Dax fliegt auf 13000 Punkte Höhen
Die Wirtschaft läuft rund, die Zinsen sind niedrig, die Aktienkurse steigen. Der deutsche Leitindex überwindet da kurzzeitig eine historische Marke. Wie aber geht es weiter?
Auf dem Frankfurter Börsenparkett steppt derzeit nicht der Bär, sondern der Bulle. Das Tier symbolisiert im Anlegerjargon steigende Aktienkurse. Am Donnerstag schaffte es der Dax erstmals über die 13000 Punkte. Seit Jahresbeginn hat der deutsche Leitindex, in dem die 30 größten börsennotierten Konzerne des Landes versammelt sind, nun über 13 Prozent zugelegt. Die spannende Frage ist aber jetzt: Wie geht es weiter?
Warum sind die Kurse so stark gestiegen?
Es gibt eine ganze Reihe von Gründen. Zum einen läuft die deutsche Wirtschaft rund. Und das schon seit Jahren. Entsprechend sprudeln die Gewinne – Anleger erhoffen sich ihren Anteil daran, etwa durch Dividenden. Zum anderen ist der DaxRekord auch der aktuellen Entwicklung in den USA zu verdanken, wo an der Wall Street schon seit Monaten eine Bestmarke nach der anderen erklommen wird.
Und das reicht, um die Kurse in derartige Höhen zu treiben?
Es kommt noch mehr hinzu. Seit- dem die Finanzkrise vor zehn Jahren um ein Haar zu einer Kernschmelze der Wirtschaft geführt hätte, fluten die Notenbanken die Finanzmärkte mit billigem Geld. Das müssen die Investoren irgendwo anlegen – und weil die Zinsen niedrig sind, setzen sie häufig auf Aktien. Erst langsam ebbt die Geldflut ab. Die US-Notenbank ist der Vorreiter, während in der Eurozone kein Ende der lockeren Geldpolitik abzusehen ist.
Steigen die Kurse gegen Jahresende nicht grundsätzlich?
Nicht immer, aber oft. Eine gern zitierte Börsenweisheit lautet „Sell in May and go away, but remember to come back in September“. Etwas holprig ins Deutsche übersetzt heißt das: „Verkaufe im Mai, aber denke daran, im September zurückzukommen.“Tatsächlich gilt der September in der Börsenwelt als schwächster Monat des Jahres, in dem viele Aktien besonders günstig zu haben sind. Von da an greifen Anleger verstärkt bei den Papieren zu – der Beginn der viel zitierten Jahresendrallye. Allerdings ist das alles nicht in Stein gemeißelt.
Was macht Experten so sicher, dass der Dax auf lange Sicht weiter steigt?
Tatsächlich ist und war wirtschaftliches Wachstum bislang immer Bestandteil der industrialisierten Gesellschaft. Das ist nicht nur politisch gewollt, es geht auch mit dem technischen Fortschritt einher. Natürlich ist diese Maxime nicht frei von Kritik.
Und warum wird dann so selten in Aktien investiert?
Die Deutschen sind einfach Börsenmuffel und scheuen das Risiko, was sicherlich zum Teil in ihrer Geschichte begründet liegt. Zwei Weltkriege, mehrere Börsencrashs und Hyperinflation haben ihren Tribut gefordert. Nach Angaben des Deutschen Aktieninstituts hält gerade einmal jeder siebte Bundesbürger Aktien oder Aktienfonds.
Der Verwaltungsrat von Airbus hat Vorstandschef Tom Enders vor dem Hintergrund des Korruptionsverdachts gegen den Konzern den Rücken gestärkt. Das Management des europäischen Luftfahrtund Rüstungskonzerns sei „stark und kompetent“, schrieb Verwaltungsratschef Denis Ranque am Donnerstag. Sein Gremium habe volles Vertrauen in Enders und baue auf seine Führung beim Umbau des Konzerns sowie die künftige Einhaltung und Kontrolle von Regeln, an denen der Konzernchef zusammen mit Airbus-Chefjurist John Harrison arbeite. Die interne Aufarbeitung gehe weiter.
Die britische Anti-Korruptionsbehörde geht seit vergangenem Jahr dem Verdacht auf Betrug, Bestechung und Korruption bei Geschäften der zivilen Luftfahrtsparte von Airbus nach. Die Vorwürfe betreffen nach Angaben vom August 2016 Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit Beratern einer „dritten Partei“. Auch die französische Finanz-Staatsanwaltschaft führt eine Untersuchung. Airbus hatte Selbstanzeige erstattet.