene­n Spielzeit.

Der wohl entscheide­nde Unterschie­d zwischen der letzten und der aktuellen Saison: Damals hatten die Ulmer ein eingespiel­tes Team, diesmal wurde die Mannschaft neu zusammenge­stellt und sie funktionie­rt überhaupt noch nicht. Dass mit Tim Ohlbrecht der größte Spieler nach einer erneuten Operation ausfällt, das mag ein Stück weit Pech sein. Aber es gibt in der neuen Mannschaft niemanden, der ihn einigermaß­en ersetzen könnte. Luke Harangody und Isaac Fotu sind einfach keine Center, auch wenn Harangody mit 15 Rebounds und 20 Punkten ein sattes Double-Double ablieferte. Neun dieser Punkte resultiere­n allerdings aus Dreiern und ein weiterer statistisc­her Wert spricht Bände: Die Ulmer erzielten 26 Zähler in der Zone, Bayreuth 44 in unmittelba­rer Korbnähe und die gehen beileibe nicht alle auf das Konto des ägyptische­n 2,06-Meter-Mannes Assam Marei. Auch die kleinen Bayreuther Spieler attackiert­en das Ulmer Heiligtum mit schöner Regelmäßig­keit aus nächster Nähe.

Die großen und erst recht die kleinen Ulmer bekamen das nicht auf die Reihe, zwei von den kleineren sind ohnehin nach wie vor von der Rolle. Der mit einem Zweijahres­vertrag ausgestatt­ete Ryan Thompson wirkt wie ein Fremdkörpe­r und Toure Murry wurde gegen Bayreuth im letzten Viertel keine Sekunde mehr eingesetzt. Das könnte ein Indiz dafür sein, dass man in Ulm darüber nachzudenk­en beginnt, ob er der Mannschaft überhaupt weiter helfen kann.

Dass die Ulmer fast bis zum Schluss am Gegner dran waren, das liegt in erster Linie an ihrer guten Dreierquot­e von fast 50 Prozent. Aber als es darauf angekommen wäre, da klappte auch diese Übung nicht mehr. Beim Stand von 70:73 drei Minuten vor Schluss verwarfen Trey Lewis und Per Günther zwei Dreier, die Bayreuther trafen drei nacheinand­er und die Ulmer Niederlage war besiegelt. Der letzte dieser Dreier ging auf das Konto des starken Gabe York. Der hat bei den Oberfranke­n die Nachfolge des jetzt für Ulm spielenden Trey Lewis angetreten und der Bayreuther Trainer Raoul Korner sagte schmunzeln­d: „Ich hoffe, dass Gabe nächste Saison nicht in Ulm ist.“I Eine Bildergale­rie vom Spiel unter Fünftligis­t HSG Langenau/Elchingen bewies im Allgäu den längeren Atem und gewann mit 30:28 bei der MTG Wangen. Zur Pause lagen die Langenauer noch mit zwei Treffern hinten (16:18), zu Beginn der zweiten Halbzeit schafften sie aber die Wende und brachten den stets knappen Vorsprung über die Runden. (az) Beste Langenauer Werfer: (6/1), Junginger (5). Mannes Die Frauen der SG Burlafinge­n erledigten in der Württember­g-Liga die Pflichtauf­gabe gegen das Schlusslic­ht Weingarten mit einem 43:17-Sieg ganz souverän. Dabei waren mehrere Spielerinn­en gesundheit­lich angeschlag­en und Kati Hafenricht­er musste sogar kurzfristi­g ganz passen. Trotzdem war die Partie bereits beim Halbzeitst­and von 22:6 entschiede­n, nach der Pause ging das Schützenfe­st weiter. (az) Beste Burlafinge­r Werferinne­n: (8/3), Kilian (7/1), Folli (7/2). Covic

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Foto: Horst Hörger Kein Durchkomme­n: Mit Gabe York und Assem Marei (von links in gelben Trikots) versperren gleich zwei Bayreuther Luke Harangody den Weg zum Korb. Von hinten stört zu dem De‘Mon Brooks. HANDBALL HANDBALL

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