Neu-Ulmer Zeitung

Ulm hebt endlich ab

Nach drei Niederlage­n in der Bundesliga gelingt im Eurocup der erste Sieg. Dabei hat neben Ohlbrecht ein weiterer Spieler gefehlt – aus einem für ihn erfreulich­en Grund

- VON PIT MEIER

Der Eurocup könnte die Initialzün­dung gewesen sein für Ratiopharm Ulm. Nach drei schwachen Auftritten in der Bundesliga und drei Niederlage­n schlug die neu formierte Mannschaft in ihrem ersten Saisonspie­l auf internatio­nalem Parkett die Türken von Tofas Bursa mit 83:73. Wohlgemerk­t nach wie vor ohne den verletzten Tim Ohlbrecht und auch ohne Per Günther, wobei der Kapitän aus einem für ihn überaus erfreulich­en Anlass fehlte. Günthers Frau Leonie hatte am Nachmittag Sohn Oskar zur Welt gebracht und natürlich weilte der frisch gebackene Vater bei seiner Familie im Krankenhau­s.

Die Ulmer, bei denen auch deswegen Ismet Akpinar und David Krämer in der Anfangsfor­mation standen, boten dennoch eine kämpferisc­h tadellose und spielerisc­h ansprechen­de Vorstellun­g. In der gesamten ersten Halbzeit lieferten sie den Türken ein Duell auf Augenhöhe, obwohl bei denen die beiden ExUlmer durchaus gut drauf waren. Raymar Morgan kam auf 16 Punkte und schnappte sich acht Rebounds, Pierria Henry stellte sechs direkte Korbvorlag­en zu. Am meisten Probleme bereitete den Ulmern aber der 2,11 Meter große Kameruner Kenny Kadji, der vor der Pause 16 Punkte machte und somit wesentlich beteiligt war an der knappen 44:42-Halbzeitfü­hrung von Bursa.

Im dritten Spielabsch­nitt schien es dann bei einem 60:51-Vorsprung der Türken doch so, als würde sich die leicht favorisier­te Mannschaft durchsetze­n. Aber die Ulmer bekamen mit zunehmende­r Spieldauer Morgan und Kadji defensiv immer besser unter Kontrolle und gestattete­n ihnen in Halbzeit zwei nur noch jeweils sechs Punkte. Trotz einer durchaus problemati­schen Foulbelast­ung hatte der Bundesligi­st sogar noch die Kraft zu einem gewaltigen Endspurt. Zu Beginn des letzten Viertels lagen die Ulmer noch mit 55.62 hinten. Mit zwei Korberfolg­en nacheinand­er drehte dann der ganz stark verbessert­e Toure Murry das Spiel zum 68:66 und als Isaac Fotu mit einem Dunking zum 76:66 den Deckel drauf machte, da interessie­rte sich niemand mehr für die Vorschrift­en. Stehplätze sind im Eurocup nicht erlaubt, aber viele der 3750 Besucher riss es von ihren Sitzen.

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Foto: Horst Hörger Raymar Morgan schaut staunend zu, was einer seiner Nachfolger im Ulmer Trikot so anstellt: Izmet Akpinar gehörte diesmal zur Startforma­tion und feierte mit seiner Mannschaft den ersten Saisonsieg. TURNEN

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