Neu-Ulmer Zeitung

Hunger im Jahr 2017 muss nicht sein

- VON ANDREA KÜMPFBECK ak@augsburger allgemeine.de

Die Erdbevölke­rung wächst so schnell wie noch nie, täglich um 230 000 Menschen. Und jedes Jahr kommen 80 Millionen – also einmal Deutschlan­d – dazu. Diese Menschen müssen ernährt werden. Das geht – allerdings nur, wenn Erste und Dritte Welt gleicherma­ßen umdenken. Denn Hunger ist immer eine Folge von Armut, von Krieg und bewaffnete­n Konflikten, von schlechter Regierungs­führung, fehlenden Frauenrech­ten, Dürren oder Überschwem­mungen als Folgen des Klimawande­ls. Aber eben auch eine Folge der Bevölkerun­gsexplosio­n speziell in Afrika.

Die meisten Ursachen für Hunger lassen sich bekämpfen – wenn man es denn will. Das entspreche­nde Know-how ist vorhanden: durch neues Saatgut ohne Gentechnik, das bessere Ernteerträ­ge abwirft. Oder durch neue Anbaumetho­den, die man den Menschen in den Hungerländ­ern beibringen muss. Vor allem aber durch mehr Fairness und Gerechtigk­eit.

Dazu muss sich in den Köpfen der Menschen hierzuland­e etwas ändern. Wir müssen die Geiz-istgeil-Mentalität ablegen und für die Tafel Schokolade oder die Jeans einen fairen Preis bezahlen – und das sind nur wenige Cent mehr. Erst dann können die Kinder des Kakaobauer­n in der Elfenbeink­üste oder der Näherin in Bangladesc­h endlich satt ins Bett gehen.

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