Es geht rund auf der Staatsstraße
Zwischen Pfuhl und Burlafingen soll nun doch ein Kreisverkehr für mehr Sicherheit sorgen. Das liegt wohl an einer Charmeoffensive aus dem Rathaus
Eigentlich war das Projekt schon gescheitert, so sah es zumindest das Staatliche Bauamt in Krumbach. Das wollte in die Staatsstraße zwischen Pfuhl und Burlafingen einen Kreisverkehr setzen, um die Abzweigung in Richtung Elchingen sicherer zu machen. Die gilt als Unfallschwerpunkt. Allein in den vergangenen fünf Jahren hat es dort 32 Mal geknallt. Doch um den Kreisel bauen zu können, mussten die nötigen Grundstücke her – allein die Landwirte verkauften nicht. Jetzt haben sie sich durch einen persönlichen Brief von Landrat Thorsten Freudenberger und Oberbürgermeister Gerold Noerenberg erweichen lassen. Rosl Schäufele (SPD) sprach gestern im Wirtschaftsund Verkehrsausschuss gar von einer „Charmeoffensive“.
Dabei stand es noch im März nicht gut für das Vorhaben. Da hatte sich der Ausschuss bereits mit dem Kreisel befasst und musste zur Kenntnis nehmen, dass die Bauern nichts von ihren Äckern abtreten wollten. Deshalb wurden Landrat und OB gebeten, nochmals ihr Gewicht in die Waagschale zu werfen. Das hat gefruchtet, weshalb Sonja Baumberger vom Bauamt gelöst sagte, dies sei für sie ein erfreulicher Tagsordnungspunkt: „Bei uns ist Freude riesengroß, dass es mit dem Grunderwerb geklappt hat.“Deshalb solle das Projekt so schnell wie möglich umgesetzt werden.
Doch ganz so rasch geht es nicht, denn im Ausschuss wurde noch leicht auf die Bremse getreten. Franz Schmid von den Grünen hatte Bedenken wegen der Radfahrer. So wie der Kreisel jetzt geplant ist, müssten sie auf dieser „wichtigen Pendlerstrecke“wohl öfters warten, weil etwa ein Lkw den Überweg blockiere. Deshalb regte er an, den Zweiradverkehr noch vor den wartenden Autos und Lastwagen vorbeizuführen. Dem konnte Wolfgang Schrapp nur beipflichten. Er fragte sich, ob das wirklich die beste Lösung sei.
Das brachte die Frau vom Bauamt sichtlich in Verlegenheit, denn den Erfahrungen nach sei die jetzt gefundene Lösung allgemein die sidie cherste und beste. Sie glaube nicht, „dass wir hier riesige Stauungen haben“. Auf Wunsch von Vize-Landrat Roland Bürzle will das Amt noch einmal prüfen, ob möglicherweise die von Schmid vorgeschlagene Verkehrsführung günstiger wäre. Allerdings: „Ich sehe nicht, dass wir zu einem anderen Ergebnis kommen“, kündigte Sonja Baumberger an. Dennoch wird nun in Krumbach noch mal getüftelt werden.
Während ein Verkehrskreisel an dieser Stelle kein Problem darstellt, lässt er sich andernorts nicht verwirklichen, etwa auf der Tavernenkreuzung in Pfaffenhofen. Ludwig Daikeler (SPD) hatte das im Ausschuss angeregt. Daraus wird nichts, wie Hildegard Mack (CSU) versicherte. Als Pfaffenhoferin ist sie ortskundig und weiß deshalb, „dass das Problem der fehlende Platz ist“. Die Taverne dürfe als denkmalgeschütztes Gebäude nicht abgerissen werden.
Und so wird denn dort eine Ampelanlage installiert. Die war bereits vor zehn Jahren beschlossen worden, doch damals stand noch die geplante Ortsumfahrung im Raum. Die ist mittlerweile vom Tisch. Weil sich die Kreuzung zum Unfallschwerpunkt entwickelt hat, muss gehandelt werden. So kommt denn jetzt eine Ampel, wie der Ausschuss einstimmig entschieden hat.
Die Oskar-Patzelt-Stiftung nimmt sich bundesweit der Würdigung hervorragender Leistungen mittelständischer Unternehmen an und verleiht jährlich im Herbst den Wirtschaftspreis „Großer Preis des Mittelstandes”. Die Ulmer Firma Mayser rückte mit fünf weiteren Unternehmen in Baden-Württemberg ins Finale vor. „Schon die Nominierung selbst ist eine Auszeichnung“, sagte Winfried Wanka, Mitglied der Geschäftsleitung.
Besonders erwähnenswert empfand die Jury die sukzessive Umorientierung von der Hut-Herstellung auf die heutigen Kompetenzen mit der Einführung der Sicherheitstechnik. Innerhalb weniger Jahrzehnte hat sich das Unternehmen zu einem der drei Global Player im Bereich der Heckklappenabsicherung bei PKWs und zum Qualitätsführer für Türabsicherungen im Öffentlichen Nahverkehr entwickelt. Innerhalb der nächsten zwei Jahre will Mayser wie berichtet seinen Ulmer 400-Mitarbeiter-Standort nach Senden verlagern. (az)
Nach zwei Infoabenden in Ludwigsfeld und Pfuhl sind drei weitere Veranstaltungen geplant. Diese finden statt am Mittwoch, 11. Oktober, in der Vereinshalle in Holzschwang (Beginn 19.30 Uhr), am Donnerstag, 19. Oktober, in der Vereinshalle in Steinheim (Beginn 19.30 Uhr) und am Montag, 6. November in der Innenstadt im EdwinScharff-Haus (Beginn 19 Uhr).
Folgende Fragen stehen im Mittelpunkt: Welche Schritte stehen als Nächstes an? Wer entscheidet eigentlich, ob die Stadt Neu-Ulm kreisfrei werden kann oder nicht? Welche Vorteile bringt die Kreisfreiheit den Bürgern? Diese und ähnliche Themen möchten NeuUlms Oberbürgermeister Gerold Noerenberg (CSU) und Vertreter der Stadtverwaltung bei den Informationsabenden beantworten und gleichzeitig die Auswirkungen einer möglichen Kreisfreiheit aufzeigen.
Der Stadtrat Neu-Ulm hatte sich wie berichtet mit großer Mehrheit (37 Ja-Stimmen, 7 Nein-Stimmen) für eine Kreisfreiheit der Stadt NeuUlm ausgesprochen. Letztlich soll der Nuxit Geld einsparen. (az)