Subventionen für das Allgäu?
Natürlich ist die Frage berechtigt: Soll sich der Landkreis wirklich im Allgäu engagieren, damit dort die Wirtschaft weiter in Gang kommt? Nachdem er bereits 2006 eine 100 000-Euro-Beteiligung am Flughafen Memmingerberg gezeichnet hat, kommt für Neu-Ulm nun ein weiteres Engagement dazu, ein Anteil an zwei Unternehmen, welche die restlichen Liegenschaften des einstigen Fliegerhorstes zur Gewerbeansiedlung vermarkten. Skeptiker im Wirtschaftsund Verkehrsausschuss hielten das für eher schädlich, weil es nur der Infrastruktur des Nachbarlandkreises nütze.
Sicherlich, das tut es, dennoch ist das Engagement sinnvoll, weil es zum Erhalt des Flughafens beiträgt, der bekanntlich nicht unbedingt ein Goldesel geworden ist. Doch er ist auch für den Landkreis NeuUlm ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor, zumal sich der irische Billigflieger Ryanair dort stärker engagiert. Es geht dabei nicht nur darum, wer Gewerbesteuer abschöpft. Wichtig ist doch, dass Arbeitsplätze entstehen, die auch für den Landkreis Neu-Ulm von Nutzen sein können. In diesem Fall muss regional gedacht werden, denn Pendlerströme enden ja nicht an der Kreisgrenze.
Auch wenn das Geld wegen der Klinikkrise derzeit ein knappes Gut ist, so hält sich die Höhe der Beteiligung für den Kreis in überschaubarem Rahmen. Es geht um 176 000 Euro für ein Infrastrukturprojekt. Das sollte gut angelegtes Geld sein. Zudem sichert sich der Kreis ein gewisses Mitspracherecht. Die Alternative wäre: zuschauen.
Jetzt muss noch der Kreistag entscheiden, er tagt in der kommenden Woche. Angesichts der Mehrheitsverhältnisse dürfte die Zustimmung zur Beteiligung vermutlich erteilt werden. Andere Gebietskörperschaften haben bereits ihr Okay gegeben: Kempten, Kaufbeuren und die Kreise Oberallgäu und Unterallgäu werden in den Gewerbepark investieren. NeuUlm sollte es auch.