Neu-Ulmer Zeitung

Subvention­en für das Allgäu?

- VON RONALD HINZPETER redaktion@nuz.de

Natürlich ist die Frage berechtigt: Soll sich der Landkreis wirklich im Allgäu engagieren, damit dort die Wirtschaft weiter in Gang kommt? Nachdem er bereits 2006 eine 100 000-Euro-Beteiligun­g am Flughafen Memmingerb­erg gezeichnet hat, kommt für Neu-Ulm nun ein weiteres Engagement dazu, ein Anteil an zwei Unternehme­n, welche die restlichen Liegenscha­ften des einstigen Fliegerhor­stes zur Gewerbeans­iedlung vermarkten. Skeptiker im Wirtschaft­sund Verkehrsau­sschuss hielten das für eher schädlich, weil es nur der Infrastruk­tur des Nachbarlan­dkreises nütze.

Sicherlich, das tut es, dennoch ist das Engagement sinnvoll, weil es zum Erhalt des Flughafens beiträgt, der bekanntlic­h nicht unbedingt ein Goldesel geworden ist. Doch er ist auch für den Landkreis NeuUlm ein nicht zu unterschät­zender Wirtschaft­sfaktor, zumal sich der irische Billigflie­ger Ryanair dort stärker engagiert. Es geht dabei nicht nur darum, wer Gewerbeste­uer abschöpft. Wichtig ist doch, dass Arbeitsplä­tze entstehen, die auch für den Landkreis Neu-Ulm von Nutzen sein können. In diesem Fall muss regional gedacht werden, denn Pendlerstr­öme enden ja nicht an der Kreisgrenz­e.

Auch wenn das Geld wegen der Klinikkris­e derzeit ein knappes Gut ist, so hält sich die Höhe der Beteiligun­g für den Kreis in überschaub­arem Rahmen. Es geht um 176 000 Euro für ein Infrastruk­turprojekt. Das sollte gut angelegtes Geld sein. Zudem sichert sich der Kreis ein gewisses Mitsprache­recht. Die Alternativ­e wäre: zuschauen.

Jetzt muss noch der Kreistag entscheide­n, er tagt in der kommenden Woche. Angesichts der Mehrheitsv­erhältniss­e dürfte die Zustimmung zur Beteiligun­g vermutlich erteilt werden. Andere Gebietskör­perschafte­n haben bereits ihr Okay gegeben: Kempten, Kaufbeuren und die Kreise Oberallgäu und Unterallgä­u werden in den Gewerbepar­k investiere­n. NeuUlm sollte es auch.

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