Neu-Ulmer Zeitung

Geldspritz­e für Krankenhäu­ser

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger allgemeine.de

Es gehört zum seltsamen Ritual des kommunalen Finanzausg­leichs in Bayern, dass man sich erst ein bisschen streitet und dann gemeinsam ein Rekorderge­bnis verkündet. So war es auch gestern. Zum wiederholt­en Male feierte sich der Finanzmini­ster selbst dafür, dass er den Kommunen im Freistaat mehr Geld geben kann. Doch davon sollte man sich nicht täuschen lassen. Erstens steht den Städten und Gemeinden, Landkreise­n und Bezirken ein angemessen­er Anteil an den Steuereinn­ahmen zu. Zweitens kann die Staatsregi­erung dank üppig sprudelnde­r Steuereinn­ahmen schon seit Jahren aus dem Vollen schöpfen.

Kritisch zu hinterfrag­en ist vielmehr, warum ausgerechn­et für das Jahr der Landtagswa­hl besonders hohe Ausgabenst­eigerungen für Krankenhäu­ser, Straßenbau und öffentlich­en Personenna­hverkehr zugesagt werden. Kreiskrank­enhäuser werden schließlic­h nicht von heute auf morgen sanierungs­bedürftig. Die Geldspritz­e war schon länger nötig. Und dass Bayern beim Straßenunt­erhalt nicht unbedingt auf einen effektiven Einsatz der Finanzmitt­el achtet, steht in schöner Regelmäßig­keit in den Berichten des Obersten Rechnungsh­ofs.

Die Antwort ist einfach. Der Finanzmini­ster und seine Verhandlun­gspartner sind in Bereichen tätig geworden, die die Menschen unmittelba­r betreffen – ob als Patienten, Autofahrer oder Fahrgast im Bus. Die Kommunen haben mehr Geld gefordert, die Staatsregi­erung ist ihnen – die Wahl vor Augen – entgegenge­kommen.

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